08. August 1920

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Noch 3 Stunden bis zu meinem Geburtstag/Todestag

Ich starrte auf die Uhr. Ich konnte einfach nicht schlafen, naja nachdem die Uhr Mitternacht schlägt, werde ich lang genug schlafen können.
21:15 Uhr
Ich setze mich im Bett auf. So werde ich eh nicht schlafen können. Ich höre meine Eltern streiten. Um was es wohl ging? Sie streiten nicht oft und wenn dann nicht so laut. Naja ist mir eh egal.
Ich stand auf und setzte mich an meinen Tisch. Na dann lese ich eben etwas, ich schnappte mir mein Lieblingsbuch und blätterte darin etwa für 30 Minuten. Aber ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. „Verdammte scheiße!" Ich pfefferte das Buch in die Ecke.
21:45 Uhr
Ich saß an meinem Schreibtisch und versuchte irgendwie mir die Zeit zu vertreiben. Doch ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Mein Kopf dröhnte und meine Eltern hörten einfach nicht auf zu streiten. Plötzlich flogen Dinge durch die Gegen und ich wusste einfach nicht was passierte. Ich stand auf und schaute aus der Tür, mein Bruder stürmte aus dem Zimmer und rannte die Treppen runter. Und jetzt mischte er bei dem Streit mit. Was passierte da? Ich lief langsam in Richtung Treppe und setzte mich auf die Stufen.
22:15 Uhr
Mein Vater zankte sich mit meiner Mutter. Ich konnte aber nicht raus finden um was sie sich stritten. Es scheint aber um mich zu gehen, na toll. Aber das ist irgendwie noch nie passiert, wieso sollten sie sich auch wegen mir streiten. Und es scheint so als wäre mein Vater für etwas aber meine Mutter dagegen. Ich ging langsam ein paar Schritte die Treppe runter, direkt drehte mein Vater seinen Kopf zu mir. „Verschwinde elende Schlampe!" , „Was ist hier los...? Weswegen streitet ihr euch?" fragte ich leise. „Kann dir egal sein!" rief meine Mutter. Mein Bruder lief auf mich zu. „Hast du nicht gehört?! Verschwinde!" Ich seufzte und wich ein paar Schritte zurück. „Ist ja gut" Ich drehte mich zur Treppe und fand mich wenige Sekunden später auf den Stufen liegend. „Behinderte Schlampe, geh doch einfach sterben" rief mein Bruder nach dem er mich auf die Treppen schupste. Meine Eltern wurden still. Ich schaute auf und schaute die drei an. Verdammte Idioten.
Ich lief langsam die Treppen hoch und schloss mich in mein Zimmer ein.
23 Uhr
Wieso muss ich nur mit so einer Familie aufwachsen? Wieso muss ich so komisch sein?
Verdammte scheiße.
Ich lag mich in mein Bett und starrte Löcher in die Luft. Etwas anderes kann ich gerade ja wohl nicht tun. Das Ticken meiner Uhr wurde quälend lauter. Immer mehr und mehr.
Die Zeit rückte näher ran, die Zeit wo ich eigentlich 18 sein werde. Aber naja nicht für meine Eltern. Die wollen mich endlich los werden. Ob ich wenigstens es noch bisschen genießen kann, erwachsen geworden zu sein?
Mittlerweile kann ich gut damit abschließen. Ich habe es akzeptiert. Akzeptiert morgen nicht mehr aufzuwachen. Für immer schlafen. Das klingt irgendwie schön. Naja, dann heißt es wohl Abschied nehmen von der Welt.
Ich schloss meine Augen. Dieses unwohle Gefühl löste sich langsam und wurde zu einem schönen, freien Gefühl. Endlich konnte ich los lassen. Loslassen von diesem verdammten Leben. Ich lächelte. Ich lächelte wirklich und das tue ich nicht oft. Es war ein seltsam schönes Gefühl. Zum ersten Mal freute ich mich auf etwas, naja aber nicht wirklich darauf wie mein Leben beendet wird. Hm. Da muss ich wohl durch.
Irgendwann schlief ich ein. Ich wusste nicht mehr wie aber ich tats einfach. Ich war nicht komplett im Tiefschlaf. Ich war wach und bekam alles mit aber meine Augen waren nicht offen.
„Ich erleg die Schlampe jetzt!" rief mein Vater und trat die Tür ein.
Das war's dann wohl jetzt.
Ich atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben. Mein Vater packte mich und schnürte mir die Luft an. Ich öffnete die Augen und sah zur Uhr.
23:59 Uhr
Er sah mich mit so einem Hass in den Augen an. Ich weinte los. Wieso hasste er mich nur so? Langsam verlor ich das Bewusstsein. Ich hörte ein lautes Piepsen. Meine Mutter stürmte rein. Sie fing an wieder mit ihm zu streiten.
23:59 und Sekunde 59.
Ich schloss meine Augen.

Auf einmal wurde ich wach und schreckte hoch. Warte? Ich bin nicht Tod? Oder ist das das Leben nach dem Tod? Ich schaute mich verdutzt um. Was ist passiert? Wo bin ich? Wo sind meine Eltern? Was ist das für ein Zimmer? Ich stand auf. Okay, das ist komisch. Ich bin nicht Tod? Ich tastete mich ab. Ne ich bin quicklebendig, aber das ist nicht mein Körper. Ich legte meine Hände auf meine Brust. Flach. WIEBITTE?! Ich rannte zu einem Spiegel und starrte hinein.
„Ever?! Bist du wach? Ever! Auf stehen!"
Hörte ich eine freundliche Frauenstimme rufen.
„Ever! Du kommst noch zu spät zur Schule!"
Warte...das ist ein Traum? Dieser Körper gehört doch nicht zu mir.

„Ich bin ein Junge?!"

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