Tiefste Nacht, eisige Kälte, der Norden nimmt und gibt im Gegenzug nur wenig zurück und was er gibt, trifft einen mit harter Kälte, die einem das Blut in den Adern einfriert. Die Landschaft des Nordens war nicht immer eisig, aber kein Mensch erinnert sich. Viel zu viel Zeit verging seither und die Herzen froren das Land ein. Damals, als das Land noch warm und blütenreich schimmerte, schlummerte seit Urzeiten friedlich ein Drache in einem Ei, darauf wartend, aufzuwachen.
Eine Bettlerin klopfte an den Türen des Schlosses im Norden und bat um Einlass, doch der König hielt die Tür verschlossen und jagte sie davon. Kurz darauf ein tosendes Gewitter über das Königreich donnerte und die Bettlerin den Schutz in einer Höhle suchte. Sie drang tief in die Höhle ein, tiefer, als ein Mensch je ging. Die Bettlerin spürte die Magie im Inneren der Höhle, tief verborgen im untersten Teil der Erde.
Als ihr vor lauter Kriechen schon die Augen zufielen, erstrahlte das Ei plötzlich vor ihr, schimmerte in einem herrlichen eisigen Blau und bescherte der Magierin als Bettlerin getarnt, ein leichtes Frösteln. Wie gebannt streckte sie ihre Hand nach dem herrlich anziehenden Blau des Eies aus und hätte vor Schreck beinahe den Halt verloren, als sich für den Bruchteil einer Sekunde ihre Fingerspitzen, mit denen sie das Ei berührte, schmerzvoll eingefroren anfühlten. Es knackte und die Hülle des Eies bröckelte. Winzige Füße unterstützen das Bröckeln des Eies, wie auch Krallen und Flügel, bis schließlich anstatt des eisblauen Eies ein kleiner Drache, groß wie eine Katze, unschuldig in die Augen der Magierin blickten.
Unsichtbar für die Augen des Königs zog sie den Drachen auf. Jenes magische Geschöpf wuchs schnell heran. Es dauerte nur wenige Jahrzehnte bis der Drache seine volle Größe erreichte und ihm alles über die Menschen beibrachte, dabei das Gute in den Menschen absichtlich vergaß.
Eines Tages trat sie vor die Tore des Königs, an ihrer Seite ein mächtiger, bläulich schimmernder Drache und sprach „sie her mein hübscher Drache, er war es, der mich ausschloss. Nun bitte ich dich, nehme Rache für mich. „
Der Drache musterte den König, der dort vor ihm stand. Er überlegte, denn er wollte den König nicht töten, schließlich tötete dieser auch nicht seine Ziehmutter. Ein tiefer Atemzug reichte und er fror das Land ein, eisige Kälte durchzog den Boden und hinderten den König am Verlassen des Schlosses.
Die Magierin, wutentbrannt, weil ihr Drache den König nicht tötete, wollte sie diese Aufgabe nun selbst in die Hand nehmen, stieß in das Schloss vor und kämpfte sich bis zu dem König. In ihrer Wut kämpfte sie gegen den König äußerst durchschaubar und so war es für diesen nicht schwer, das Herz der Magierin rauszustechen, während der Drache unten die Soldaten beschäftigte. Der Drache spürte im Herzen den Tod seiner Ziehmutter, spreizte die Flügel und eilte heran an das Fenster, sah, wie der König das Herz in der Hand hielt und der leblose Körper seiner Mutter auf dem Boden lag. In diesem Moment brannte Wut in dem Herz, welches zuvor so schmerzvoll stach und mit der Schnauze durchstieß er die Fensterscheibe und schnappte nach dem König, packte diesen und fraß ihn auf.
In folge Dessen konnte sich ab sofort der Drache in eine menschliche Gestalt verwandeln, aber viel brachte ihm diese nicht. Schon bald wurde die Bevölkerung auf die menschliche, wie auch bestialische Gestalt aufmerksam gemacht und dazu angestiftet, den Drachen und die menschliche Gestalt zu jagen.
Selten kam der Drache zur Ruhe und seither bekriegt sich der Norden mit dem Eisdrachen.
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Queen of Beasts
FantasyAus dem Dreck geboren, erhob sie sich und ließ sich auf dem Thron nieder. Zu ihren Füßen ein Rabe, ein Drache, ein Wolf und um ihren Thron geschlängelt eine Schlange. Seither nennt das Volk sie 'die Königin der Bestien.' Nach ihrem Tod lebten die Be...