Alice

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Martins hübsches Lächeln hielt leider nicht lange an. Er griff sanft nach meinen 'zerstörten' Arm. "Zeig sie mir!", befahl er mit einer ernsten Stimmen. "Was?". "Zeig mir die Schnittwunde, die du wegen mir hast!". Mit einem verwunderlichen Blick starrte ich ihn seine waldgrünen Augen. Ich wusste, dass jetzt die Zeit gekommen war um es ihm zu beichten... "Ich kann sie dir nicht zeigen". "Warum nicht?", fragte er mit Verwirrung. Mit einer piepsigen, nervösen Stimme antwortete ich langsam:"Ich kann nicht mein Herz rausreißen um dir die Schnittwunde zu zeigen". Mein Herz machte einen Aussetzer als diese Wörter über meine Lippen kamen... Martin ließ meinen Arm los als hätte er keine Kraft mehr ihn festzuhalten. Es gab eine lange, schweigsame Pause. Niemand sagte ein Wort... Wir schauten uns gegenseitig mit emotionslosen Gesichter an. "A-alice, ich...". "Schon okey", unterbrach ich ihn,"Ich weiß, dass ich nur ein kleines Baby für dich bin, auf das du aufpassen musst, da es sich sonst die Haut aufschneidet". Ich blickte auf den Boden, damit er es nicht sah, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Ich wollte nicht, dass er dachte, ich sei schwach... dabei war ich es. Der Schmerz, den ich schon seit Jahren spürte, war genau in diesen Moment sehr, sehr stark. Ich biss mir auf meine Unterlippe. Ich hielt es nicht mehr aus... Ich konnte es nicht mehr unterdrücken... Eine Träne nach der Anderen kullerte meine Wange herunter und fiel auf den Boden. Martin umfasste meinen Kopf mit seinen Armen und drückte mich ganz fest an ihn ran. Mein Gesicht versank in seiner Brust. "Du bist für mich mehr als ein Baby. Du bist wundervoll, hübsch, süß, nett, lustig. Du bist einfach nur perfekt". Er gab mir einen Kuss auf meine Stirn und ließ mich los. "Ich bring dich jetzt nach Hause".

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