Land of the hot sands

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"Have you ever seen something so wonderful in your entire life?"
-Arielle

Es war das erste Mal, dass die Drei sich unter Leute an Land mischten. Nachdem sie sich einig waren, dass sie sich inzwischen sicher auf zwei Beinen fühlten, tranken sie Azul Gebräu erneut und erkundeten den Markt im Land of the hot Sands. Ihre Kleidung, die vorher nur aus nassen Lumpen Hemden und Hosen bestanden, die sie in einem Menschen Antiquitäten Shop in ihrer Heimat gekauft hatten, tauschten sie gegen leichte Gewänder ein, wie sie die Menschen in diesem Land gerne trugen und schauten sich ein wenig auf dem Markt um. Jade hielt sich an einen Stand auf, der gebratene Pilze verkaufte und Azul und Floyd gingen einfach weiter, weil sie Beide die Schnauze voll Jades Pilz Obsession hatten. Als schließlich auch Floyd sich davon aufhielten ließ, dass er sich mit einem Kerl prügelte, der versucht hatte ihn eine Öllampe anzudrehen und einfach nicht locker lassen wollte, stand Azul ganz alleine an einem Stand, an dem Datteln verkauft wurden und sah sich die Prügelei an. „'Tschuldige, könnte ich kurz vorbei?“, fragte da jemand und erst da bemerkte er, dass er zwischen dem Standbesitzer und seiner Kundschaft stand. Entschuldigend trat er ein Stück zur Seite und sein Herz machte förmlich einen Luftsprung, als er sah, dass er für den Jungen Platz gemacht hatte, den er einige Tage zuvor am Strand gesehen hatte. Jede einzelne Strähne von seinem schwarzen Haar war so sorgfältig und detailliert geflochten, dass er sich fragte wie lange er wohl morgens im Bad brauchte.
„Ah Jamil, haben wir uns nicht letzte Woche erst gesehen? Wenn ich nicht wüsste, dass der junge Herr so verrückt nach Datteln ist, würde ich glatt denken jemand bei euch zuhause ist schwanger“, rief der Verkäufer lachelnd. Der Junge, Jamil, erwiderte mit einem angesäuerten Grinsen. „Ja, deswegen sollten wir die übliche Ladung auch verdoppeln. Ich will morgen nicht schon wieder den ganzen Weg hier runter kommen müssen und du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn man bei dir auch telefonisch bestellen könnte.“
Erneut lachte der Mann hinter der Theke, doch wenn man genau hinsah, erkannte man wie sich kalter Schweiß auf seiner Stirn bildete. „Das doppelte vom Üblichen wären zwei LKW Ladungen Datteln. Ich muss erst Mal bei meinem Liferanten abklären, ob das geht... Na ja, machen wir es auf Rechnung, ja? Ich denke kaum, dass sie dich mit genug Geld für eine solche Bestellung auf den Markt- Meine Güte, bist du wahnsinnig, Junge? Du bringst uns noch in Teufelsküche!“
Azul drehte sich unauffällig um und sah, was den Verkäufer so außer Fassung brachte. Jamil hatte einiges an Geld auf den Thresen gelegt. Verstohlen nahm der Mann das Geld runter, damit niemand sah wie viel Geld dieser Junge in der Tasche hatte und wie viel er nun in seine Kasse tun würde, bevor er den Schwarzhaarigen über seine dicken Brillengläser hinweg streng ansah. „Es sind noch mehr Langfinger unterwegs als sonst. Du bringst dich selbst in Gefahr, wenn du mit so viel Geld über den Markt schländerst. Ich werde gucken was sich machen lässt und du machst nicht noch Mal etwas so Dummes, ja?“
„Es ist nicht meine Schuld, wenn ich mit so viel los geschickt werde. Ich tue was ich kann“, antwortete der Junge genervt, bevor er sich verabschiedete und ging.
Azul wollte ihm gar nicht folgen, da er sich fest vor nahm kein Stalker zu werden, so groß seine Faszination auch sein mochte, doch dann setzte ein Mann neben ihm sich in Bewegung und folgte Jamil mit einem unauffälligen Abstand. Er hatte alles mitbekommen, genau wie Azul, er wusste dass Jamil nicht gerade zu knapp bezahlt hatte und er sah zudem nicht gerade vertrauenserweckend aus. Der Grauhaarige drehte sich um, nur um sich kurz zu vergewissern, dass die Zwillinge noch mit Kloppen und Pilzen beschäftigt waren, bevor er den Beiden hinterherlief.

Und obwohl Azul fast damit gerechnet hatte, war er überrascht und schockiert von der Dreistigkeit des Langfingers, als er Jamil einfach am Arm packte und so aufhielt. Der Schwarzhaarige starte ihn erschrocken an, doch bevor einer der Beiden etwas tun konnte, schritt Azul entschlossen ein. „Jamil, wo bleibst du denn? Wir kommen noch zu spät zu Karate. Willst du den schwarzen Gurt jetzt haben oder nicht?“
Zufrieden stellte Azul fest, dass er den Kleinkriminellen verunsichert hatte, der Jamil schließlich zähneknirschend los ließ und einen Abflug machte, so dass die beiden Teenager sich nun alleine gegenüber standen. „Danke. Meine Eltern haben mir verboten in der Öffentlichkeit zu kämpfen, also hätte ich ein ziemliches Problem gehabt, wenn du nicht gewesen wärst“, sagte Jamil leicht beschämt und gerade als Azul ihn fragen wollte, wieso seine Eltern ihm so dumme und gefährliche Dinge befahlen, fuhr sein Gegenüber fort, „aber woher kennst du meinen Namen? Kennen wir uns?“
„Äh ich hab gehört wie der Verkäufer dich angesprochen hat. Mein Name ist übrigens Azul!“ Der Höflichkeitshalber streckte er sogar seine Hand aus, doch Jamil ignorierte es und musterte ihn weiter lächelnd. „Du scheinst etwas unbeholfen. Kommst nicht von hier, was?“
Gut zu wissen, dass das so offensichtlich war. Der Meermann nickte und er spürte wie ihm die scharmesröte ins Gesicht stieg. Jamil lachte und Gott, dieses Lacheln war wie Salbei für Azuls Ohren. „Ich komme aus dem Meer, um genau zu sein. Also ich, ähm... Ich bin ein-“
„Meermann. Baba erzählt manchmal von euch. Grässliche Viecher, die arme Seemänner in den sicheren Tod locken... Aber keine Sorge, er hat eine höhere Meinung von euch als von Flaschengeistern.“
Azul schnalzte missbilligend mit der Zunge, als er dieses alte Vorurteil hörte. Aber was hatte er von einem Mann zu erwarten, der seinen eigenen Sohn mit einem halben Vermögen in der Tasche auf den Markt schickte und ihm dann nicht erlaubte sich zur Wehr zu setzen.
„Kann dir versichern, dass ich noch nie einen Einzigen Seemann in's Verderben gelockt habe. Nun, mein Freund Floyd vielleicht Mal, doch er hat nur ein wenig rum gealbert und den Kerl danach lebendig zurück ans Land gebracht“, antwortete er wahrheitsgemäß, woraufhin Jamil leicht irritiert aussah. Wenn er hoffte, dass das ein Witz war, musste Azul ihn enttäuschen. „Sag Mal, ist alles in Ordnung? Du siehst aus als ob du Migräne hättest oder so“, sagte der Schwarzhaarige da, fast als ob er nichts lieber tun wollte als das Thema zu wechseln. Erst da bemerkte Azul, dass er die Augen wieder zusammengekniffen hatte. „Oh nein, das ist es nicht. Es ist nur so, dass ich, seit ich an Land gekommen bin, in der Ferne nicht so gut sehen kann. Vielleicht liegt es an dem Trank, den ich nehmen musste um über Wasser leben zu können.“
„Das klingt eher so, als ob du eine Sehschwäche hättest. Ich kenne einen guten Optiker, falls du daran interessiert bist die Ferne nicht mehr abstrakt zu sehen“, schlug Jamil vor. Sehschwäche, darüber hatte Azul sich noch gar keine Gedanken gemacht, doch es klang so plausibel, dass er sich selbst ohrfeigen könnte. Wieso ist er nicht darauf gekommen?

Wie sich bei ihrem Besuch beim Optiker herausstellte, hatte Jamil, um alles abzurunden, auch noch einen ziemlich guten Geschmack. Jedenfalls schaffte er es Brillen auszusuchen, die alle gut passten und Azul, trotz des ungewohnten Fremdkörpers im Gesicht, keineswegs unwohl fühlen ließen. Der Optiker versprach, dass die Brille, ein graues Model in einer modernen, eckigen Form, in zwei Wochen abholbereit sei und Azul zahlte mit Gold aus seiner Heimat, das mit großer Begeisterung angenommen wurde.

Gemeinsam mit Jamil, der den Ort kannte wie seine eigene Westentasche, lief er eine gefühlte Ewigkeit weiter über den Markt und er erfuhr, dass Jamil einer reichen Familie diente, die ihren Sitz am Stadtrand hatte. Als wäre es nichts, zeigte er auf ein riesiges Gebäude in der Ferne und selbst Azul konnte mit seiner Sehschwäche einen halben Palast erkennen. „Meine Fresse, und da wohnst du?!“
„Na ja, im Angestellten Flügel halt. Es ist ein wenig wie ein goldener Käfig, aber zumindestens ein Käfig den ich mir mit meiner Schwester teilen muss.“
Er lächelte, doch da war etwas konstant trauriges in seinen sturmgrauen Augen, das die Wahrheit sprach und es tat Azul weh, obwohl er ihn noch gar nicht so lange kannte. „Nun, ich wohne in einer Höhle, aber in einer gemütlichen Höhle. Es ist nicht mehr das Selbe, seit mein Vater ausgezogen ist, aber es ist okay.“
Als Jamil nachhakte, erzählte er von der Scheidung seiner Eltern und der großen Höhle, in der sein Vater mit seiner neuen Frau und Azuls jüngeren Halbbruder lebte. Er erzählte von dem Restaurant, das seine Mutter führte und wie die Sachen unter Wasser so liefen. Schließlich erzählte er auch von der Einladung vom Night Raven College und dass das der Grund sei, weshalb er das leben am Land übe, woraufhin Jamil ihn plötzlich begeistert ansah. „Heißt das du gehst da nächstes Jahr auch hin? Ich auch! Das heißt, meine Herren sind etwas wütend, weil ich eine Einladung bekommen habe und ihr Sohn nicht, aber so wie ich es verstanden habe, darf ich trotzdem gehen. Sie werden die Schule einfach bestechen, damit Kalim auch kommen kann“, er seufzte etwas, doch Azul hörte kaum noch zu. Er hatte das Gefühl, als ob seine Gefühle Achterbahn fahren würde. Nicht nur hatte er einen ganzen Nachmittag mit Jamil verbracht, sie würden auch noch auf die selbe Schule gehen! Hieß das Jamil konnte zaubern? Was wohl seine besondere Magie war? Gott, das ist viel zu aufregend.
„Es tut mir leid, aber ich bin schon viel zu spät dran. Ich schätze mal wir werden uns erneut auf dem Markt treffen, doch falls nicht-“
„-sehen wir uns spätestens nächstes Jahr“, vollendete Azul den Satz.
Jamil ging und kurz darauf fand der Grauhaarige Floyd und Jade wieder, die ihn fragten wo er war und wieso er auf einmal verschwunden wäre. Azul antwortete allerdings nicht, denn er schwebte auf Wolke 7.

 Azul antwortete allerdings nicht, denn er schwebte auf Wolke 7

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Jamil: *Breathes*

Azul: Wow. God surely had a good day, when he made this.

 God surely had a good day, when he made this

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Arme Seele in NotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt