6. Lügen

872 60 53
                                    

Es war dunkel um den Braunhaarigen herum und kein Geräusch war zu hören, bis plötzlich eine ihm bekannte Stimme die Stille durchbrach.

„Dazai! Komm schon du Idiot, werd‘ wach! Wenn du hier verreckst, bring ich dich um!“, rief Chuuya und rüttelte etwas an seinem Partner. Da dieser sich jedoch trotzdem nicht bewegte, legte der Orangehaarigen ihm nun vorsichtig seine Hand auf die Wange und strich über sie. „Bitte tu mir das nicht an ... ich weiß wir haben uns gestritten und ich weiß, ich habe dir gesagt, ich brauche dich nicht, aber ... das stimmt nicht. Denn egal wie oft wir uns auch streiten, du bist mein Partner und dich kann niemand ersetzen ...", flüsterte Chuuya mit zitternder Stimme und gesenktem Kopf. Er überlegte schon weiterzusprechen, doch er wusste, wenn er dies tat, kamen seine wahren Gefühl heraus und sollte der Braunhaarige diese hören, könnte der Kleinere ihm nicht mehr in die Augen sehen.

„Ch-Chuuya ...“, ertönte plötzlich eine leise Stimme. Sofort sah der Angesprochene mit großen Augen zu seinem Partner auf und stellte erleichtert fest, dass dieser die Augen geöffnet hatte. Ohne groß darüber nachzudenken, umarmte der Orangehaarigen Dazai, ließ jedoch schnell wieder von ihm ab und rückte ein paar Zentimeter zurück. Grinsend sah der Größere nun zu Chuuya rüber und kommentierte: „Och wie niedlich, du machst dir ja doch Sorgen um mich. Und du denkst sogar das niemand mich ersetzten kann?"

„Du hast gehört was ich gesagt habe?!!“, unterbrach der Kleinere ihn geschockt. Dazai nickte darauf nur und erwiderte: „Ja klar, jedes einzelne Wort.“ Augenblicklich lief Chuuya rot an, wurde gleichzeitig jedoch auch wütend und schrie: „Du verdammter Idiot! Warum hast du nicht früher die Augen auf gemacht.“

„Beruhig dich, ich konnte ja nicht ahnen, dass du dir gleich solche Sorgen machst ... aber bevor das jetzt wieder in einem Streit endet, sollten wir vorher etwas anderes klären. Und zwar wo wir hier sind, und was passiert ist, nachdem ich mein Bewusstsein verloren habe? Was hat der Typ überhaupt gemacht? Mein Schädel tut weh, aber da ich noch lebe, hat er wohl nicht auf mich geschossen", stellte der Braunhaarige nüchtern fest und sah dann wieder zu seinem Partner, in der Hoffnung antworten zu bekommen, doch da viel ihm plötzlich etwas auf. Chuuya's Gesicht war übersät mit kleinen Wunden und blauen Flecken, die man jedoch dank des dunklen Raumes nur schwer erkennen konnte. „Chuuya? Was sind das für Verletzungen? Die hattest du doch noch nicht als ich bewusstlos geworden bin“, fragte Dazai mit ernster Stimme.

Der Orangehaarigen seufzte und sah zu Boden, dann fing er an zu erzählen. „Die Frage warum du bewusstlos geworden bist, lässt sich einfach beantworten. Der Typ hat mit der Rückseite seiner Waffe feste auf deinen Kopf geschlagen. Als dein Kopf allerdings angefangen hat zu bluten, dachte ich wirklich, dass du es nicht schaffen würdest, also bin ich wütend geworden und habe wild um mich geschlagen, konnte mich jedoch nicht befreien. Stattdessen hat der Anführer der Gruppe angefangen auf mich einzuschlagen, so lange bis ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und zusammen gebrochen bin. Er hat gesagt, dass wenn ich mich nochmal wehre, es für mich noch viel schlimmer ausgehen würde, also habe ich mich einfach mitziehen lassen. Danach ist nicht mehr groß etwas passiert, wir beide wurden einfach nur in diesen Raum gesperrt und an Metalketten festgemacht, zudem wurden uns alle Waffen ähnlichen Gegenstände abgenommen ... Ich habe keine Ahnung was diese Typen vor haben", erzählte Chuuya mit deprimierter Stimme, da er sich nach allem was passiert war wie ein Schwächling fühlte.

Für einen Moment war es still und der Orangehaarigen hatte schon Angst von seinem Partner als lächerlich dargestellt zu werden, doch Dazai sah nur mit schlechtem Gewissen zu Boden, denn ihm war klar, dass Chuuya nur seinetwegen so verletzt wurde. Bevor er allerdings etwas dazu sagen konnte, öffnete sich plötzlich die Tür des Raumes und mehrere bewaffneten Männer traten ein.

„Nah sie mal einer an. Du lebst ja doch noch“, stellte der Anführer der Gegner fest und sah mit einem ironischen Lächeln zu dem Braunhaarigen. Dieser jedoch reagierte auf die Worte nur mit einem kalten Blick, weshalb der Anführer ein unnötiges Vorspiel sein ließ und direkt zum Punkt kam. „Also, ihr beiden seid die Bengel, die unsere ganzen Männer ausgeschaltet haben? Ich habe keine Ahnung wie ihr das gemacht habt, aber ihr kommt auf keinen Fall ungestraft davon. Wir werden euch den Schmerz spüren lassen, den ihr verdient habt, wir fangen mit dem Kleineren da an!“, befahl der Anführer und zeigte dabei grinsend auf Chuuya. Dieser fluchte nur leise: „Scheiße!“, und versuchte sich von der Kette zu befreien, doch vergebens.

„Ihr seid echt dämlich ...", unterbrach Dazai plötzlich. Wütend über diese Worte sah der Anführer ihn an und fragte mit lauter Stimme: „Was meinst du damit?! Willst du dich mit mir anlegen?!“ Nun fing der Braunhaarige an zu grinsen und entgegnete: „Naja, ich meine damit das ihr ganz schön dumm seid. Warum wollt ihr meinen Partner für etwas bezahlen lassen, was ich getan habe. Schaut ihn euch doch an, er ist klein und schwach, er kann sich nicht wehren und nicht mal richtig laufen, wie soll er bitte eure Männer allesamt ausgeschaltet haben. Ich bin derjenige mit der Waffe gewesen. Ich habe eure ganzen Leute nieder gemacht und um ehrlich zu sein hat das richtig Spaß gemacht. Aber gut, wenn ihr wollt, könnt ihr ja weiter machen, mir kann es egal sein."

Geschockt sah Chuuya zu seinem Partner, was redete er denn da für einen Quatsch? Dazai hatte doch so gut wie keinen der Männer umgebracht, die meisten hatte der Orangehaarigen ausgeschaltet. Also warum lügte er? Lange konnte Chuuya nicht über die Frage nachdenken, denn plötzlich schlug der Anführer dem Braunhaarige mit der Faust geradewegs ins Gesicht, doch dieser zeigte keine Reaktion. Stattdessen sah er nur desinteressiert zur Seite, während ihm langsam etwas Blut aus der Nase tropfte.

„Du kleiner Mistkerl, du willst es wohl nicht anders ... Männer vergesst den anderen, ich kümmre mich erstmal nur um den hier, ihm sollte mal ordentlich eine Lektion erteilt werden! Ihr schreitet ein sobald er sich wehrt“, befahl der Anführer, da er inzwischen mehr als nur wütend war. Die Männer nickten und stellten sich sofort bereit, während ihr Anführer anfing auf Dazai einzuschlagen. Da der Braunhaarige jedoch still blieb und sogar ein kleines Grinsen aufsetzte, reichte es seinem Gegner endgültig. Wütend holte er ein Messer raus und stach Dazai damit ins Bein. Dieser keuchte nun tatsächlich leise vor Schmerzen auf, gab sich allerdings Mühe es zu unterdrückten.

„Du bist ziemlich taff, aber lange wird es nicht mehr dauern, bis auch dir die Schmerzen zu viel werden!“, sagte der Anführer und verteilte anschließend Schnitte auf dem Oberkörper und dem Bauch des Braunhaarigen. Man sah Dazai die Schmerzen nun zwar an, doch trotzdem entgegnete er nur provokant: „Also echt, du machst meine schönen Klamotten kaputt.“

„Du verdammter ...“, fluchte der Anführer und griff Dazai am Hals, um ihm die Luft zu nehmen. Der Braunhaarige versuchte anfangs auch dies zu ignorieren, aber als er merkte, dass ihm langsam wirklich die Luft knapp wurde, versuchte er sich doch aus dem Griff zu befreien. Allerdings klappte dies nicht, weshalb Dazai langsam anfing hektisch zu werden. „I-ich b-bekomme ... k-keine Luft m-mehr“, versuchte er zu sagen. Es war ein schreckliches Gefühl für ihn langsam zu ersticken und noch schlimmer war es, dass er sich nicht dagegen wehren konnte.

Langsam verlor Dazai an Kraft und seine Umgebung wurde unscharf, weshalb er schon bereit war aufzugeben und die Augen zu schließen, doch da ertönte plötzlich eine wütende Stimme:
„ES REICHT!!"

_________________________

Nächster Cliffhanger,
i'm sorry^^"
Dann bis zum nächsten Kapitel:)

𝕀'𝕝𝕝 𝕤𝕒𝕗𝕖 𝕪𝕠𝕦 (𝐒𝐨𝐮𝐤𝐨𝐤𝐮) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt