Nach nicht einmal 35 Minuten gewann ich die Runde. Müde streckte ich meine Arme aus. "Spielst du noch eine Runde?", fragte mich Alice mit einen begeisterten Gesichtsausdruck. Ihr musste das Spiel wohl sehr gefallen haben. Eigentlich wollte ich auch noch 'ne Runde spielen, doch ich hatte keine Lust, dass sie eine weitere halbe Stunde auf mir saß, deshalb sagte ich:"Nein... Ich hol mir etwas zu trinken. Möchtest du auch was?". "Ein Glas Wasser,...bitte", antwortete sie mit einer leicht verdutzten Stimme. Also ging ich in die Küche, schenkte ihr ein Glas Wasser und mir eine Cola ein und ging wieder zurück ins Zimmer. "Nimm!". Ich drückte ihr das Glas in ihre rechte Hand. Es war die selbe Hand, die mit einem Verbannd umwickelt war. "Was ist dir da eigentlich passiert?". Alice riss geschockt ihre eisblauen Augen auf. Ihr Gesicht wurde noch weißer als es sonst von Natur aus war und ihre Hände zitterten so schlimm, dass sie ein paar Tropfen Wasser auf ihrer Hose verschüttete. "S-s-sportverletzung", stotterte sie mit schwacher Stimme als sie ihr Glas zur Seite stellte. Ich wusste, dass sie log, doch ich sagte nichts. Nach ihrer Reaktion musste es wohl etwas Schlimmes gewesen sein, deshalb wollte ich nicht weiter darauf eingehen. "Klingt schmerzhaft". "W-war es a-auch". Ihre Stimme klang ängstlich und unsicher. Es machte mich traurig. Sie sah in diesen Moment so zerbrechlich aus. Ich wollte sie umarmen und nie wieder los lassen... "Gefällt dir das Spiel?", fragte ich um das Thema zu ändern. "Es ist okay... schätze ich". "Du kannst es gratis installieren und spielen. Wir könnten dann auch einmal zusammen spielen, wenn du magst". Ihre zarten, roten Lippen bildeten ein Lächeln, welches sie aber sofort unterdrückte. Mein Herz stand für eine Sekunden still als sie dieses wunderschöne Lächeln sah. Es stand ihr einfach unheimlich gut. "Mal schauen... Und du willst sicher nicht noch eine Runde spielen?". Ich musste schmunzeln. "Mach Platz für den Meister!". Ich setzte mich auf den Sessel und Alice hopste wieder auf meinem Schoß. Dieses Mal störte es mich aber nicht so sehr, dass ihr so nah war und ihren kleinen, warmen Körper spüren konnte...
Als ich gerade mit der 7. Runde fertig war, klingelte es an der Tür. Es war meine Mutter und Stefanie. Wir standen auf und öffneten die Tür. Alice verabschiedete sich von mir und lief zum Auto. Stefanie drückte mir einen Zwanziger in die Hand und sagte:"Ich hoffe sie war nicht zu anstrengend". "Danke... und keine Sorge, sie war sehr brav". Zufrieden lächelte sie. "Ich danke dir... Übrigens, Alice wechselt morgen in deine Schule. Wäre es zu viel verlangt, wenn du ein wenig Acht auf sie geben könntest? In ihrer vorherigen Schule hatte sie nämlich einige Probleme und...". "Es ist nicht zu viel verlang. Ich mache es gerne". Sie lächelte dankbar, stieg ins Auto und fuhr davon. Ich ging wieder in mein Zimmer und setzte mich vor den Computer als ich plötzlich einen kleinen Zettel mit einer Telefonnummer auf meinen Tisch entdeckte. Ich speicherte die Nummer sofort in mein Handy ein. Dabei musste ich mir ein leichtes Grinsen verkneifen...
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Alice
Novela JuvenilMartin war ein 17-jähriger Junge, der sehr gerne mit seiner Klassenkamaradin Isa abhängte. Sein Leben verlief bis jetzt ohne Probleme, doch seitdem er auf die 14-jährige Alice aufpassen musste, begann das Drama.