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A/N: Falls irgendwer mir ein Cover für diese Geschichte entwerfen könnte, kommentiert einfach 'cover'. Das wäre wirklich cool, weil ich gerade nicht dazu komme...

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Jocelyns Sicht:

21. Dezember 2019

Das Radio hatte ich so laut aufgedreht, wie ich konnte, das Gemüse brutzelte gut riechend in der Pfanne und ich tanzte singend durch die Küche. Mit dem Kochlöffel als Mikrofon schmetterte ich gerade Zayn Maliks krasse High Note aus Dusk Till Dawn aufs imaginäre Parkett. Ich trieb meine Stimme in ungeahnte Höhen und schnappte dann atemlos nach Luft. Grinsend rührte ich das Gemüse um und summte weiter mit. Dann drehte ich den Herd runter, legte den Kochlöffel beiseite und hüpfte gut gelaunt ins Bad, um zu Duschen.

Als ich damit fertig war, trocknete ich meine Haare mit dem Handtuch und zog mir Unterwäsche und eines meiner weiten Hemden an. Zurück in der Küche schob ich mir Toast in den Toaster und sang meine selbst ausgedachte Duett-Stimme von Sign Of The Times. Während ich wartete, deckte ich den Tisch und blätterte in meinem Lieblingsbackbuch herum. Morgen würde ich Kekse backen, schließlich war in nicht mehr ganz drei Tagen Weihnachten und meine Eltern, mein achtjähriger Bruder Peter und meine dreizehnjährige Schwerster Nelly würden bei mir vorbeikommen. Einen Baum brauchte ich auch noch, fiel mir gerade ein. Und dekoriert hatte ich auch noch nicht.

Ich schrieb auf, was ich alles brauchte, dann sprangen endlich die Toasts aus dem Toaster. Schnell stand ich auf, um sie zu holen, und setzte mich dann wieder an meinen Platz.

Gestern war mein letzter Arbeitstag gewesen. Jetzt hatte ich endlich Urlaub und konnte das erste Mal seit langem wieder richtig entspannen. Das hatte mir gefehlt, war mir aber schon bewusst gewesen, als ich den Job in dem Verlag angenommen habe. Als stellvertretende CEO hat man verflucht viele Aufgaben zu erledigen. Aber ich war froh, dass mir der Job aufgrund meiner guten Fähigkeiten angeboten wurde.

Während ich so über Gott und die Welt nachdachte, aß ich mein Gemüsetoast. Morgen musste ich unbedingt einkaufen und einen Baum aussuchen gehen. Schließlich wollte ich auf keinen Fall, dass meine Eltern dachten, ich sei unzuverlässig, denn dieses Jahr war das erste, an dem wir Weihnachten bei mir zu Hause feiern würden. Und da sollte alles perfekt werden. So war jedenfalls der Plan…

Das schrille Klingeln meiner Haustür riss mich aus den Gedanken, welche Kekse ich alles backen sollte. Zuerst dachte ich, es wären die nervigen, kleinen Söhne meiner Nachbarin, der ich liebevoll den Namen ,,Drache“ gegeben hatte, da sie sich über alles und jeden beschwerte. Egal, was man getan hat, sie gab immer den anderen die Schuld und kritisierte einen, wo sie nur konnte.

Normalerweise hörten die beiden auch irgendwann wieder auf, doch die Klingel schrillte weiter. Nach fast drei Minuten konnte ich mich dann doch dazu bewegen, mal nachzuschauen. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete. Eisiger Wind peitschte mir ins Gesicht und ich verzog bibbernd das Gesicht.

Als ich den Bick hob, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Vor mir stand ein Mann. Groß, schlank und mit krass grünen Augen. Er riss die Augen auf und war mindestens genauso überrascht wie ich.

   ,,Äh… hi“, sagte er.

Seine Stimme war rau, tief und versetzte mir eine Ganzkörpergänsehaut. Heilige Scheiße! Ist es normal, dass eine fucking Stimme einen so krass erregen kann, wie es seine tut?? Verzweifelt presste ich die Schenkel zusammen und konnte gerade noch ein Stöhnen unterdrücken. Na das konnte ja mal was werden…

If I Could Fly ~A H.S. Lovestory~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt