Kapitel 1

32 1 0
                                    

Ich war, gerade auf den besten Weg, endlich mein Leben in die Wege zuleiten, wo ich mich selbst am meisten sah.
Oft habe ich immer versucht, allen anderen gerecht zu werden. Ich weiß nicht genau, ob Du selbst solche Momente kennst? Aber ich? Ich kenne sie zu genüge.
In meinem Leben verlief alles immer so chaotisch, mal war hier was, dann da und beim nächsten Mal, ja da nahm ich auch noch das mit. Irgendwann, ob ihr mir das glaubt oder nicht, nervt das einen nicht nur, sondern frustriert.
Ich war anders, anders wie die meisten! Nicht Typisch für mein Alter. Hab früh Verantwortung übernehmen müssen und oft zurückgesteckt. Wo andere, eine harmonische und wundervolle Erinnerung haben, ist meine zur Jugend leider getrübt, vllt auch ein Hollywoodfilm wert!? Eine Mischung aus, Drama und Horror und eine Prise Komödie, damit nicht doch alle weg laufen und etwas zu lachen haben.
Bei allem, was ich erlebt habe, verlor ich selbst nie die Hoffnung und auch dann nicht, wenn's solche tiefe Finstere Tage gab.
Aber all das, machte mich auch zu diesem Menschen, dieser ich bin!
-Aufmerksam
-sehr sensibel
-Verantwortungsbewusst
-Kreativ
-sehr herzlich
-liebenswürdig
-bisschen verrückt
-ein freier Geist
-sehr fürsorglich
-voller Freude und den Rest? Tja meine Lieben, was sei ein gutes Buch, wenn ich euch gleich alles erzählen würde!
Schon immer, schrieb ich gerne Gedichte, Geschichten und eigene Klavierstücke. Diese Welt die ich dabei betrat, war eine voller Magie. Ihr kennt's oder? In dieser Welt, ist einfach alles möglich....
Wo waren wir wieder stehen geblieben? Ach ja, ich wollte meinem Leben, einen völlig neuen Anstrich geben!
Es war ein Montag, wie jeden Morgen ging ich meine Runde joggen. Hörte meine Musik und erfreute mich, an der wunderschönen Natur. Der Frühling begann sich in all seiner Kunst zu entfalten. Leichte Düfte der Krokusse gemischt von Osterglocken und so ab und an auch einer Tulpe umgaben mich. Die Sonne schien und die Menschen, die jetzt schon unterwegs waren, schienen ihre Fröhlichkeit, kund zutun.
Endlich, ja endlich war wieder Leben da!
So lief ich meine 13km um den wunderschönen See, la France. Dieser Name passt einfach zu ihm.
Sein Ausblick ist fantastisch, die Anlagen dort, sind sehr gut gepflegt. Für jeden ist etwas dabei.
Mal für die Baumliebhaber, die die Tiere mögen und dann für Menschen wie mich. Die ihr Lebenslang schon gerne Fotografieren.
Für einen Moment unterbrach ich mein Laufen. Ich fühlte diesen Stich in mir, das Gefühl welches ich am liebsten vergessen mag!
Mit einem tiefen Atemzug schob ich, mein Gefühl beiseite und lief weiter.
Als ich wieder bei mir daheim war, saß Sam mein Kater schon in der Einfahrt.
Er sah mich mit seinen großen grünen Augen an, als dachte er sich; Nass geschwitzt aber doch keine Maus dabei.
Ohne auf mein Hi Sam abzuwarten kam er auf mich zu, streifte meine Beine und Maute nur so, vor sich her.
In meinem Haus, öffnete ich erstmal alle Fenster, kochte mir einen Kaffee und gab Sam sein Futter.
Irgendwie hatte ich die Zeit vergessen als ich auf die Uhr blickte und völlig erschrocken sah, dass ich in 40min in meiner Schule sein muss. In Windeseile duschte ich mich, machte mich zurecht und fuhr mit meinem Auto los.

Aber so ist es ja meistens, man ist in Eile und kommt pünktlich an.

Die ersten Stunden zogen sich, ach was hab ich mir gewünscht heim zu dürfen. Zwischendurch sah ich hin und wieder auf mein Handy. Was erwarte ich auch schon? Nachrichten? Aber von wem? Von ihm? Ich musste akzeptieren, dass es nun mal so war, wie's jetzt ist. Und sich daran nichts mehr ändern wird.
Mit einem leisen seufzten wand ich mich, dem Unterricht wieder zu.
Einige Zeit später, hatte ich's auch schon geschafft, gerade als ich die Schule verlassen wollte, kam meine Direktorin auf mich zu. Sie sah mich lächelnd und zugleich besorgt an.
„Haben sie einen Moment?" fragte sie mich. Mit einem verwunderten Blick stimmte ich zu und folgte ihr.
„Ich weiß, sie haben nun mehrfach mich wissen lassen, dass ich mir keine Sorgen um sie machen muss. Von den Noten sind sie sehr gut, da mache ich sie mir auch nicht aber sie...sie wirken..." setzte sie erneut an und nun hatte sie ja doch, diese besorgte Stimme.
„Sie sind blass, dünner und wirken in sich gekehrt. Ja, bevor sie etwas sagen, ich weiß, wie sollte es ihnen auch nach solch einer Situation schon gehen. Das Frage ich mich, wie geht's ihnen damit? Sie wissen..." diesen Satz konnte ich einfach nicht mehr ertragen. Und ich sah sie an, mit Tränen in den Augen, als dann noch die Dozentin dazu kam, die ich überhaupt nicht gebrauchen konnte. Als sie gerade ansetzte um ihren Beitrag zu leisten, sagte ich: „danke der Nachfrage alles bestens" sah sie beide an und ging. Mir liefen meine Tränen aber all das, brachte mich auch nicht weiter! Ich wischte sie weg und lief unmittelbar in eine mir völlig fremde Person. Es war nur, ein kurzer Moment eines Aufpralls, als ich bemerkte, dass wohl all meine Bücher zu Boden gefallen waren.
„Ahm, das ist ja jetzt...warten sie, ich helfe ihnen" stammelte sie vor sich.
Genervt suchte ich alles zusammen, ein flüchtiges Tut mir leid und danke entgegnete ich ihr. Und war dann auch wieder weg.
An meinem Auto angekommen, zündete ich mir erstmal eine Zigarette an. Als Anna auf mich zu kam.
„Liebes, was war los? Wieso hat dich Fr Apfel zum Gespräch geboten?" ich zog an meiner Zigarette und sagte „Lian, wie immer" und sah sie dabei mit Tränen überfüllten Augen an.
„Aber warum können sie dich, damit nicht in Ruhe lassen, es ist jetzt schon eine Zeit her und Du..." ich unterbrach Anna „Ja, es ist eine Zeit her, ich wollte neu Anfangen, hab die Klinik gewechselt und trotzdem, trotzdem kommen immer wieder diese Fragen! Ich will endlich aufhören damit Anna" flüsterte ich nun. Und Anna nahm mich in ihrem Arm, sie spürte das Zittern an meinem ganzen Leib. „Julie ich weiß...ich weiß"

Am Ende eines Tages, denkst Du an Menschen, die Dir wichtig sind. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt