Kapitel 10 | Normale Geschwister

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Seine dreckige Hand schloss sich um mich und der Alkoholgeruch brannte in meiner Nase.
Meine Wange pochte von dem Schlag des Mannes und das süß schmeckende Blut verteilte sich in meinem Mund.

,,Hör auf so zu zappeln! Du machst alles nur noch schwieriger... Dir wird das gefallen, versprochen."

Ich konnte mich nicht bewegen, konnte nichts unternehmen... Ich war hilflos.
Weinend flehte ich ihn an aufzuhören, doch es schien als könnte er mich nicht einmal hören.

,,Arya..."

,,Bitte... Stop. Ich-... Lassen sie mich los!...", wimmerte ich.

,,Arya!"

,,Hilfe!!!", schrie ich, doch ich wusste, dass mich niemand hören würde.

,,ARYA!!!"

Keuchend öffnete ich meine, mit Tränen gefüllten, Augen.
,,Loki...", hauchte ich erleichtert, ,,Du hast mich gerettet."

Ich blickte in Lokis besorgtes Gesicht und die Erinnerungen an den letzten Abend schossen wieder in meinen Kopf.

,,Es ist alles gut Arya...", beruhigte mich Loki, als ich anfing laut aufzuschluchzen. Ich spürte noch die Hände des Mannes, wie ein Brandmahl auf meinem Körper.

Loki strich mir mit seiner Hand über meine Hüfte und ich atmete beruhigt ein und aus, als ich die Kälte seines Körpers wahrnahm.
Ich sah Loki, der neben mir lag, in seine strahlenden grünen Augen und wusste mir selbst nicht mehr zu helfen... Wie gerne ich ihn doch küssen wollte... Ich wollte wissen wie es sich anfühlt...

,,Ich würde gerne wissen, wieso du so auf Abstand gegangen bist, obwohl ich es mir schon denken kann", meinte er und strich mir mit seinem Finger federleicht über meine Lippen, was mich erschaudern ließ und das Verlangen in mir nur noch größer werden ließ.
,,Das zwischen uns ist verwirrend...", fuhr Loki fort.

,,Ich weiß nicht weiter...", murmelte ich erleichtert, da ich nun wusste das Loki genauso dachte wie ich.

Wir beide waren überfordert damit, wie schnell es sich zwischen uns verändert hat.
Aber möglicherweise waren diese Gefühle schon immer da gewesen, wir waren einfach nur zu klein oder zu blind gewesen, um die Zeichen zu verstehen.
Doch wir konnten so oder so nichts unternehmen, denn wir waren dem jeweils anderen hoffnungslos verfallen.

,,Egal was passieren wird... Du bist und bleibst für immer mein kleines Blümchen", sagte er nur, weswegen ich lächeln musste.
Ich legte meinen Kopf aus Lokis Brust und konnte seinen schnellen aufgeregten Herzschlag hören, der ungefähr genauso schnell war wie der meiner.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir jemals zusammen glücklich werden könnten.
Niemand würde jemals unsere Gefühle füreinander akzeptieren.

Ich schreckte auf als Frigga ins Zimmer kam und mit weit aufgerissenen Augen, die Wäsche die sie in ihren Händen hielt, fallen lies und hektisch die Tür hinter sich schloss.
,,Was macht ihr da?!", fragte sie schrill, während ich von Loki wegrutschte, wobei ich wieder merkte, wie stark meine Gelenke schmerzten.

,,Mutter, anklopfen wäre wirklich vorteilhaft gewesen...", sagte Loki ruhig.

,,Was habt ihr-...?", fragte sie noch einmal nach.
Die Situation war so unangenehm und peinlich... Ich meine, ich lag halbnackt, nur mit Lokis Oberteil bekleidet, an Loki gekuschelt im Bett. Was musste sie denken?

Meant to say goodbye || LokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt