Ich sitze im Taxi und schaue aus dem Fenster. Ich achte nicht besonders auf die Landschaft. Alles verschwimmt vor meinen Augen.
Ich komme zurück zu dir. Seit Stunden ist dies einer der Gedanken, die mir immer wieder durch den Kopf gehen.
Ich wende meinen Blick nach vorne und sehe, dass kein Taxifahrer da ist. Es ist seltsam, dass vorne auf der Fahrerseite niemand sitzt, aber das Auto fährt. Ich habe keine Angst vor dem, was mir passieren könnte. Es ist seltsam gewesen, in das Taxi zu steigen, weil ich nicht wusste, ob ich das Richtige tue. Ich habe es trotzdem getan, und ich bereue es nicht mehr.
Mein Ziel ist Noe. Ich will an seiner Seite sein und ich hoffe, dass er nichts dagegen hat.
Irgendwann hält das Taxi an. Ich schaue nach draußen und sehe die ganze Menge in den überfüllten Straßen. Ich bin im Zentrum der Stadt.
Ich steige aus und versuche, mich zu orientieren. Ein paar Sekunden später erkenne ich einen vertrauten Ort. Die Lampen des Restaurants leuchten sehr groß. Die Nacht.
Jetzt ist es soweit. Ein neuer Abschnitt in meinem Leben, und dieses Mal entscheide ich, wie es ablaufen wird.
Ich lächle breit, streiche über mein hellblaues Kleid und gehe auf das Restaurant zu. Mein Herzschlag beschleunigt sich. Ich atme tief ein und aus, bevor ich die Türklinke berühre und hineingehe. Die Glocken läuten laut. Langsam gehe ich durch die Menge und sehe sogar bekannte Gesichter, die mich verwirrt anschauen. Mein Grinsen wird breiter. Ich habe diesen Ort vermisst.
Ich weiche den Kunden aus und mache mein Weg nach vorne zur Theke. Ich setze mich auf den Sitz und warte. Ein paar Sekunden später kommt eine Mitarbeiterin und sieht mich mit großen Augen an. Sie wirkt eingeschüchtert und verunsichert.
,,Hallo, was möchten Sie bestellen?", stottert sie. Ich lächle sie freundlich an. Es ist seltsam, auf der anderen Seite zu stehen. Jetzt bin ich der Kunde.
,,Ich würde gerne mit Noe sprechen, wenn das in Ordnung ist", antworte ich. Ihre Augen werden groß und ich merke, dass sie nicht weiß, was sie tun soll. Sie ist genauso wie ich gewesen. Ich berühre ihre Hand und zwinkere ihr zu.
,,Dein Chef. Mach dir keine Sorgen. Er kennt mich. Sag ihm einfach, dass er Besuch hat", sage ich und zeige mit dem Finger nach oben, wo sich sein Büro befindet. Sie nickt und verschwindet wieder. Ich stehe auf und gehe zu der Linie, die den Kundenbereich vom Mitarbeiterbereich trennt. Das ist genau die Stelle, an der ich früher gestanden habe.
Plötzlich öffnet sich das kleine Fenster der Küche und der Koch stellt das Essen auf den Tisch. Ich grinse.
,,Das Essen soll-"
Er hält mitten im Satz inne, als er mich bemerkt. Er sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Ich laufe zu ihm und bücke mich ein wenig. Die Hitze prallt von meinem Gesicht ab und der Gestank ist immer noch furchtbar.
,,Schön, dich zu sehen. Es sieht so aus, als würdest du immer noch gerne kochen. Ich dachte, du würdest eines Tages dein eigenes Restaurant eröffnen. Immerhin hast du das Talent dazu", sage ich und sehe, wie er sich entspannt. Ich habe ihn sogar vermisst.
,,Natürlich habe ich das Talent, aber das Biest kann ohne mich kein Restaurant führen. Ohne mich wäre dieses Restaurant nichts wert", erwider er und presst dann seine Lippen zu einer Linie.
,,Da kann ich dir zustimmen. Und-"
,,Ihr dürft diesen Bereich nicht betreten. Bitte gehen Sie zurück!", ruft die Mitarbeiterin, als sie zurückkehrt.Ich höre die Panik in ihrer Stimme.
,,Bleib still, Mädel. Sie darf das."
Seine Stimme klingt anders. Ein bisschen weicher. Ich schaue ihn wieder an, aber er wendet den Blick ab. Er schließt nun das Fenster, das uns trennt.
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Monster -Die schöne Illusion
ParanormalDu wirst entführt und wachst in einer Welt voller Monster auf. Du musst in einem Restaurant arbeiten und die Regeln befolgen, die in dieser Welt gelten. Wenn du einen Fehler machst, wirst du gefoltert. Wenn du versuchst zu fliehen, wirst du sofort...