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Ich hörte Enno sagen:„Halt still", dies tat ich und merkte wie etwas kaltes auf meinem Rücken ist.
Ich vermute das es Creme ist, Enno verteilte diese und wickelte mir einen Verband drum. Als er fertig war halfen er und Kiyoko mir hoch. Das ganze Team guckt mich mit fragenden aber auch besorgten blicken an. Suga fragte was passiert sei und wieso ich mit solchen Verletzungen spielen wollte. Ich blieb still und guckte nur Enno an, er verstand meine Geste und fing an zu erzählen. „Sein Vater ist, seit dem vor ein paar Jahren seine Mutter bei einem Autounfall wo Ryuunosuke dabei war verstorben ist, sehr aggressiv und schlägt immer wenn ihm etwas nicht passte auf Ryu ein." Alle sahen mich mit aufgerissenen und besorgten Augen an. Ich sagte ganz leise so das es fast niemand hören konnte „Davon kommen diese Schläge nicht..." Suga der es anscheinend doch gehört hat sah mich jetzt wieder fragend an und fragte „Wieso dann?". Jetzt gucken mich alle bis auf Kiyoko komplett verwirrt an, scheiße! Ich atmete einmal tief durch und begann dann mit zitternden Stimme zu sprechen. „M-mein V-vater ist H-homo-homophobe u-und i-ich b-bin s-schwul..." fing ich an und Kiyoko sprach für mich zu Ende: „Und als Tanaka seinem Vater gesagt hat das er schwul ist, wurde er verprügelt und rausgeschmissen". Alle guckten mich geschockt an. Enno war der erste der mich umarmte, so das er nicht auf meine Wunden drückt, und dann alle anderen. Als sich alle wieder von mir gelöst hatten fragte Suga wo ich den jetzt wohne, wo mein Vater mich doch rausgeschmissen hat. Alle guckten mich an, ich blickte zu Kiyoko und dann wieder auf den Boden. „In einem Zelt" sagte ich kleinlaut und mehr genuschelt als gesagt. Es ist mir schon peinlich in dieser Situation zu sein aber ich komm da jetzt nicht drum rum. Ich muss all deren Fragen beantworten und auch wenn es mir peinlich ist, aber naja kann ich jetzt nichts dran ändern. Ein schnipsen vor meinem Gesicht holt mich aus meinen Gedanken. „Was hast du gesagt Tanaka-Senpai" fragte Hinata mich. „In einem Zelt" wiederholte ich mich. Alle waren überrascht. Enno fragte wo ich zelte und ich sagte „Im Wald". Die anderen wollten mich noch was fragen aber ich stand auf, nahm meine Flasche mit, ging in die Umkleide und zog mich um. Als ich fertig war nahm ich meine Sachen und ging. Ich ging so schnell wie ich konnte zum Wald. Als ich im Wald war guckte ich mich um, dieses mal sehr genau. Es war niemand da außer mir, gut. Ich ging schnell zum Zelt und schaltete mein Handy aus. So können die anderen mich nicht orten lassen. Mir kamen langsam die Tränen und ich begann leise zu schluchzen. Scheiße Jetzt haben sie es rausgefunden, ich kann ihnen doch nicht mehr unter die Augen treten. Was werden sie sagen wenn wir uns wieder sehen? Werden sie viele Fragen stellen? Ich hab echt Angst. Was wenn sie mich finden und mich wieder zu meinem Vater bringen? Ich hielt inne. War das grad ein Schlüssel geklimper? Scheiße. Ich hielt mir eine Hand vor dem Mund um so leise wie möglich zu sein. Ich hörte Stimmen, mir bekannte Stimmen. Ich hörte genauer hin. Es sind Enno und Kiyoko. Scheiße. Jetzt haben sie mich gefunden. Fuck. Was soll ich jetzt machen. Ich bin am Arsch. Ich merke wie mir wieder die Tränen kommen. Nein bitte nicht jetzt. Ich seh zwei Schatten vor dem Zelt und höre wie der erste Reißverschluss des Zeltes geöffnet wird. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Jetzt öffnen sie auch den zweiten Reißverschluss und kommen zu mir ins Zelt. Fuck. Ich bin verheult und das vor Enno. Was wird er jetzt von mir denken? Das ich ein weichei bin? Fuck. Ich schaute weg. Es war eine Weile still bis Enno sich reusperte. Er sagte dann nur ein Wort unzwar „hier" ich war verwundert, weil ich nicht weiß was er damit meint. Ich guckte ihn an und er hielt mir einen Schlüssel hin. Er nahm meine Hand und legte den Schlüssel in diese. Ich sah ihn nur verwirrt an. „Der Schlüssel für die Hütte" sagte er mit einem leichten, beruhigendem Lächeln. Ich bekam wieder Tränen in den Augen, aber dieses mal sind es jedoch Freudentränen. Ich warf mich ihm um den Hals und umarmte ihn ganz fest bis Kiyoko sich räusperte. Die beiden halfen mir meine Sachen in die Hütte zu bringen und Kiyoko gab mir einen Rucksack den ich davor gar nicht bemerkt hatte. Ich sah sie fragend an, „Waschmittel und alles Reiniger, du musst ja deine Klamotten waschen und putzen" sagte diese nur. Ich lächelte und umarmte sie. Ich bin so dankbar für das was die beiden für mich tun. Ohne die zwei hätte ich nicht gewusst wie ich es geschafft hätte. Ich bin so so froh das ich die beiden habe. Ich zog Enno mit in die Umarmung und bekam wieder Freudentränen. Da es langsam spät wurde ging Kiyoko, aber Enno blieb. Ich gucke ihn verwirrt an und er meinte „Ich hab meinen Eltern gesagt das ich heute mit dir hier schlafe um dir beim einrichten zu helfen, ich hoffe dir macht es nichts aus" ich schüttelte den Kopf „danke das du mir hilfst Enno"murmelte ich noch. Wir richteten noch ein bisschen was ein und bereiten uns dann unseren Schlaf Platz vor. „Wenn du willst kann ich auch auf dem Boden schlafen" murmelte Enno nachdem wir uns umgezogen hatten und ich mich schon ins Bett gelegt habe. „Quatsch" meinte ich kurz bevor ich nach seinem Handgelenk griff und ihn zu zu mir ins Bett zog. Ich fing an ihn zu kitzeln und er lachte unter mir. Nach einer Weile waren wir beide echt kaputt und ich legte mich wieder hin. Enno wollte wieder aufstehen doch ich hielt ihn fest. „Ich muss mal auf klo, Ryu" meinte dieser und ich lies ihn los. Er ging auf klo und ich suchte einen Film raus den wir dann gleich über Ennos Laptop gucken. Erst mal schauen was es so bei Netflix gibt und in welche Richtung es gehen soll. Hmmm gucken wir mal bei horror. Ich weiß das er sich da immer erschreckt und sich an etwas oder jemanden klammert, hehe. Als Enno wieder kam legte er sich zu mir ins Bett und ich starte den Film Nonne.

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Ennotana (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt