Kapitel II

149 10 7
                                    

Hallo ihr Lieben :-) Lange, lange ist dieser Oneshot her und ein paar von euch haben sich eine Fortsetzung gewünscht. Für mich war das eigentlich ausgeschlossen, aber vor ein paar Wochen habe ich mich dann doch an dieses „Projekt" gewagt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meinen Schreibstiel aus dem ersten Kapitel so fortsetzen konnte, hoffe es allerdings. Über Feedback würde ich mich sehr freuen. Geplant sind aktuell 2-3 weitere Kapitel.

Viel Spaß und liebe Grüße:)))

Kapitel || Ginevra- Ein wirklich schöner Name

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war sie sich nicht mehr sicher, ob der gestrige Abend real oder doch nur ein Traum gewesen war. Aber die Tatsache, dass sie durch ihr Gefühlschaos ewig nicht einschlafen konnte, ließ sie ersteres vermuten.
Wie konnte das nur passieren? Sie wurde aus ihrer depressiven, von Liebeskummer geplagten Gedanken geholt und das ausgerechnet von Malfoy? Sie hatten ein total sachliches und neutrales Gespräch geführt. Sie wusste bis dato nicht einmal, dass er dazu in der Lage war. Und das Ende des Gespräches.. der ‚Kuss'.
Sie war völlig überfordert. Er hat angedeutet, sie wieder zu treffen und aus völlig unerklärlichen Gründen würde sie das auch gerne. Aber was ist, wenn das nur ein perfider Plan war? Und dann würde da plötzlich Snape oder Filch vor ihr stehen?! Und er lachte sie schäbig aus? In ihrem Kopf drehte sich alles!

„Guten Morgen." Kam er von ihrer Rechten.
„Morgen, Hermine. Gut geschlafen?" Ginny drehte sich auf die Seite um zu ihrer besten Freundin zu drehen.
„Mhm und du? Wann bist du hergekommen?", fragte sie skeptisch.
„Hm.. es war schon Mitternacht durch. Bin in der Bibliothek eingenickt."
Hermine verzog belehrend ihr Gesicht. „Ginny, es ist deine Sache, aber lange wird dein Körper den Schlafmangel nicht mehr mitmachen. Erst recht nicht unter der Woche. Du kannst Harry auch hier im Turm aus dem Weg gehen, auch wenn das keine dauerhafte Lösung ist."
Ginny atmete genervt aus. Auf so eine Unterhaltung hatte sie keine Lust.
„Ich danke dir, für deine Sorge, aber so ist es gerade am besten und ich fühle mich wohl so. Bitte akzeptiere das." Sie lächelte einmal kurz entschuldigend und ging dann ins Bad.

Eine gute halbe Stunde später ging sie zusammen mit Hermine zum Frühstück. Glücklicherweise hatte Hermine das Thema gewechselt und spekulierte nun über die nächsten Prüfungen und Hausarbeiten. Ginny hingegen hört nur mit einem Ohr zu, denn ihre Gedanken schweiften immer wieder zu gestern Abend und eben auch zu Malfoy. Sie wurde nicht schlau aus dieser Situation und das brachte sie fast um den Verstand!

Sie nippte zum wiederholten Male an ihrem Kaffee und war immer noch in Gedanken, als der blonde Slytherin zusammen mit seinem Freund Blaise Zabini die Große Halle betrat. Als er sich setzte, guckte er automatisch hoch und direkt in Ginnys Augen, die vor Schreck ganz groß wurden. Draco schaute direkt wieder weg, aber Ginny konnte das kurze Grinsen genau erkennen.
„Alles okay?" Hermine stupste sie an.
Ginny atmete einmal kurz durch. „Ja. Ja, natürlich. Bin wohl doch etwas übermüdet.", log  sie fröhlich vor sich hin. Hermine nickte bloß und schaute sie mit ihrem typischen „Ich-habe-es-dir-ja-gesagt-Blick" an. Als Ginny dann noch Harry mit Cho am Ravenclaw-Tisch entdeckt hat, reichte es ihr endgültig! Sie entschuldige sich bei Hermine und verschwand zügig aus der großen Halle. Der Tag war gelaufen!

Dass Malfoy sie bei ihrem Abgang beobachtete, merkte sie nicht.
_______

Nervös wippte sie auf ihrem Stuhl auf und ab. Wie am vorherigen Abend laß sie in ihrem Buch, bloß mit dem Unterschied, dass sie sich heute kaum konzentrieren konnte. Immer wieder schaute sie von ihrem Buch auf und ließ ihren Blick durch die Regalgänge schweifen, doch sie konnte niemanden sehen.

Sie hatte sich den ganzen Tag weit entfernt vom Gryffindorturm aufgehalten und war letztendlich doch wieder in der Bibliothek gelandet, obwohl sie gerade diesen Ort meiden wollte. Sie war nach langem überlegen zu dem Entschluss gekommen, dass es keine gute Idee war, es auf ein weiteres Treffen anzulegen, aber wo sollte sie stattdessen hin? Der Gemeinschaftsraum war keine Option. Ihr Zimmer, wo Hermine bestimmt war und sie wieder in eine Grundsatzdiskussion verwickelt hätte, ebenfalls nicht. Und um den Abend draußen zu verbringen, war es im Januar wohl doch noch etwas zu frisch. Also saß sie wieder in der Bibliothek und hoffte einfach, dass Malfoy nur gescherzt hatte und nicht hier aufkreuzen würde. Es war mittlerweile 22 Uhr durch und sie war immer noch alleine- glücklicherweise.

Nach etlichen weiteren, erfolglosen Versuchen, irgendetwas in ihrem Buch zu verstehen, packte sie schließlich ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg in den Gryffindorturm.
Als sie jedoch gerade den Ausgang passieren wollte, schob sich ihr ein Arm vors Gesicht und versperrte ihr den Weg.
„Nana, wohin des Weges, Ginevra?", spürte sie auch direkt seine raue Stimme im Nacken.
Ginny lief es kalt den Rücken runter. Dachte sie doch, dass ihr ein Aufeinandertreffen heute erspart geblieben wäre. Sie reckte ihr Kinn in die Höhe ehe sie sich zu ihm umdrehte um ihm zu antworten.
„Ganz offensichtlich bin ich im Begriff, die Bibliothek zu verlassen. Es wäre reizend von dir, mir nicht weiter den Weg zu versperren.", sprach sie mit zuckersüßer, provokanten Stimme.
Er sah auf sie hinab und lachte amüsiert über ihre zickige Antwort.
„Wieso so schlecht gelaunt? Ich dachte eigentlich, du würdest hier schon sehnsüchtig auf mich warten. Mir war, als hätten wir eine Verabredung?"
Sie hörte deutlich raus, dass ihn die Situation mehr erheiterte, als es sollte. Bereits nach diesen wenigen Sätzen spürte sie die Wut in sich aufkeimen.
„Das ich nicht lache?! Weder ‚Warte ich sehnsüchtig auf dich' noch haben wir irgendeine Art von Verabredung! Wie kann man nur so arrogant seien?!" Ihre Augen zogen sich zu Schlitzen und sie versuchte sich an ihn vorbeizuschieben.

Draco ließ das jedoch nicht zu und schob schnell noch seinen anderen Arm neben sie, sodass seine beiden Hände neben ihrem Kopf an der Wand abgestützt waren. Ginny drücke ihren Körper intuitiv dichter an die Wand, jedoch blieb der Abstand zwischen ihnen beiden minimal und sie wusste wirklich nicht, wie sie aus dieser Situation wieder rauskommen sollte.

Draco bemerkte ihre Unsicherheit und beugte sich fieserweise noch ein klein bisschen weiter zu ihr hinunter, ehe er vorsichtig mit seiner Nase eine Haarsträhne von ihrem Ohr wegstrich.

Ginnys Herz fing an zu rasen und sie schaute mit großen Augen zu ihrem Gegenüber hoch. Sie hatte das Gefühl, sie müsste eigentlich Angst haben und alles erdenklich tun, um aus dieser Situation herauszukommen. Ihre innere Stimme jedoch sagte, dass sie absolut keine Angst haben brauchte. Und ganz im Gegenteil, eigentlich fühlte sie gerade nur kribblige Nervosität.

„Gestern Abend warst du deutlich entspannter.. sag mir, was macht dich gerade du nervös?"
Seine Stimme war leise, aber rau. Durch die Nähe kitzelte sein Atem an ihrem Ohr und sie hatte das Gefühl, die betroffene Stelle würde in Flammen stehen.

Ihr Atem ging flach und unregelmäßig. Sie wollte irgendetwas antworten, doch ihr Mund war staubtrocken. Sie schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, doch da spürte sie bereits, wie seine Finger vorsichtig ihre Wange streiften..

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 11, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Ginevra- Ein wirklich schöner Name Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt