Unruhig fahre ich mir mit beiden Händen durch die dunklen Haare, während ich schon minutenlang nervös durch mein Zimmer tigere.
Es ist jetzt schon mehrere Stunden her, dass ich Hope nach Hause gebracht habe. Sie wohnt tatsächlich nicht weit entfernt von Buckhead in einem freundlichen Einfamilienhaus mit weitläufigem Garten. Doch darauf kann ich mich im besten Willen nicht konzentrieren, denn Hope war die ganze Fahrt über merkwürdig schweigsam. Eigentlich wollte ich das bedrückende Schweigen etwas auflockern, jedoch wusste ich auch nicht, was ich sagen könnte.
Vermutlich ist Hope echt sauer und enttäuscht, das wäre ich an ihrer Stelle sicherlich auch. Erneut sehe ich ihren überraschten und zugleich traurigen Blick vor meinem inneren Auge, als ich mich bei unserem leidenschaftlichen Kuss langsam von ihr löse. Es versetzt mir einen Stich ins Herz und meine Gefühle protestieren vehement. Meine unsanfte und harte Reaktion bereue ich eindeutig.
Ich sehne mich nach den Gefühlen, welche Hope in mir ausgelöst hat. Es ist schon so lange her, dass ich solche Gefühle zuletzt gespürt habe. Doch vergessen würde ich sie niemals, auch wenn ich sie seit dem Tag in der Vergangenheit in den letzten Winkel meines Herzens verbannt habe. Niemals vergessen. Never.
Dennoch weiß ich, dass es die einzig richtige Entscheidung ist. Ich muss es einfach schaffen, Hope auf Distanz zu halten, so schwer es mir auch fällt.
Wenn sie doch nur wüsste, wie viel es mir abverlangt hat, mich während dem ersten und zweiten Kuss von ihr abzuwenden. Allein bei dem Gedanken an unseren stürmischen Kuss, läuft mir ein Schauer über den Rücken und mein Herzschlag beschleunigt sich intuitiv. Sie hat mir in dem Augenblick so verdammt gut getan. Für einige Minuten hat sie mich alles vergessen lassen, sogar meine Vergangenheit und der tiefe Schmerz sind in den Hintergrund gerückt. Es hat sich so befreiend angefühlt, als würde sie ihr Feuer förmlich auf mich übertragen.
Langsam atme ich tief ein und aus. Hier geht es aber nicht um mich! Das Wichtigste ist, dass ich sie bestmöglich beschützen kann. Vor allem vor mir selbst.
Nachdem ich Hope nach Hause gebracht hatte, bin ich gleich in den Fightclub gefahren, um einen freien Kopf zu bekommen. In den letzten Tagen ist eindeutig zu viel passiert. Eigentlich seit ich Hope in der Nacht vor Zayne beschützt habe. Hope verunsichert mich einfach zu sehr und alter Hass flammt zwischen mir und Zayne immer mehr auf.
So stellt mich die neue Situation auf eine harte Probe und bringt mich an meine Grenzen. Von Tag zu Tag fällt es mir schwerer meine Gefühle zu kontrollieren und mir ist durchaus bewusst, dass wenn ich uns beide vor dem Schlimmsten bewahren möchte, ich besser mehr Abstand halten sollte.
Seit ich nach Hause gekommen bin, finde ich einfach keine Ruhe mehr. Normalerweise fühle ich mich kurz nach einem Kampf oder Training noch einigermaßen gut und erst wenn die Wirkung des Adrenalins nachlässt, brechen alle Erinnerungen wieder über mir ein. Doch heute passiert weder das eine noch das andere. In meinen Gedanken taucht nur immer wieder das hübsche und verschmitzte Lächeln und die leuchtenden Augen auf. Hope.
Ein ungutes Gefühl breitet sich in mir aus. Wenn ich doch nur sicher wüsste, dass es ihr gut geht. Mit einem kurzen Blick auf mein Handy stelle ich fest, dass es schon fast Mitternacht ist. Bestimmt ist Hope schon längst wieder sicher zu Hause, doch warum finde ich bloß keine Ruhe?
Deutlich wird mir bewusst, dass ich so einfach keine Ruhe finden werde. Erst wenn ich sicher weiß, dass es Hope gut geht und ich sie notfalls beschützen kann.
Kurz entschlossen durchquere ich den Raum und schnappe mir Helm, Lederjacke und den Motorradschlüssel von meinem Bett und mache mich zielstrebig auf den Weg zur Garage.
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Heart of an enemy?
ActionComing soon- die ganze Story zum Oneshot😉❤️ - Unnahbar, gefühlskalt und gefährlich. Das sind die Worte, welche nicht besser auf den neunzehnjährigen Damian Jamie Hunter zutreffen könnten. Von allen nur als Badboy und Anführer seiner Gang gefürcht...