"Dieses Zeug ist zwar nützlich, aber verdammt gefährlich.", knurrte Max und trieb ihr Pferd zur Eile an, um nicht doch noch was von der Flüssigkeit abzubekommen. Die Flüssigkeit setzte Gase frei, sobald sie Haut berührte, und diese Gase lösten Gedächtnisverlust aus. "Es wird aber keinen großen Schaden anrichten, oder?", fragte der schwarzhaarige Junge neben Max, der das erste Mal bei einem Einsatz dabei war, zögernd und sah während ihres Rittes zurück zu dem Marktplatz. "Es richtete keinen Schaden an. Nur diese Stunde werden sie vergessen und vielleicht auch was sie heute zum Frühstück gegessen haben. Sie nehmen in diesem Zustand nichts wahr, außer sich selbst und den Drang von dem Ort des Geschehens, in diesem Fall vom Marktplatz, zu verschwinden.", erklärte Max ihm.
Steve war mit seinem Reiter währenddessen hoch über die Wolkendecke geflogen. "Es ist wunderschön...", meinte David und streckte eine Hand nach einer Wolke aus. "Obwohl sie aus Luft bestehen, sind sie wirklich weich.", lachte David und strich dann seinem Bruder durch die Federn. Dieser stieß einen Schrei aus und begann engere Kreise über dem Marktplatz zu fliegen, er flatterte kurz stärker mit den Flügeln und trieb so die Wolken unter sich zusammen. "Gute Idee.", sagte sein Reiter grinsend und öffnete die große, runde Glasflasche. Den weißen Korken steckte er in seine Hosentasche und atmete dann einmal tief durch. "Egal wie oft ich das bis jetzt gemacht habe, es ist immer wunderschön.", behauptete der größere Zwilling und bekam ein zustimmendes Krächzen. David ließ drei Tropfen der violett glänzenden Flüssigkeit auf die Wolkenanhäufung tropfen und gleich darauf sah man die Reaktion: Die Wolken färbten sich hellviolett und wuchs sehr schnell. Als Licht auf die lila Wolken fiel, wurde alles in ein lilafarbenes Licht getaucht. Diese Schönheit verstrich jedoch sehr schnell, denn die Wolken wurden schlagartig dunkellila und es begann laut zu donnern. "Das ist mal eine heftige Reaktion..", murmelte David und runzelte die Stirn verwirrt. Er sah auf die Glasflasche, doch sie schien die selber von den letzten Malen zu sein, obwohl im Tränke Lager jede Glasflasche ziemlich gleich aussah. Gebannt sah er auf die dunklen Wolken und musste mit ansehen wie die Dunkelheit um sich griff und immer mehr Wolken damit infiziert wurden. „Was zur Hölle soll das?!", rief David entsetzt und sah hilflos weiter dabei zu wie sich ein Sturm aus schwarzer Magie über der ganzen Stadt zusammenzog. Steve hatte mittlerweile auch bemerkt das es nicht ganz nach Plan lief und suchte mit seinen scharfen Augen den Boden nach ihrer Truppe ab.
Die Reiter hatten inzwischen ebenfalls gemerkt das der Himmel über Revendil immer dunkler wurde und Connor befahl der Gruppe anzuhalten. „Das sieht gar nicht gut aus.", knurrte Connor und galoppierte zu seiner Schwester ans Ende der Gruppe. „Was führen deine Idioten da oben auf?!", schrie sie ihm entgegen und deutete auf die schon schwarzen Wolken. „Erstens, Sind es nicht meine Idioten und zweitens wüsste ich das auch gerne.", keifte er zurück. „Woher hast du diesen Trank genommen?", forschte Connor nach und sah durch Max hindurch, zu dem schwarzhaarigen Jungen hinüber. „E-eh.. aus einem der Lager, ein Mann hat ihn mir gegeben.", sagte der Junge und griff nervös nach der Mähne seines Pferdes. „Wie blöd kann man sein?!", schrie der Mann den Jungen an, welcher zu schluchzen begann und anscheinend eine große Angst vor Connor hatte, auch wenn dieser ihn nicht gerade anschrie. Connor atmete einmal ein und aus und versuchte so sich zu beruhigen. „A-aber der Mann hat mir doch genau erklärt wofür der Trank ist und das sollte nicht passieren!", verteidigte sich der Schwarzhaarige schluchzend und wischte sich die Tränen weg. „Welcher Mann?", fragte Max verwirrt und sah zu Connor. Dieser schüttelte den Kopf und sah abwartend zu dem Jungen. „James. Welcher Mann?", fragte er mit ruhiger Stimme und stellte sich mit seinem Pferd direkt neben ihn. „Er hat gesagt er arbeitet in dem Zaubertranklager der Akademie.", antwortete der Angesprochene und hatte sich mittlerweile beruhigt. „Es arbeitet niemand in unserem Zaubertranklager.", murrte Max grimmig und bevor sie den Jungen noch weiter ausquetschen konnten, hörten sie einen sehr vertrauten Vogelschrei über ihnen. David sprang kurz vor dem Boden von dem Rücken seines Bruders und rief seinen Kollegen zu: „Ich schwöre dir Connor, wir haben alles so gemacht wie immer." Die Zwillinge sahen in lauter schockierte und misstrauische Gesichter, aber die Blicke waren nicht auf sie gerichtet sondern auf den Neuen. „Ich weiß, wir haben das eigentliche Problem schon gefunden.", murrte Connor und sah vorwurfsvoll zu ihrem neuem Mitglied. James zog den Kopf ein und rutschte tiefer in den Sattel. Er fühlte sich schon schuldig genug, Connor musste ihn nun wirklich nicht vor allen so bloßstellen. „Ich denke es wird Zeit.", murmelte Max und nickte David zu, welcher sofort verstand. Der Mann entfernte sich etwas von der Gruppe und schon begann er sich zu verwandeln. Seine Hände und Beine wurden länger und stämmiger, während sich seine Haut verdunkelt und goldbraun wurde. Die ersten Tropfen des manipulierten Regens prasselten bereits herab. Mit einem schnellen Sprung konnte David sich während seiner Verwandlung schon über seine Gefährten stellen, um sie so vor dem Regen schützen. Steve hatte sich bereits zurück in einen Menschen verwandelt und war gerade noch rechtzeitig unter den gewaltigen Körper seines Bruders gehuscht, bevor die Wolken endgültig platzten und dampfender, lila Regen gefolgt von Donner und Blitzen auf die Stadt niederstürzten. „Ich hoffe mal das heute keiner unserer Leute einen Spaziergang macht.", witzelte Connor, um die angespannte Stimmung zerfließen zu lassen, was ihm auch ein wenig gelang. Nach und nach sah er, wie die Leute vom Marktplatz aus schnell nach Hause liefen, um so Schutz vor dem Regen zu suchen.
Nach ganzen 30 Minuten war der Regen vorbei und das Gewitter zog weiter. David hatte während der ganzen Zeit keinen einzigen Muskel bewegt, um seine Kameraden nicht doch unabsichtlich dem Regen auszusetzen. Nun streckte er die Schnauze prüfend in die Luft, trat dann zur Seite und machte den Reitern wieder mehr Platz. „Ich hoffe das hat nicht allzu großen Schaden angerichtet...", murmelte James schuldbewusst und trieb sein Pferd hinter der davon galoppierenden Gruppe her. David beugte seinen Kopf herab, nahm den Kragen seines Bruders mit den Zähnen und schwang ihn auf seinen Rücken. Steve fuhr mit der Hand durch das weiche Fell, welches durch die Flüssigkeit nun an einigen Stellen weggeätzt wurde. Erschrocken sah er die Stellen an und seine Hände verkrampften ruckartig. „Was war das für eine Flüssigkeit...", murmelte er und streichelte die kahlen stellen zart. Sein Bruder jedoch schien es zu spüren, denn er zuckte kurz zusammen und begann dann zu rennen. Seine Pfoten flogen über den Boden hinweg und, im Gegensatz zu dem selbsternannten Wolfskönig, erzeugte der Löwe keine Erdbeben bei dem Aufprall seiner Pfoten auf dem Boden, sondern hinterließ eine kleine Spur an Blumen. Steve ballte seine Hände zu Fäusten und kochte innerlich vor Wut. „Keiner darf sowas machen. Vor allem nicht, wenn meine Familie dabei verletzt wird!", knurrte er in Gedanken und so blieb er in seinen Gedanken versunken, bis sie zum Hauptquartier kamen.
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Beasts: Düstere Zeiten
Paranormal{"Ich bin ein König.", jaulte der Wolf zu den Wolken hinauf und wand sich dann wieder zu den Menschen. "Bezweifelt das hier noch irgendwer?", fragte er mit einem selbstsicherem. Alle starrten nur gebannt auf den Boden und beteten das dies nur ein Al...