Normans Sicht:
Es war bereits Morgen, als ich von den Sonnenstrahlen geweckt wurde. Wie jeden Morgen schrie Emma rum und weckte uns alle mit ihrer Trommel, woher auch immer sie die hatte. Mit einem gewissen Pflichtgefühl stand ich auf und wünschte ihr einen guten Morgen. Doch mein Blick wendete sich automatisch zu Ray, der sein Kissen auf sein Ohr hielt und versuchte, Emma zu ignorieren. Doch sie nahm ihm das Kissen ab und trommelte ganz nah an seinem Ohr. Ich glaube, der Arme hat jetzt einen Gehörschaden. Jedenfalls packte Ray dann sein Kissen und schmiss es in Emmas Gesicht. Nun begann eine Kissen-Schlacht zwischen den beiden. Ich verkroch mich schnell in die Küche, wo bereits Gilda, Don und die anderen warteten. Phil, der Jüngste, kam zu mir und zog an meinem Hemd. „Norman! Wo sind Emma und Ray?", fragte der Kleine. „Uhm, schau mal in deren Zimmer nach, dann wirst du es selbst sehen", antwortete ich ihm. Er marschierte dorthin und öffnete die Tür. Doch was er nun tat, war von ihm zu erwarten. Er machte mit. Och, kleine Kinder halt. Ich setzte mich an den Tisch, und wir begannen zu essen. Nach zehn Minuten kamen die drei endlich aus dem Zimmer und setzten sich schnell hin. „Na, ihr braucht euch nicht wundern, wenn euer Essen kalt ist.", lachte Don. Alle kicherten. Das Lustigste war, dass Ray und Emma sich keine Ruhe ließen und sich die ganze Zeit böse Blicke oder Handzeichen zuwarfen, dass sie einander umbringen wollten. Die beiden sind echt die besten Freunde. Nun waren alle fertig, und Mama meinte, wir könnten nach draußen gehen; sie würde den Abwasch erledigen. Natürlich stürmten alle hinaus, während Ray, Emma und ich uns langsam fortbewegten. „Na los, lauf schon, Emma, du gehörst doch zu den kleinen Kindern!", machte Ray sich über sie lustig. „Du kannst dich gleich wieder in der Bibliothek verkriechen, Ray! Na, da gehen doch die Klugscheißer hin~", war ihr Contra. Ich könnte ihnen stundenlang beim Argumentieren zuhören. Jetzt riefen Gilda und die anderen Emma zu, dass sie mit Fangen spielen sollte, und schon lief sie los. Ray sah kurz zu mir hinüber, mit einem leichten roten Schimmer im Gesicht, und sah schnell weg. Ich wusste, dass er etwas zu schüchtern war. „FUCK MEIN BUCH!! Ich wette, Emma, diese Nervensäge, hat's geklaut!!", schrie Ray wütend. „Oder es liegt auf der Arbeitsfläche in der Küche", zeigte ich in die Richtung. Er brachte nur ein verlegenes „Oh" heraus und schnappte sich schnell das Buch. Draußen setzte er sich unter seinen Lieblingsbaum und las. Ich verstand nie, was an dem Teil so interessant war. Ich hatte keine Lust, Fangen zu spielen, also gesellte ich mich zu Ray. Das Lustige war, dass er mich gar nicht bemerkte. Ich setzte mich neben ihn und versuchte, diesen Mist zu lesen, aber alles, was ich entziffern konnte, war: „Biologische Vielfalt, Chemische Redox-Reaktion, Psychologische Beratung." Somit verstand ich null. Dann sah er endlich über seine rechte Schulter und erblickte mich. Er bekam den Herzinfarkt seines Lebens, weil ich ihn so sehr erschreckt hatte. Der Arme tat mir fast schon leid. „ICH KRIEGE HEUTE EINEN GEHÖRSCHADEN UND JETZT AUCH NOCH EINEN HERZINFARKT! WOLLT IHR MICH UMBRINGEN ODER WAS?!", schrie er dezent wütend und hielt sein Buch, als wollte er mich gleich damit schlagen. Ich sah ihn mit einem unschuldigen Blick an, und er ließ sein Buch fallen. Ich glaube, Ray hat Aggressionsprobleme. „Ja mein Gott, sorry!", sagte er danach. Ich nickte verstört. So kenne ich ihn nicht; die Art an ihm war gruselig. „Uhm, sag mal, Norman. Ist das wahr, was du mir gestern gesagt hast?", fragte er ruhig. Ich nickte mit einem Lächeln. „Und hast du gestern auch die Wahrheit gesagt?~" Er wurde sehr rot und zog seine Beine ein. Ich brauche gar nicht zu fragen, seine Körpersprache sagt ja. „Aber warte, was heißt das eigentlich jetzt, wenn wir beide zugegeben haben, dass wir einander mögen?", fragte er, während er zur Tomate wurde. „Gut, wenn du es so willst. Ray, willst du mit mir zusammen sein?", stellte ich ihm die entscheidende Frage. Er bekam ein breites Grinsen und schwang sich um meinen Hals. Das heißt wohl eindeutig Ja. Wow, so fröhlich habe ich ihn noch nie gesehen. Wir begannen ein kleines Gespräch, in dem wir darüber sprachen, wann die Gefühle anfingen. Es stellte sich heraus, dass Ray mich sogar länger mochte als ich ihn. „Ay, ay, ay, was sehe ich da? Ein verliebtes Ehepaar!", schrie eine bekannte Stimme hinter uns. „Emma, ich hau dir gleich den Schädel ein!", schrie Ray sie an. Und so begann das Spektakel. Doch plötzlich machte Emma einen unerwarteten Zug und holte ein Polaroid-Foto aus ihrer Hosentasche und zeigte es uns. Es war ein Bild, auf dem ich Ray den Stirn Kuss gegeben habe. „Entschuldigung! Das ist Datenschutzverletzung laut Gesetz Paragraph Duden Absatz vier Zeile—" „Jaja, ich zeig's gleich im ganzen Haus herum~", sagte Emma. „Ich weiß, dass du uns erpressen willst. Also, was ist deine Bedingung?", antwortete Ray. „Hmm, also sagen wir es so: Ihr macht den ganzen Monat den Haushalt, dann verbrenne ich später das Bild", verlangte sie. Wir stimmten zu und schüttelten ihr die Hand. Nun sprang sie im Hopserlauf davon und summte freudig. Aber natürlich war der Krieg noch nicht vorbei, und Ray warf Emma einen Stein an die Beine, sodass sie stolperte. Steinkrieg. Yay. Ich verkroch mich schnell ins Haus.
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Too Many Accidents (NorRay FF)
FanfictionTW! SV, SM (Lemon) Norman und Ray waren seid dem sie zwölf Jahre alt waren ineinander verliebt und führten auch eine "Kindergarten Beziehung". Doch Emma, Gilda und Don planten spontan die Flucht und so wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Es waren s...