ʟᴏᴠᴇ ғᴏʀ ᴄʜʀɪsᴛᴍᴀs (sᴇᴠᴍɪᴏɴᴇ)

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"She didn't care if the world thought she was pretty. All she wanted was that special someone to reach beyond the surface and discover her heart."

- Terry a O'Neal

❅♥❅

Hermine ging mit schnellen Schritten die Korridore entlang und verschwand schließlich in der Bibliothek. Tränen bahnten sich ihren Wangen entlang, welche sie hastig versuchte, wegzuwischen. Sie wusste selbst nicht so genau, was ihr Problem war, denn eigentlich war sie es seit Beginn ihrer Schulzeit gewohnt von Snape gedemütigt zu werden. Dieses Mal war es jedoch etwas völlig anderes, denn der Krieg war seit einigen Monaten vorbei und Voldemort war gefallen.

Sie war zwar freiwillig nach der Wiedereröffnung nach Hogwarts zurückgekehrt, um ihren Schulabschluss nachzuholen, doch im Nachhinein war sich Hermine nicht sicher, ob diese Entscheidung nicht ein Fehler gewesen war. Früher war sie in Verteidigung gegen die dunklen Künste mit Harry Klassenbeste gewesen und konnte wenigstens mit ihrem Wissen bei dem Slytherin-Hauslehrer Anerkennung ernten, doch nun schien sie nicht einmal einen einfachen Verteidigungszauber vollbringen zu können.

Sie verstand einfach nicht, was man nach allem was passiert war an Duellierzauber noch gut finden konnte. Klar war es wichtig sich verteidigen zu können, doch man konnte ebenso viel Schaden damit anrichten, wie man Gutes damit tun konnte.

Zu ihrem Glück war Madam Pince irgendwo in den vorderen Regalen zu beschäftigt, um Hermine viel Beachtung zu schenken, als diese im hinteren Teil der Bibliothek verschwand. Seufzend setzte sie sich an ihren gewohnten Platz nahe dem Fenstersims, welcher den Schwarzen See und die Ländereien von Hogwarts zeigte. Da in wenigen Tagen die Weihnachtsferien beginnen würden und sie sowieso in Hogwarts blieb, würde dieser Platz in den nächsten zwei Wochen ihr neues Zuhause werden.

Die Bibliothek war schon immer der einzige Ort gewesen, an dem sie ihren Gedanken und Sorgen freien Lauf lassen konnte und dadurch auch Lösungen für ihre Probleme fand. Für dieses Problem jedoch gab es keine Lösung, dessen war sie sich bewusst. Wenn sie so recht überlegte, wusste sie nicht einmal, wie dieses Problem überhaupt entstanden war. »Ja Hermine, wann hast du dich in den einzigen Menschen verliebt, der dich bis aufs Blut nicht ausstehen kann?« zischte es in ihrem Kopf und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. Es war das erste Mal, dass sie sich diese Tatsache eingestand – wenn auch nur widerwillig und in ihren eigenen Gedanken.

Natürlich war ihr klar, dass sich diese Emotionen über all die Jahre aufgebaut hatten, dennoch trugen sie momentan nicht zu ihrer misslichen Lage bei. Snape behandelte sie dieses Schuljahr schlimmer denn je und dass, obwohl Hermine in seinem Unterricht sowieso schon viel ruhiger war als in allen anderen. Eine einzelne Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel und lief schnell über ihre Wange, bevor sie in ihren braunen Locken verschwand, welche offen auf ihrem Brustkorb ruhten.

Dunkelheit legte sich über das Gelände, doch Hermine war das egal. Sie würde sowieso niemand vermissen, denn Ron war viel zu sehr mit Lavender beschäftigt und Harry war mit Sicherheit bei Ginny. Alle ihre Freunde hatten jemanden, dem sie sich über ihre Ängste und Sorgen anvertrauen konnten – nur Hermine hatte diesen jemand nicht.

Das Problem war nicht einmal, dass sie niemanden dafür finden würde, nein es war eher die Tatsache, dass sie nur diesen einen Mann wollte und ausgerechnet dieser Mann hasste sie abgrundtief. „Wunderbar, Hermine. Hier sitzt du allein und weinst einem Mann hinterher, der dir nicht einmal freiwillig eine Minute seiner Aufmerksamkeit schenken würde", sagte sie zu sich selbst und ein bitteres Lachen entfuhr ihr, kaum dass sie die Worte ausgesprochen hatte.

„Dann sollten Sie diesem Mann nicht nachweinen, denn wer sich so verhält, hat ihre Aufmerksamkeit auch nicht verdient", ertönte es leise hinter ihr.

ʜᴀʀʀʏ ᴘᴏᴛᴛᴇʀ ᴏɴᴇsʜᴏᴛ-sᴀᴍᴍʟᴜɴɢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt