Kapitel 3

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"Wow", bekam sie nur als Kommentar zu ihrem Outfit.
"Einfach nur wow. Mehr kann man da nicht sagen, Schneckchen." Er lachte. Sie hasste ihn dafür, dass er sie Schneckchen nannte. "Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich so nicht nennen sollst? Und warum hörst du nicht endlich damit auf?! Ich bin schon verdammte 22, wir sind nicht mehr in der dritten Klasse!" Wieder lachte er nur, diesmal aber, weil sie sich über den Namen so aufregte. "Beruhig dich. Mein Cousinchen, du bist und bleibst halt die Langsamste. Was willste machen?" Halt deine Klappe, Supersprinter 929!
"Nichts. Also, geht das so?", fragte sie ihn genervt. "Du siehst heiß aus, Girl. Ich könnte bei deinem Anblick schmelzen.", er lächelte sie an. "Hör auf immer so zu übertreiben, Schwuli.", jetzt lachte sie und er sah sie beleidigt an. "Sei mal lieber froh, dass ich schwul bin und dazu noch dein Cousin, denn sonst wäre ich schon längst über dich hergefallen. Glaub mir, ich hätte dich schon längst vergewa-", er stoppte mitten im Satz, als er bemerkte, was er da gesagt hatte. "Schon okay", antwortete sie lahm, "Mir gehts gut, wirklich. Mach dir keine Sorgen." Sie lächelte ihn an. Auch er lächelte, doch sie konnte spüren, wie leid es ihm tat und wie schwer es ihm fiel, zu lächeln.
"Also triffst du dich mit einem heißen Typen, der mit dir in einem betrunkenen Zustand gevögelt hat und dich danach in seiner Badewanne angestarrt hat." "Jap." "Schneckchen,", er betonte das Wort, "lass dich auf keine falschen Spielchen ein." Er meinte es ernst, dass sah sie ihm an. "Mach dir keine Sorgen, ich werde mich nicht von ihm abfüllen lassen und dann wieder mit ihm schlafen. Er scheint ganz nett zu sein, vielleicht ist das seine Art 'Danke' für den geilen Sex zu sagen. Was ist schon dabei?" Jetzt lachte er. Sie liebte sein Lachen. Sie liebte alles an ihrem Cousin. Früher war sie mal in ihn verliebt gewesen, bis sie heraus gefunden hatte, dass es komisch ist, wenn Cousin und Cousine heiraten würden. Das war mit acht. Ein halbes Jahr vor dem Ereignis.

Alles, was davor oder danach passiert ist, sie konnte sich an alles erinnern. Sie hat ein fotografisches Gedächtnis. Es ist eine Qual. Sie erinnert sich noch genau an ihn. Sie würden ihn sofort erkennen, wenn sie ihn sehen würde. Sie hoffte, sie würde es nie tun.

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Sie machte sich auf den Weg zu dem Café.
Ob ich ihm wohl so gefalle? Naja, Jake meint ja, dass ich heiß bin, also müsste ich doch gut aussehen. Ich meine, er hat ein Gespür dafür. Warum mache ich mir eigentlich Gedanken darum? Ist ja nicht so, dass ich mich in ihn verliebt hätte. Wir hatten nur ein bisschen Spaß. Und jetzt will er seinen Dank für den Spaß zeigen. Mehr nicht.

"Da bist du ja endlich", begrüßte Louis sie mit einem strahlendem Lächeln. Erst als sie sich gegenüber von ihm setzte, bemerkte sie die zweite Person neben ihm. Sie saßen draußen und beide hatten schon etwas bestellt. Cappuchino, ich will auch!
"Äh...hi", grüßte sie ihn nun endlich zurück. "Also, das ist Jonathan. Er ist ein guter Freund von mir. Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass ich ihn mitgebracht habe." Sie lächelte Jonathan an und auch dieser begrüßte sie. Er hatte einen französischen Akzent. "Guten Tag, Miss. Ich freue mich Ihre Bekanntschaft zu machen." HEIß! "Äh...hi. Gleichfalls. Äh...ich meine...mich freut es ebenso, Herr...", sie wurde etwas rot. "Ach kommt schon ihr beiden", ergriff Louis wieder das Wort, "Lasst die scheiß Förmlichkeit und redet normal miteinander. Caty Jonathan, Jonathan Caty. Fertig." Sie kicherte leicht. Dies zauberte nun auch Jonathan ein Lächeln ins Gesicht.
"Wow", sagte er, fast unhörber. Und trotzdem hatte sie ihn gehört. Ihr Gesichtston war nun nicht mehr leicht rötlich, sondern dunkel rot. Wie eine Tomate. Oder kommt mir das nur so vor? Und wieso verdreht auch er mir den Kopf? Ich kann nicht mehr klar denken. Ich brauche einen Kaffee, dringend!
"Also, wo kann man hier bestellen?", fragte sie nun in die Stille hinein. "Bedienung!", rief Louis. Die hübsche Blodine kam schnell zu ihnen geeilt. "Die Lady würde gerne bestellen", meinte nun Jonathan. Caty bemerkte, wie auch die arme Blondiene dem französischen Akzent nicht widerstehen konnte. Sie bestellte einen Latte Macchiato. Die Bedienung nahm die Bestellung auf und ging wieder.

"Warum können Frauen deinem Akzent nicht widerstehen?", fragte Louis nun Jonathan. Der lachte nur leise. DIESES LACHEN! "Das, mein lieber Freund, liegt nicht nur an meinem Akzent, sondern an meinem unwiderstehlichen Charme." Ein Macho also? Cool. Louis und Caty prusteten los. Caty einfach, um sich nicht anmerken zu lassen, dass auch sie diesem Charme verfallen war.
"Nun gut, also warum ich dich hierher eingeladen hatte", richtete sich Louis nun an Caty. "Ich wollte dich Jonathan vorstellen. Dieser sucht gerade Models. Und da du wirklich heiß bist, dachte ich vielleicht, dass ich euch einander vorstellen könnte. Ich hoffe das ist nicht schlimm?" BITTE WAS?!

Hi, Leute!
Ich hoffe auch dieses Kapitel gefällt euch und wie immer kann ich nur sagen:
eine Rückmeldung wäre toll ;)
Mal sehen, wie sie auf seine Aussage reagiert. Was denkt ihr so? :D
Bis dann!

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