Sword Art Online || Bandits

Rangordnung

Alle Schwerter, Speere und Dolche zeigen auf die kleine Gruppe junger Spieler, die zitternd in der Mitte kauert. In ihren Augen erkennt jeder ihre Angst vor dem Tod, der sie erwartet, sollten sie sich auch nur etwas Bewegen.
Zwischen den Reihen der Angreifer tänzelt ein junges Mädchen hindurch, frech Lächelnd mit ihren glänzend scharfen Zähnen, während ihr violetter Zopf, dessen Länge bis zu ihrem schwarz-roten Rocksaum reicht, hin und her schwankt. Kleine Steine die kurz vor ihren kniehohen Stiefeln landen kickt sie leise kichernd Weg, bis sie vor der Gruppe stehen bleibt.
„War schon klug von euch nicht zu kämpfen, also Col, Ausrüstung, und Materialien her." Ein kurzen Blick mit ihren goldenen Augen über die Zitternden werfend versucht sie ihr Hab und Gut einzuschätzen, mit ihren Fingern grob den Wert der zu sehenden Rüstungen abschätzend.
Ein der Jungen aus der Gruppe zieht jedoch schneller ihre Aufmerksamkeit auf sich: „Wir haben nichts was wir euch geben können! Wir wollen doch nur zurück nach Lindas!" Unheimlich Lächeln das Mädchen ihn an und nähert sich langsam und bedrohlich. „Ihr wollt nach Lindas, wir wollen eure Ausrüstung. Ihr gibt uns das und wir lassen euch weiter. So einfach ist das. Andernfalls..." lässt sie die Drohung im Raum stehen.
Auf den Absätzen dreht sie sich wieder zu ihren Kameraden hin, die Hände ihn den Taschen ihrer dünnen, Jacke verschwinden lassend, deren Muster das selbe ist, wie ihr Rock.
Freude baut sich in ihr auf, als das erste Fenster zum Itemtransfer vor ihr auftaucht. Noch nicht einmal die dünnen Finger aus der Tasche gezogen, zuckt das Mädchen zusammen. „Scavanger!"
Sofort weicht ihre Freude, zögernd den Kopf in die Richtung drehend und klein machend.
Nicht einmal mehr in weiter ferne auf dem Weg zwischen den Feldern der 48 Ebene marschiert eine weitere kleine Gruppe auf sie zu, einen Grauhaarigen jungen an ihrer Spitze. Seine blassen Augen haben sich nur auf sie fixiert, die zu Fäusten geballten Hände im tackt mit seinen Schritten an der zerrissenen schwarzen Hose streifen lassend. Auf der höhe seines Bauches ist sein dunkles Shirt stark zerrissen, während der Rest komplett intakt ist. Eine leichte Brise verfängt sich dabei in seiner dunkelgraue Jacke, die er immer offen hält und dabei eine Marke um seinen Hals entblößt. Auf dem Rücken trägt er sein überdimensionales, pechschwarzes Schwert, dessen Griff über seinen Kopf hervorragt und die Schwertspitze fast am Boden kratzt, nur die Klingen der Waffe schaut an den Seiten nicht hervor.
„B-Boss." beginnt sie leise zu stottern, alle Blicke auf den Jungen gerichtet der sich der Ansammlung nähert. Ohne weiteres ignoriert er die Männer, die noch immer ihre Waffen in die Richtung der Jüngeren halten. Sofort schnappen seine Hände nach dem Kragen des kleineren Mädchens, hebt sie bis auf seine Augenhöhe und lässt sie somit auf den Zehenspitzen stehen. „Wie viele verdammte male habe ich dir gesagt, dass du deinen beschissenen Arsch so bewegen sollst das du zu den abgemachten Zeiten ab abgemachten Ort sein sollst Scavanger!" schreit er sie wütend an.
Mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen dreht sie ihren Kopf leicht zu Seite und erkennt die veränderten blicke der jungen Gruppe, die sie zuvor noch bedroht hat. Deutlich merkt man ihnen die Verwirrung an, als sich das Schauspiel vor ihren Augen bildet.
„I-Ich dachte..." setzt sie an. „Du dachtest?" wiederholt er ihre Worte, auf eine sofortige Rechtfertigung erwartend. „Ich dachte mir, das meine Ausbeute wieder mal so miserabel für unsere Gilde war und ich deshalb noch ein wenig mehr eintreiben könnte." lächelt sie vorsichtig in sein kaltes Gesicht. Nur eine Sekunde hält er sie fest im Griff, die wütende Mine nicht verändernd, bevor er sie mit Kraft in den Dreck wirft. „Deine Gier treibt dich und deinen Kammeraden noch ins Gefängnis. Mit viel Glück krepierst du aber noch davor und wir haben dann Ruhe!" blickt er auf sie herab.
Zum ersten Mal wirft er einen Blick auf die Gruppe, die Scavanger umzingeln lassen hat und begutachtet sie, während sie versuchen dem kalten Blick von ihm auszuweichen, das rote Zeichen über seinem Kopf dabei erhaschend.
„Scavanger." lässt er seine Wut verschwinden, als sie sich neben ihn wieder aufrappelt und von ihren freien Oberschenkeln etwas Dreck abputzt. „Ja, Boss." kommt es unterwürfig von ihr zurück. „Zehn Minuten. Nur Geld, nix anderes. Danach kommst du SOFORT zum Treffpunkt. Du kennst meine Methoden zum Foltern." Ein deutliches Schlucken ertönt von ihr, als sie sich an die letzten Strafen von ihrem Boss erinnert. „J-Jawohl."
Kein weiteres Wort fällt von ihm, als er wieder kehrt macht und beginnt in die selbe Richtung zurück zu marschieren, die Männer die mit ihm kamen genau so wortlos folgend wie zuvor.
Ihm noch einige Meter hinterherblickend, vernimmt sie leichtes Gekicher einer der Frauen unter ihrem Kommando. „Schnauze!" faucht Scavanger sie an, Wut in den Augen auflodernd. „Und jetzt wieder zu euch, ihr Misstfliegen!" wendet sie sich an die Gefangenen.