Bad destiny?

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Kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, höre ich eine weitere dunkle und raue Stimme. Doch im Gegensatz zu Zaynes ist sie klar und kontrolliert.

„Zayne! Nehm deine Pfoten weg von dem Girl!" Die Stimme lässt keinen Wiederspruch zu, doch Zayne rührt sich nicht und stammelt „Waass...woo...".

Da höre ich bestimmte Schritte in meine Richtung.

Schon spüre ich die Anwesenheit des anderen Jungen, doch sie beunruhigt mich nicht.

 Auch Zayne spürt scheinbar seine Nähe und lässt immer noch völlig orientierungslos von mir ab. „Schooo...nnn guuut...Da...mmm...ah fuck....iiii...ach so viiiel...ee Buch...staben... Daa...mi...a...".

 Der andere Junge schüttelt nur den Kopf „Verpiss Dich und geh erstmal pennen!"

Zayne dreht sich nun endlich um, lässt mich los und torkelt mehr, als dass er geht in Richtung anderer Straßenseite.

Langsam drehe ich mich um und stehe meinem „Retter" gegenüber, welcher noch Zayne nachstarrt, der immer noch völlig benommen die Straße entlangschwankt.

Im schwachen Licht der Straßenlaternen kann ich nicht viel erkennen. Doch es ist auf jeden Fall ein Junge, ca. 1,90m groß, vielleicht 18 Jahre alt. Er hat eine schwarze Lederjacke und darunter einen schwarzen Hoody an, von dem er sich die Mütze bis fast ganz in die Stirn gezogen hat, als Hose trägt er eine schwarze verrissene Jeans und noch ein ebenfalls schwarzes Bandana um den Hals. Seine dunkel gelockten Haare fallen ihm leicht in die Stirn.

Doch das Auffälligste sind seine Augen, als er mich kurz mustert entdecke ich seine eisblauen Augen, welche aber keineswegs kalt und abstoßend auf mich wirken, sondern wild und geheimnisvoll.

Vor allem aber kann ich meinem Blick nicht mehr von seinem rechten Auge wenden, dieses ist genau wie das Linke eisblau, doch ein kleiner Strich zieht sich wie ein Riss quer durch das Auge und es ist auch deutlich matter als sein Linkes.

Ich starre ihn scheinbar eine gefühlte Ewigkeit an, denn sein Mund verzieht sich zu einem Grinsen „Na? Gleich so spannend?"

Beschämt richte ich meinen Blick auf den Boden. „Es...tut mir leid...ich...wollte Dich nicht anstarren, nur Deine Augen...vor allem..." Warum kann ich denn plötzlich keinen klaren Gedanken mehr fassen?

Völlig nervös streiche ich mir eine Locke hinter mein Ohr. Meine Hände sind schweißnass und mein Herz schlägt wie wild.

Doch davon lässt er sich nicht beeindrucken und meint mit einem leicht arroganten Ton „Schon okay, bin ich gewöhnt."

Nervös lächel ich „Ach...echt?" Oh man, war ich denn nun vollkommen bescheuert???

Schnell versuche ich mich zu fassen „Was ich Dir eigentlich sagen wollte, Danke! Zayne war echt voll aufdringlich und ich hätte mir gerade nicht so einfach zu helfen gewusst, wenn Du nicht gekommen wärst. Deshalb echt, Danke!"

Locker nickt er „Schon okay, ist kein Ding."

Er wendet sich schon zum Gehen, als ich plötzlich sage „Ich bin übrigens Hope..."

 Ich hab wirklich keine Ahnung warum ich das gesagt hatte, im nächsten Moment bereue ich es schon wieder und beiße mir auf die Lippe.

Doch er hält sofort in seiner Bewegung inne und schaut mich nochmals kurz an „Okay. Bis später." Dann dreht er sich aber schlussendlich um und verschwindet in der Dunkelheit.

 Immer noch vollkommen perplex aber auch völlig irritiert schaue ich ihm nach. Bis später? Was für bis später?

Erneut mache ich mich völlig in Gedanken versunken auf den Heimweg. Doch dieses Mal denke ich nur an die Begegnung mit dem Jungen. Ich kann sie einfach nicht mehr vergessen.

Heart of an enemy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt