Ankunft I

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Es ist ein wunderschöner Morgen, blauer Himmel und ein sehr ruhiges Meer. Die Sonne strahlt einen Dreimaster mit schwarzen Segeln an. Der Hauptmast hat vier schwarze Segel. Auf dem Größten ist ein goldener Drache abgebildet mit feuerroten Augen. Auf der Spitze des Hauptmastes befindet sich eine Aussichtsplattform.

Der Mast am Heck hat drei und der Mast am Bug zwei schwarze Segel.

Das Schiff hat einen vergoldeten Drachenkopf als Galionsfigur. Es gleitet langsam und gleichmäßig durch das Wasser, während es sich mit niedriger Geschwindigkeit der Küste des Kontinentes nähert. Am Heck des Schiffes befindet sich das Versammlungszimmer. Eine Holztür führt von dort in eine kleine Koje mit zwei Betten. Hier schlafen der König und sein Sohn.

Auf dem Schiff halten sich fünfhundert Soldaten.

An jeder Schiffsseite auf dem Deck befinden sich vierzehn Ballisten. Außerdem gibt es zwei Weitere am Bug und drei am Heck.

Das Schiff besitzt drei Unterdecks. Sie sind alle durch mehrere Holztreppen miteinander verbunden.

Im ersten Unterdeck befinden sich die zwei Schlafbereiche für die Soldaten, welche nur durch die Treppe getrennt werden, sowie der Anker am Bug. Im ersten Unterdeck befinden sich am Heck zuerst das Nahrungs- sowie Wasserlager und dahinter die Kombüse. In ihr gibt es ein großes Rohr, durch das Rauch abziehen kann. Es geht schräg nach oben durch das Heck nach draußen. Dieses Rohr kann jederzeit mit einer Metallplatte geschlossen werden.

Das zweite Unterdeck ist ein Waffendeck. Hier befinden sich pro Schiffsseite achtzehn Löcher für weitere Ballisten. Unter der Küche befindet sich das Munitionslager. Dort lagern alle Waffen und das Pech.

Im dritten Unterdeck sind pro Seite zehn Ruder für die Ruderer. Zwischen den Ruderern befinden sich drei Öfen. Einer am Bug, einer in der Schiffsmitte und einer am Heck. Sie beheizen alle Unterdecks und das Versammlungszimmer mithilfe von Schornsteinen und Rohren. Die Schornsteine werden nur im Winter ausgefahren. Des Weiteren befindet sich hinter dem Ofen am Heck ein großes Holz und Kohlelager.

Die Umrisse des Kontinentes werden immer deutlicher. König Dracon steht am Bug und blickt zum Land. Das Schiff segelt weiter auf sein Ziel zu, den Hafen Sumara. Dort soll das Schiff ankern und der König zu den Verhandlungen abgeholt werden. König Dracon ist fast vierzig Jahre alt. Er hat schwarzes Haar und grünblaue Augen. Er ist ungefähr 1,75 m groß. Fast immer ist sein Blick sehr entschlossen und man sollte niemals an seiner Entschlossenheit zweifeln, denn er tut alles, um sein Land zu verteidigen. Der König des Drachenreiches würde sogar bis zu seinem eigenen Untergang für sein Land kämpfen.

König Dracon ist der zweite Sohn seines Vaters. Er ist König geworden, da er die Königswahl gegen seinen älteren Bruder gewonnen hatte. Im Drachenreich ist es nämlich Tradition, dass der König per Wahl unter den Prinzen bestimmt wird. Die Königswahl findet immer erst dann statt, wenn alle Söhne eines Königs älter als sechzehn Jahre sind. Kurz nach der Wahl verstarb Dracons Bruder. Sein Vater starb vor acht Jahren.

Dracon blickt zum Hafen. Dort sieht er vor sich eine kleine Rauchsäule eines Feuers aufsteigen. Kurz darauf hört er einen leisen dumpfen Knall und registriert einen gewaltigen Feuerball in den Himmel schießen. In Dracons Kopf rattert es. Er hatte Gerüchte über Aufstände im Adlerreich gehört, welche sich gegen den König richten. Einigen Menschen zufolge sei es wohl wegen des Alters des Königs, obwohl er erst Mitte vierzig ist. Andere sagen, es liegt an den bevorstehenden Verhandlungen mit dem Drachenreich. Friedensverhandlungen sollten eigentlich bejubelt werden. Im Frieden dürfen alle Soldaten zurück zu ihren Familien. Dann können die Söhne wieder ihre Väter begraben, genauso wie es sein sollte. In Kriegszeiten ist es meistens so, dass die Väter ihre Söhne zu Grabe tragen müssen.

Wieso möchten viele diesen Frieden nicht. Warum hassen Sie uns so sehr? Wir sind doch alle Menschen und jeder sollte gleichgestellt sein, egal von wo er kommt. Der Hass auf unser Volk könnte aus den Kriegen stammen, welche schon seit Jahrhunderten andauert. Die Eltern sind möglicherweise nicht ganz so unschuldig. Einigen Kindern wird von Geburt an beigebracht, welches Volk man hassen soll. Kinder lassen sich in dieser Hinsicht besonders leicht manipulieren. Wenn man schon von klein auf zum Hass erzogen wird, was will man denn da noch machen. Es gibt sicherlich viele, die dem Frieden zustimmen, so hofft Dracon wenigsten. Positiv denken, auch wenn die Explosion am Hafen vermutlich etwas Ernsteres sein könnte. So mich niemand von den Verhandlungen ab, auch wenn es jetzt unmöglich ist, im Hafen zu ankern, da er in Flammen steht, sagte er sich.

Nun muss Dracon eben einen kleinen Umweg nehmen, um sein Ziel zu erreichen. Egal was dort vor sich geht, Dracon ist zum Verhandeln hier und zu nichts anderem. Der Großteil seiner Soldaten soll lediglich das Schiff bewachen. Siebzig von ihnen werden ihm und meinen Sohn als Geleitschutz in der Stadt dienen.

Dracon hat drei Söhne, Kian ist siebzehn. Er ist stämmig gebaut und etwas kleiner als 1,70 m. Kian hat dunkelbraunes Haar und eine blaubraune Augenfarbe. Der Tradition nach heißt der erste Sohn des Königs immer so wie sein Vater oder Großvater. Sein zweiter Sohn ist sechzehn. Er heißt Ari und gleicht seinem großen Bruder so sehr, dass einige die Beiden für Zwillinge halten. Er ist nur ein paar Zentimeter größer als Kian.

Lambia 1 - Die zwei ReicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt