Feuer

76 5 0
                                    


Leider war es nicht die erste Explosion die Ivana miterleben durfte. Wahrscheinlich auch nicht die letzte. Aus irgendeinem Grund zogen die Averin Geschwister Explosionen fast magisch an. Ivana wollte nicht mal darüber nachdenken warum. Wegen ihrer langjährigen Erfahrung mit gefährlichen Situationen wusste Ivana genau wie sie sich verhalten sollte. Noch während sie durch die Luft geschleudert wurde rollte sie sich ein, versteckte ihr Gesicht zwischen ihren Knien und beschützte ihren Hinterkopf mit ihren Händen. Sie knallte mit dem Rücken gegen die Wand und prallte dann unsanft auf den Boden. Es klingelte in ihren Ohren, sie konnte Feuer riechen. Sie stand wackelig auf den Beinen und ärgerte sich erstmal heftig über ihr verschmutztes Kleid. Dann musste sie schlucken. Denn sie hatte bemerkt was eigentlich brannte. Das ganze Büro stand in Flammen, papiere verwandelten sich binnen sekunden in asche, rauch stieg dunkel und gefährlich an die decke. Und wie ein Antike Säule die seid jahrtausende stand und mindestens so viele Jahhre noch weiter stehen würde stand benjamin. mitten im Raum. Es brauchte eine explosion um ihn von seinem schreibtisch wegzubewegen dachte Ivana ironisch. Sein immer sonst so perfekter anzug brannte vor ihren augen von seinem Körper ab. Sie erspähte Tinte auf seine Schultern. Sie hatte die gerüchte gehört. Dass Benjamin sich aus einer Gang raus gekämpft hat bevor er als leiter der Garde eingestellt wurde. Es war trotzdem schockierend die tattoos zu sehen. Vor allem wenn benjamin sie anstarrte als wäre all das ihre Schuld. Was es absolut nicht war. Sie starrten sich vielleicht einen Moment lang an aber es fühlte sich an wie eine ewigkeit. Während die Welt um sie herum vom Feuer verschluckt wurde. Als er wütend durch die flammen auf sie zu kam musste sie an engel denken. Ohne ein Wort packte er sie am Arm und begann sie aus dem brennenden Zimmer zu zerren. Sie konnte nicht anders als zu folgen. Draussen hatte sich eine kleine Gruppe besorgter Soldaten versammelt, die mit großen Augen zusehen wie die beiden das Büro verließen. Benjamin schupste Ivana unsanft vor sich her. Sie machte ein empörtes Geräusch und fiel dramatisch in die Arme eines Soldaten. Benjamin schlug eine Flamme, die auf seiner Schulter tanzte, aus.

"Wenn ich zurückkomme ist das Büro ausgeräumt."

Das war sein einziger Befehl bevor er sich Ivana wieder schnappte und weiter stapfte.

"Hey!"

Beschwerte sie sich. Er ignorierte sie gekonnt. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien aber er schien es kaum zu bemerken. Erst jetzt wurde ihr bewusst dass sie noch nie so nah nebeneinander gestanden haben. Er hatte sie auch noch nie freiwillig angefasst. Sobald sie das realisiert hatte, hatte er Ivana schon in seinen Wagen verfrachtet und sich hinter das Steuer gesetzt.

"Was machst du da?"

Sie ließ zu dass ein bisschen Panik in ihre Stimme sickerte. Benjamin sagte nichts. Ivana mochte es nicht ignoriert zu werden. Absolut nicht. Üblicherweise würde sie jetzt in Tränen ausbrechen aber das funktionierte nicht bei diesem herzlosen Bastard. Also tat sie das nächstbeste. Mit einer schnellen Bewegung rammte sie Benjamin das Messer, dass sie immer bei sich trug, ins Bein. Nichts geschah. Ivana schlucke. Langsam wanderte Benjamins Blick von der Strasse zu seinem Bein. Dann zu ihr. Er lenkte den Wagen vorsichtig an die Seite der Straße und hielt dann an. Er Atmete nicht mal schwer. Und das machte Ivana tatsächlich ein bisschen Angst. Jetzt starrte er sie direkt an. Nicht wütend sondern fast...fragend. Als hätte sie zum ersten mal seine ganze Aufmerksamkeit.

"Die Frage ist. Wollten sie mich oder dich umbringen."

Ivana blinzelte. Es dauerte kurz bevor sie antworten konnte.

"Eher dich würde ich sagen. Mich will niemand umbringen."

Benjamin hob eine Augenbraue und schaute demonstrativ auf das Messer dass immer noch in seinem Bein steckte.

"Das...ist eine Ausnahmen. Ich bin nicht Leila. Ich spaziere nicht rum und ersteche Menschen."

"Nein. Du bist definitiv nicht Leila."

Er sah sie immer noch so merkwürdig an. Vielleicht war es doch nicht so gut die Aufmerksamkeit dieses Mannes auf sich zu haben. Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

"Was jetzt?"

Benjamin zog sich ihne mit der Wimper zu zucken das Messer aus dem Bein.

"Jetzt rufen wir deinen Vater an."

Von Liebe ErstürmtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt