5. Eine Chance zu entkommen?

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Eine Weile blieben die beiden Jungs still in dem Raum sitzen, in dem sie Schutz gesucht hatten. Nachdem Dazai seinen Partner erst geküsst und es dann als Spaß dargestellt hatte, brachte dieser kein Wort mehr heraus. Er konnte dem Braunhaarige nicht mal mehr in die Augen sehen, denn er wollte sich nicht ansehen lassen, wie verletzt er war. Dazai wiederum merkte davon nichts, er dachte einfach nur, dass Chuuya beleidigt sei, wie er es immer war, wenn der Größere ihm einen streich spielte und machte sich deshalb auch keine weiteren Gedanken darüber.

Nach einer Weile jedoch raffte der Braunhaarige sich wieder auf, damit die beiden weiter nach einem Ausgang suchen konnten. ,,Wir sollten weiter gehen, schließlich sollten wir so schnell wie möglich hier raus kommen", sagte Dazai also und wollte seinen Partner schon auf seinen Rücken nehmen, doch dieser schupste ihn überraschenderweise von sich weg und versuchte selbstständig aufzustehen. Verwundert darüber fragte der Braunhaarige besorgt: ,,Hey, was machst du da? Ich kann dich doch tragen", und kam Chuuya erneut näher, dieser jedoch sah nun wütend zu dem Größeren und sagte mit klarem Ton: ,,Fass mich nicht an! Ich kann alleine laufen!". Überrascht über diese Reaktion ging Dazai einen stritt zurück und sah besorgt dabei zu, wie sein Partner versuchte eigenhändig voran zukommen. Doch auch wenn der Orangehaarigen es schaffte aufrecht zu stehen und sogar ein paar Schritte zu laufen, merkte man ihm seine Schmerzen an.

,,Chuuya bitte, lass mich dir helfen. Ich sehe doch, dass du schmerzen hast", versuchte der Braunhaarige es nochmal, doch sein Partner sah ihn nur wütend an und erwiderte: ,,Du verdammter Idiot! Tu nicht so als würdest du dir sorgen um mich machen, ich bin dir doch komplett egal. Ich weiß nicht was du damit bezwecken willst, aber ich finde das nicht lustig!".

Für einen Moment blieb es still, weshalb Chuuya einfach weiter in Richtung Ausgang ging und seinen verdutzten Partner stehen ließ. Dazai spürte langsam wie sich ein stechenden Schmerz in seiner Brust ausbreitete, denn der Orangehaarigen war ihm wichtiger als jeder andere. Er wollte ihn nicht verlieren und Chuuya wenigstens einmal zeigen, dass er ihm nicht egal war, doch nun schien der Braunhaarige genau für das Gegenteil zu sorgen. Im Normalfall würde Dazai diese Situation mit einem Lächeln überspielen und so tun als wäre es ihm egal, aber nun war es ernst, schließlich sollte dieser Streit nicht der Grund dafür sein, dass Chuuya in sein eigenes verderben lief.

Der Braunhaarige atmete also noch einmal tief durch und lief dem Kleineren anschließend hinterher. Kurz bevor dieser durch die Tür gehen könnte, packte Dazai ihn am Arm und fing an zu sprechen, bevor Chuuya überhaupt etwas sagen oder machen konnte: ,,Bitte warte! Ich weiß das meine Aktion eben total falsch war, genau wie vieles was ich zu dir gesagt oder getan habe aber... Bitte geh nicht ohne mich daraus. Diese Typen sind hinter uns her und alleine bist du ihnen ausgeliefert, du kannst ja kaum gerade gehen, geschweige denn dich verteidigen. Also bitte, du kannst mich hassen, aber lass mich dich hier sicher raus bringen".

Für ein paar Sekunden war es wieder still, denn Chuuya schien darüber nachzudenken, wie er reagieren sollte. Als er dann endlich einen Entschluss gefasst hatte, seufzte er und entgegnete dann: ,,Du bist echt nervig... aber von mir aus. Um so schneller wir zusammen entkommen um so besser". Mit dieser Antwort gab sich Dazai zufrieden und hob seinen Partner anschließend auf seinen Rücken. Danach verließen sie zusammen den Raum und führten ihre Suche nach einem Ausgang fort, vielleicht waren sie diesmal ja endlich erfolgreich.

Nach dem die beiden einige weitere Gänge und Räume durchsucht hatten, fanden sie endlich eine Tür, die in ein unterirdisches Parkhaus führte. Begeistert murmelte der Braunhaarige: ,,Endlich! Wo ein Parkhaus ist, ist auch eine Ein- und Ausfahrt, das heißt wir haben tatsächlich eine Chance ohne einen weiteren Kampf hier raus zu kommen". Chuuya war ebenfalls erleichtert und merkte wie seine Anspannung weniger wurde. ,,Dann lass uns so schnell wie möglich hier raus!", erwiderte er also und schon setzte der Größere den Weg fort, blieb dabei jedoch weiterhin vorsichtig, schließlich konnten sich auch im Parkhaus noch Feinde befinden. Und mit diesem Gedanken hatte Dazai nicht so Unrecht, denn gerade als die beiden den Aufzug in die obere Etage des Parkhauses nehmen wollten, näherten sich den beiden schnelle Stritte.

,,Stehen bleiben und umdrehen! Versuchte gar nicht erst abzuhauen!", rief eine tiefe Männerstimme. Erschrocken drehte Dazai sich um und blickte zu einer Truppe von bewaffneten Leute. ,,Shit!", fluchte er, denn er konnte diese Gegner nicht alle gleichzeitig erledigen, zumindest nicht ohne die Hilfe seines Partners. Doch dieser war verletzt und damit Kampfunfähig, also blieb den beiden erstmal nichts anderen übrig, als auf das zu hören, was der eine Mann ihnen befohlen hatte.

,,Was machen wir jetzt?", fragte der Orangehaarigen leise, in der Hoffnung sein Partner hätte einen Plan, doch dieser antwortete nur: ,,Wir ergeben uns, ein Kampf ist momentan zwecklos". Geschockt über diese Antwort wollte Chuuya schon anfangen sich zu beschweren doch als er Dazais ernsten Blick sah, verstand er, dass dies vorerst die beste Entscheidung war.

,,Du bist nicht dumm Kleiner! In der tat wäre ein Kampf zwecklos, denn dann würde ich den Befehl geben euch auf der Stelle zu erschießen. Das wollen wir doch nicht, oder?", erwiderte er mit einem widerwärtigen Grinsen und gab seiner Truppe ein Zeichen, damit diese die beiden Jungs gefangen nehmen. Bevor dies allerdings geschah, meldete sich Dazai noch einmal zu Word: ,,Ich bestehe aber darauf meinen Partner weiterhin tragen zu dürfen, wir machen dann auch keine Problem".

Überrascht darüber hielt die Truppe für einen Moment inne, um auf denn Befehl ihres Bosses zu warten. Doch dieser sah nur kalt zu den beiden und befahl: ,,Keine Chance! Du hast nicht das Recht dazu hier eine Bedingung zu stellen.... Also nehmt die beiden fest!". Sofort reagierte die Truppe und riss den Orangehaarigen von dem Rücken seines Partners. Gleichzeitig wurde Dazai festgehalten, damit er sich nicht dagegen wehren konnte. Als Chuuya jedoch grob mitgezogen wurde, obwohl man deutlich sah, dass er vor Schmerzen kaum laufen konnte, wollte Dazai sich nicht mehr zurück halten. Wütend riss er sich aus den Griffen seiner Feinde, trat sie zur Seite und lief auf seinen Partner zu. Weit kam er allerdings nicht, da der Boss der Truppe sofort reagierte und hinter dem Braunhaarige her lief.

,,Gute Nacht Kleiner!", rief er und schon einen Moment später wurde Dazai schwarz vor Augen. Das letzte was er hörte war Chuuya, der laut seinen Namen schrie, doch danach hüllte ihn eine kalte, dunkle Leere ein...

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Ich dachte ein Cliffhanger kann auch mal nicht schaden:)
Also dann bis zum nächsten Kapitel^^

𝕀'𝕝𝕝 𝕤𝕒𝕗𝕖 𝕪𝕠𝕦 (𝐒𝐨𝐮𝐤𝐨𝐤𝐮) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt