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7 - Balztanz, Kühltasche und Textnachrichten

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Unschlüssig blicke ich mich um und weiß nicht recht, was ich darauf antworten soll. Es ist gerade einmal Vormittag, wir könnten also kaum ein Restaurant finden, wo wir uns hinsetzen und zu Abend essen. Außerdem sollte ich die gekühlten Sachen nach Hause bringen, damit sie nicht verderben.

„Oh." Cole lacht peinlich berührt und kratzt sich den Nacken. „Okay, alles cool. Ich ... wir waren ja wirklich nur hier verabredet. Entschuldige."

„Nein", erwidere ich entsetzt.

Oh Gott! Denkt er etwa, ich finde ihn scheiße? Das Gegenteil ist eher der Fall, ich finde ihn fantastisch! Aber ich bin auch ziemlich durcheinander, weil ich gestern Abend den süßen Kellner geküsst habe und das vielleicht auch Cole sagen müsste, obwohl er ja derjenige war, der mich versetzt hat.

„Ich ... wow", seufze ich und fahre mir nervös mit meinen Händen durch meine Haare. „Ich bin wirklich–"

„Könnten Sie Ihren Balztanz vielleicht auf dem Parkplatz fortsetzen?", beschwert sich eine junge Mutter mit einem zappelnden Kleinkind im Einkaufswagen vor sich. „Andere möchten gern auch ihre Einkäufe bezahlen."

Oh richtig! Wir stehen ja immer noch an der Kasse und blockieren das Einkaufsgeschehen.

„Sorry!", rufen Cole und ich wie aus einem Mund und schieben den Einkaufswagen gemeinsam kichernd in Richtung Ausgang.

„Ich bin echt richtig schlecht in sowas", murmle ich, als ich das Gefährt übernehme und auf mein Auto zuschiebe.

Cole neben mir hebt verwundert seine Augenbrauen, seine Hände sind in den vorderen Taschen seiner Jeans verschwunden. „Im Einkaufen? Ich fand dich darin jetzt relativ durchschnittlich."

„Im Flirten." Ich zucke mit den Schultern und öffne meinen Kofferraum.

Ganz selbstverständlich beginnt Cole, den Inhalt meines Einkaufswagens in den Korb, der in meinem Kofferraum steht, zu sortieren. „Darin bin ich garantiert auch kein Profi. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich das schon öfter gemacht habe."

Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Echt nicht?"

Er schüttelt den Kopf und zeigt auf eine Packung Tiefkühlerbsen. „Hast du eine Kühltasche oder sollen die einfach zu den anderen Sachen?"

„Keine Kühltasche", winke ich ab. „Du musst das aber nicht–"

Cole seufzt und lächelt mich unbeholfen an. „Lucas, ich habe ganz ehrlich keine Ahnung, wie die Verhaltensetikette bei solchen Online-Dates ist."

Ich lehne mich an mein Auto und lege meinen Zeigefinger grübelnd ans Kinn. „Zumal es für zweite Chancen, weil du beim ersten Mal nicht aufgetaucht bist, noch gesonderte Bedingungen gibt, oder?"

Seine Wangen färben sich rot und er blickt betreten auf seine weißen, verdammt sauberen Sneakers. „Das ... äh ..."

Ich stupse lachend mit der Hand gegen seine Schulter. „Hey, ich wollte dich nur ein wenig aufziehen. Ich nehme es dir nicht mehr übel und, um ehrlich zu sein, wäre das gestern Abend sicherlich ganz anders abgelaufen, wenn du da gewesen wärst."

Ich schlucke, als ich meine eigenen Worte höre, und muss unwillkürlich wieder an den küssenden, aber nicht antwortenden Mr. Nick denken.

„Da könntest du recht haben", stimmt Cole mir zu und befördert die übrigen Lebensmittel in den Korb, ehe er den Einkaufswagen greift. „Vielleicht sollte es einfach so sein."

„Ja, vielleicht sollte es das." Mein Lächeln fühlt sich ein wenig unecht an und ich schließe rasch den Kofferraum. Als ich mich umdrehe, sehe ich noch, wie Cole den Einkaufswagen zu einem Einkaufswagenabstellpunkt bringt und ihn einer älteren Dame, die darauf zugeht, mit einer höflichen Verbeugung überlässt. Als er aufschaut, lacht er mich fröhlich an und ich kann nicht anders, als ebenfalls zu lachen.

„Also Lucas, gibst du mir noch eine dritte Chance?" Jetzt steht er wieder vor mir, seine Hände erneut in den Taschen seiner Jeans. Seine blauen Augen mustern mich erwartungsvoll.

„Okay", ist alles, was ich sagen kann und ziehe mein Handy hervor.

1 Nachricht von Mr. Nick

leuchtet mir die Anzeige auf dem Display entgegen und mein Herz setzt eine Sekunde lang aus. Schnell wische ich über den Bildschirm, damit die Anzeige verschwindet, und öffne meine Kontakte.
„M-Möchtest du mir deine Nummer geben?"

Cole lächelt und diktiert mir seine Nummer, die ich mit zitternden Fingern eingebe, bevor ich ihn unter seinem Vornamen einspeichere. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir das wiederholen könnten." Seine Hand streift sanft über meinen Unterarm und hinterlässt eine kribbelnde Spur auf meiner Haut. „Meinetwegen können wir beim nächsten Mal ja einen Drogeriemarkt ausprobieren."

Ich lache auf und zeige mit dem Daumen zum benachbarten Baumarkt. „Ich befürchte, in sowas dort fühle ich mich bedeutend wohler."

„Dann gern ein Baumarktdate", grinst er und tritt einen Schritt zurück. „Auch, wenn ich diesbezüglich eher untalentiert bin, bin ich gern bereit, Neues zu lernen. Mach's gut, Lucas. Es war wirklich sehr schön."

Ich hebe zum Abschied die Hand und blicke ihm nach, wie er mit langen Schritten über den Parkplatz zu einem dunklen, sauberen Auto geht. Bevor er auf der Fahrerseite einsteigt, winkt er mir noch einmal zu und fährt vom Gelände.

Als ich sein Auto nicht mehr sehen kann, rutsche ich auf meinen Sitz, ziehe ich mein Telefon hervor und öffne den Chat.

Mr. Nick

Hey Catfish,
Geld habe ich keins
gesehen, aber eine
Belohnung hab ich
trotzdem bekommen.
Verrätst du mir deinen
Namen? Sonst muss
ich dich unter
„Parkplatzkuss" in
meinen Kontakten
lassen.

Komme ich dann vor
oder nach
„Fitnessstudiokuss"
und „Taxikuss"?

Alphabetisch eigentlich
genau in der Mitte, aber
in dem Fall ganz vorn,
weil deiner definitiv am
schönsten war ;)

Meine Wangen werden ganz warm, als ich seine Nachricht lese und ich kann mir ein breites Grinsen nicht verkneifen, während ich meine Antwort tippe.

Mr. Nick

Dann müssen die
beiden sich beim
nächsten Mal wohl
ordentlich ins Zeug
legen :)

Vielleicht verrate ich
dir ein Geheimnis ;)

Jetzt sag bloß, du bist
in Wahrheit gar kein
Kellner und gibst dich
nur als einer aus, um
fremde Männer auf
Parkplätzen zu küssen.

Wartend blicke ich auf das Display, doch die Anzeige, dass Mr. Nick online ist, ist nach meinem letzten Text verschwunden.

Bin ich zu weit gegangen? Gerade als ich eine Entschuldigung tippen will, vibriert mein Handy erneut und eine Nachricht von Toby blinkt auf.

Toby

Wie lange bist du noch
im Supermarkt?

Bin fast auf dem Heimweg.

Kannst du mich ins
Krankenhaus fahren?

Ohne zu zögern, werfe ich das Handy auf den Beifahrersitz und starte den Motor, um mich so schnell wie möglich auf den Heimweg zu machen.

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von Hᥲⲍᥱᥣ Kᥣᥱιᥒ
@crazytastyhazel
𝐄𝐢𝐧 𝐒𝐢𝐧𝐠𝐥𝐞. 𝐄𝐢𝐧 𝐦𝐢𝐬𝐬𝐥𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧𝐞𝐬 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐬 𝐃�...
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