Saturday Morning

Fifth Saturday Morning

Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Ich melde mich zwei Jahre nicht und tauche plötzlich wie aus dem Nichts auf. Das liegt daran, dass ich das Schreiben durch die Arbeit vernachlässigt habe. Und als ich dann  wieder anfing zu schreiben, war da diese Stimme in meinem Kopf die mir sagte, ich hätte es verlernt. Als ob man verlernen könnte, wie man sich mit Worten ausdrückt.

Dafür, dass es ein lustiges Buch sein soll, wird das hier ziemlich düster. Wie du sehen kannst, ist das hier ziemlich früh online. Hier könnt ihr euch jetzt selber eine x-beliebige Ausrede ausdenken. Also hiermit finde ich, dass meine Erklärungen und Entschuldigungen abgeschlossen sind.

Ich weiß nicht mehr an welchem Samstag Morgen, aber an einem habe ich dir sicherlich davon erzählt, dass ich keine Erfahrung mit Jungs habe (Abgesehen von dem Korb den ich einem Jungen gegeben habe, aber das ist ein anderes Thema). Das hat sich geändert vor ein paar Samstagen.

Ganz ehrlich Leute, ich hab mir meinen ersten Kuss anders vorgestellt. Aber ich glaube, dass solange man nichts für diese Person fühlt, kann es sich auch gar nicht richtig anfühlen. Während wir uns geküsst haben, habe ich ein paar mal die Augen geöffnet weil es irgendwie awkward war. Aber irgendwie finde ich es ja witzig. Nur meine Freunde wissen davon, noch nicht mal meiner Schwester habe ich davon erzählt. Deshalb fühlt es sich so gut an , das alles zu erzählen.

Dieser Typ, wir nennen ihn jetzt mal Günther, war so der erste der sich aktiv an mich rangemacht hat, und das hat mir gefallen. Mir gefällt die Aufmerksamkeit die er mir gegeben hat. Aber mehr ist da nicht. Keine Schmetterlinge in meinem Bauch, keine rote Wangen, kein Herzklopfen.

Außerdem bin ich der Meinung, dass ich keine gute Küsserin bin, was mich hart trifft, da ich Perfektionistin bin. Ich wollte das alles perfekt wird. Gut, es braucht keine Kerzen oder so, aber ich hätte mir einen schöneren Ort schon vorstellen können. Stattdessen saß ich in seinem Audi (schöner Audi) auf der Seitenstraße bei Containern. Es lief ja nicht mal Musik, also war alles was man hörte Schmatz Geräusche. Vielleicht fand ich deswegen alles so lustig. Einmal kurz vor einem Kuss, habe ich einfach einen Lachflash bekommen. Er nicht.

Ich wollte keine Beziehung oder so, ich wollte nur einfach Erfahrungen sammeln. Alle Entscheidungen die ich in meinem Leben treffe, sind für mich. Und ich muss für mich das Beste wollen. Deswegen finde ich es auch nicht schade, dass er sich nicht mehr gemeldet hat. Er ist sowieso nicht mein Typ, weder vom Aussehen her noch vom Charakter. Jetzt wo ich darüber nachdenke, das hätte sich doch sowieso nicht gut anfühlen können. Aber es war mir wichtig das zu tun.

Denn jetzt wo ich das hinter mir hab, bin ich irgendwie anders. Irgendwie offener. Erwachsener? Ich hab das Gefühl als könnte ich jetzt jedem zeigen, was für eine super heiße Frau ich bin. Es ist so als würde ich innerlich die ganze Zeit tanzen. Einen Hüftschwung nach links, einen nach rechts. Die Hände gleiten über meinen Körper. Meine Haare fliegen in der Luft herum. Er ist extra für mich 40 Minuten her gefahren, nur um zwei Stunden mit mir abzuhängen und einen Kuss zu bekommen. Wäre es lustig gewesen, wenn ich ihn ein zweites mal gekorbt hätte? Ja.

Ich meine, bin ich so toll, dass man wirklich fast ne Stunde Autofahrt auf sich hinnimmt? Anscheinend ja, also lass mich, mich sexy fühlen. Bah, ich hasse das Wort sexy. Es ist irgendwie so hässlich zu sagen. I don't like it.

Dich interessiert mein Liebesleben wahrscheinlich gar nicht, aber wenigstens ist es jetzt nicht mehr so trocken wie davor. Naja, schon irgendwie trocken, wenn du verstehst was ich meine.

Gut, eine Blamage nach der anderen, aber das Leben geht weiter. Also Kopf hoch.

Ich wünsche jedem der das hier liest, dass er sich genauso fühlt wie ich momentan (abgesehen von meinem Hunger Gefühl). Frei, sexy und relaxed. Das Leben hat uns einiges zu bieten und wir wären dumm, wenn wir nicht hin und wieder darauf zu greifen. Also denk nicht zu viel über Konsequenzen nach, tue es einfach.

Was hält dich davon ab das zu tun was du willst?

Diese Frage stelle ich mir oft selbst. Egal ob ich etwas neues probieren möchte, ob ich etwas vertrautes tun möchte oder etwas sagen möchte. Irgendwas hält mich zurück. Und im Endeffekt bin ich das selbst.

Vielleicht erkennst du dich darin wieder, vielleicht auch nicht.  Fakt ist, es hilft mir nicht weiter einfach wie ein Feigling wegzurennen. Es gibt Gründe warum wir so sind wie wir eben sind. Wir machen verschiedene Erfahrungen im Leben. Aber wenn du keine neue Erfahrung sammelst, kannst du gar nicht eine andere Version von dir selbst sein.

Wie sagt Nike so schön? Just do it.

Stay nice and eat rice! ;)

Xoxo, eure Teilzeithoe