Als die Vorbereitungen für die Vorstellungen getroffen sind, ziehen sich alle zum Essen zurück. Beim Essen mit seiner Familie, kann er nicht aufhören an Anni zu denken.
,,Wann bekomme ich endlich meinen Wohnwagen wieder?", fragt er gelangweilt in die Runde.
,,Morgen", antwortet der Vater kurz und isst weiter. Nach dem Essen ist es an der Zeit sich für die Show fertig zu machen. Vor der Show versammeln sich alle hinter der Manege. An der Kasse herrscht schon reger Andrang. Durch einen Schlitz in der Zeltwand beobachtet Carlo die Leute, die alle in den Zirkus wollen. Er sieht Kinder, die lachen, Pärchen, die turteln und Eltern, die ihre Kinder mit Zuckerwatte und Popcorn besänftigen. Gelangweilt sieht er dem Treiben zu, bis er, ein ihm bekanntes, Gesicht in der Menge entdeckt. Wie festgewachsen steht er da und glaubt seinen Augen nicht zu trauen.
,,Wie siehts aus Carlo, wollen wir uns vor der Vorstellung noch etwas amüsieren?", fragt Celine, die sich von hinten an ihn schmiegt.
,,Verpiss dich, Celine", motzt Carlo und schiebt das Hochseilmädchen von sich weg. Sauer grummelnd dreht sie sich um und stolziert davon. Als Carlo sich wieder zu der Menge dreht sucht er nach dem bekannten Gesicht. Da er es nicht findet, beschließt er im Vorzelt zu suchen und tritt in eine dunkle nicht einsehbare Ecke, um nicht entdeckt zu werden.
,,Mädels gucken kannst du später, es geht bald los, dein Vater möchte noch was mit dir besprechen", sagt der Elefantendompteur Max, der plötzlich neben ihm steht. Carlo sieht noch einmal zurück und lässt sich dann von Max zu seinem Vater bringen.
Du kannst nicht immer einfach so verschwinden so kurz vor einer Vorstellung, Junge, sagt sein Vater, als er Carlo sieht.
"Tut mir leid, Dad. Was gibt es denn, was du noch mit mir besprechen willst?", fragt Carlo und setzt sich auf eine Kiste.
"Nikolai ist krank. Du musst Die Bären übernehmen", informiert Angelo seinen Sohn.
"Was?! Aber zwischen den Bären und den Motorrädern ist nur eine kurze Clownsnummer, die Zeit reicht nicht mal zum Umziehen", beschwert Carlo sich.
"Keine Widerrede, Carlo", sagt Angelo streng. Carlo verdreht die Augen und geht. Er stellt sich neben den roten Vorhang, von wo er den gesamten Zuschauerraum und die Manege überblicken kann. Er schaut auf sein Handy und lächelt, als er eine Nachricht von Anni sieht.
-Ich freue mich auch sehr. Ich habe uns auch schon einen Tisch reserviert-, schreibt sie. Und grade, als er das Handy wieder wegstecken will, vibriert es erneut. Wieder Anni.
-Rate mal wo ich grade bin-
-Ich weiß nicht. Wo?-, antwortet er grinsend.
-Im Zirkus Ranella mit einer Freundin. Sie hat mich spontan eingeladen, weil ihr Freund das Ticket nicht wollte-, erzählt sie
-Cool. Dann wünsche ich dir viel Spaß bei der Vorstellung-, schreibt Carlo lächelnd und sucht den Besucherraum ab.
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Manege frei
Teen FictionDas Zirkusleben ist nicht leicht. Immer an einem anderen Ort und nie lange genug um sich dort zuhause zu fühlen. Doch trotzdem liebt Carlo sein Leben. Bis zu einem Abend der sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Doch was passiert wenn plötzlich to...