Ich schaute eine Weile aus dem Fenster, wie alles an mir vorbeizog. Die Welt war so viel bunter als in meiner Zeit. Die Menschen kleideten sich alle komplett anders und es schien so als hätten die Frauen mehr Rechte als früher. Von welchem Jahr träume ich nochmal? Ich schaute auf mein Handy in die Kalender App. 2022. Wow, das ist sehr spät in der Zukunft. Wenn ich jemanden davon erzähle wird er- Er wird mich für verrückt halten. Keine Frage. Ich schüttelte den Kopf und seufzte. Simon stupste mich an. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Ja?" Er lächelte, „Wir müssen gleich aussteigen" Ich nickte und stand auf, er lachte und brachte mich wieder zum sitzen. „Gleich nicht jetzt" , „Ahhh achso" Ich wurde beschämt rot. Er drückte den Halteknopf und nach einer Zeit stand er auf und zog er mich mit raus. Wir liefen ein Stück nebeneinander her und ich schaute mir die Gegend an. Es war echt eine hübsche Gegend. Simon blieb vor einem Haus stehen und sah mich erwartungsvoll an. Ich schaute das Haus an und bemerkte das es Evers war. „Oh! Natürlich! Tut mir leid!" Ich suchte über all an mir nach dem Schlüssel, vergeblich. Simon lachte, lief um mich herum und kramte in meiner Tasche rum. In wenigen Sekunden hörte ich ein typisches Schlüsselrascheln und Simon hielt mir den Schlüssel voller Stolz hin. Ich lachte kurz leise und nahm ihn. Wie süß dieser Junge einfach ist. Ich öffnete die Tür und bemerkte das wir alleine waren. Simon folgte mir und schloss die Tür. „Wir haben wohl jetzt Zeit nur für uns" sagte er mit einem kleinen schüchternen Lächeln. Ich nickte verlegen und schaute auf mein Handy, als eine Nachricht meiner Mutter reinkam. „Essen steht in der Küche und könntest du Mavis bitte um 16 Uhr im Kindergarten abholen?" Ich antwortete mit einem: „Danke, geht klar" Ich drehte mich zu Simon, „Hast du Hunger?" Er zog sich gerade die Schuhe aus, hob den Kopf und nickte lächelnd. Ich zog meine auch aus und legte meine Tasche ab. „Ich richte dir was in der Küche hin" sagte ich und lief in die Küche. Ich holte zwei Teller und zwei Gabeln raus. Dann schöpfte ich Simon und mir etwas in den Tellern. Er wartete an der Treppe und wir gingen in mein Zimmer. Wir saßen uns auf den Boden und lehnten uns ans Bett. Ich reichte ihm die Gabel und Teller und lächelte liebevoll. „Guten Appetit dir" Er nahm es lächelnd an. „Danke dir auch"
Wir aßen eine Weile stumm nebeneinander. Es war auch komischerweise nicht komisch. Ich genoss es still neben ihm zu sitzen und seine Nähe zu genießen. Wir legten den Teller fast zeitgleich weg und schauten uns an. Direkt kicherten wir leise los. „Was?" fragte ich unterm Kichern. „Nichts! Wir waren gerade nur so synchron" Sagte er und ich nickte kichernd. Ich nahm beide Teller und stellte sie auf den Tisch. Ich räume das später weg. Jetzt will ich die Zeit mit Simon genießen. „Und was machen wir jetzt?" fragte ich als ich mich wieder neben ihm setzte. Er holte etwas aus seiner Tasche raus. „Am besten die Hausaufgaben dann haben wir das erledigt" Ich nickte. Da hatte er recht. Er beugte sich vor und legte sich auf den Bauch. Heft und Stift vor sich. Ich machte es ihm gleich und wir lagen schweigend aber konzentriert nebeneinander. Nach einer Zeit klappte Simon sein Heft zusammen und schaute zu mir. Ich verzweifelte förmlich. Er lachte leicht und rutschte nah neben mich. Unsere Schultern berührten sich wieder und ein Blitz durchfuhr ein zweites Mal meinen Körper, der selbe den ich auch in der Schule schon gespürt habe. Wieso fühlt sich das so echt an? Er erklärte mir die Aufgaben und irgendwie schaffte ich es mit seiner Hilfe. Leider verging da auch eine Menge Zeit und ehe ich es versah, ging eine Stunde rum. Wir packten unser Sachen zusammen und saßen uns zusammen aufs Bett. „Sollen wir vielleicht einen Film schauen bis wir Mavis abholen?" Ich nickte lächelnd und Simon nahm die Fernbedienung in die Hand und schaltete den Fernseher an. Als er sich zurücklehnte berührte seine Schulter wieder meine. Und wieder durchfuhr ein Blitz meinen Körper. Ahhhh was ist das? Ich lächelte verlegen und lehnte mich ihm entgegen.
Er ist einfach zu perfekt für diese Welt, deswegen existiert er nur in meinem Traum.

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Neverending Life
RomantizmEs ist das Jahr 1920, Frauen und Männer haben eine bestimmte Rolle zu verwirklichen und nicht abweichen, sonst konnte man verspottet werden. Dann ist da aber Helene, die sich nicht lieber wünscht als ein Junge zu sein. Diese Gefühle versteckt sie vo...