7. Kapitel

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Kaeyas einzige Möglichkeit, um zu überleben, war die Flucht nach Inazuma. Er nahm das Nötigste mit und fuhr von Liyue aus mit einem Schiff, das Seide geladen hatte, im Lagerraum versteckt nach Inazuma. Als er nach 2 Wochen Inazuma erreichte, konnte er nur für ein paar Minuten seine Freiheit genießen und dachte, dass er sich dort ein neues Leben aufbauen konnte, jedoch wurde er gleich in Ritou festgenommen, da er keine Einreiseerlaubnis hatte.

Da die Leute in Inazuma nicht ganz hinter dem Mond lebten, fanden sie auch schnell heraus, dass sie es hier mit einem Mörder auf der Flucht zu tun hatten. Kaeya war ein gesuchter Mörder, wodurch auch Diluc von den Vorfällen erfuhr und endlich aus allen Wolken fiel. Er hatte es schließlich geschafft, aus seiner Blase aus Glück und Drogen zu entfliehen, und machte sich sofort auf den Weg, um Kaeya zu retten, ihn nach so langer Zeit in die Arme zu nehmen und zu küssen.

Diluc hatte mit Childe alles genau bis ins kleinste Detail geplant, wie sie Kaeya mitten in der Nacht aus dem Gefängnis befreien wollten. Diluc und Childe waren beide nur mit ein paar Dolchen, versteckt in ihren Stiefeln, bewaffnet und ganz in schwarz gekleidet, als sie über die Mauer kletterten. Der eigentlich schwarze Himmel war von Nebel bedeckt, genauso wie der Mond, der ihre einzige Lichtquelle war. Das Rascheln, welches die Lederstiefel der beiden verursachte, hallte Diluc noch immer im Kopf nach, ebenso das Adrenalin, welches durch seine Adern strömte. Schweiß tropfte ihm schon von der Stirn, als sie endlich die Zelle von Kaeya erreichten.

,,Kaeya", durchbrach das Flüstern von Diluc die Stille.

Kaeya, der zusammengerollt auf einem kleinen Haufen aus Stroh lag, sah langsam zu Diluc auf.

,,Kaeya! Ich bin hier, um dich zu befreien", probierte es Diluc noch einmal, doch Kaeya reagierte immer noch nicht.

Diluc kramte die Schlüssel, die sie kurz davor einer Wache, die jetzt tot mitten im Gang lag, abgenommen hatten, aus seiner Hosentasche. Das Geräusch der aufeinanderschlagenden Schlüssel hallte laut durch den Gang, sodass Kaeya kurz zusammenzuckte.

Diluc schloss die Gittertür auf und trat zu Kaeya in die Zelle. Langsam kamen bei ihm die Zweifel auf. Vielleicht war es gar nicht sein Kaeya und es war ein ganzer anderer. Es gibt immerhin viele Leute, die den gleichen Namen haben wie er.

Er war bei der falschen Zelle und deswegen reagierte diese Person nicht auf seine Versuche, ihn anzusprechen.

Doch dann setzte sich die Person auf und mit heiserer Stimme brachte Kaeya hervor: ,,Was machst du hier, Diluc?"

Diluc zuckte zusammen. Natürlich war es Kaeya. Er hätte Kaeya immer und überall erkannt.

,,Ich bin hier, um dich zu retten, Babe", wiederholte er ein weiteres Mal.

,,Steck dir dein Babe in den Arsch, Diluc. Verpiss dich!", fauchte Kaeya.

Diluc musste ein weiteres Mal zusammenzucken. Seine Kinnlade klappte herunter.

,,Kaeya, was ist denn los? Habe ich dir irgendetwas getan?", fragte Diluc entsetzt.

,,Was du getan hast? Du hast mein ganzes Leben zerstört. Immer schiebst du deine Probleme auf andere. Willst, dass wir alles für dich tun, was du willst, aber eigentlich bist du nur ein Stück Dreck. Was kannst du eigentlich? Wegen dir habe ich einen Menschen umgebracht! Wegen dir hab einen verfickten Menschen umgebracht!" Kaeya fing langsam an zu kreischen.

,,Ich wäre froh, wenn du endlich tot wärst genauso wie unser Vater. Verrecke, Diluc! Stirb endlich, damit ich dich nicht mehr ertragen muss! Ich hoffe du kommst in die Hölle!" Kaeya sah Diluc mit weit aufgerissenen Augen an. Kaeya wurde jetzt anscheinend vollkommen verrückt. Er war gar nicht mehr zu retten und so stand Diluc langsam auf und verließ mit Childe das Gefängnis.

Er konnte nichts mehr sagen.

Das Einzige, was immer wieder in seinem Kopf wieder hallte, war: Stirb endlich, damit ich dich nicht mehr ertragen muss!



The true story of DilucWo Geschichten leben. Entdecke jetzt