In the Woods

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 Etwas abseits des dichten Waldes, ein Stück weiter weg vom aktuellen Geschehen, befand sich hinter den großen Bäumen eine kleine Hütte, mit Wänden aus Holz und Lehm und langen Ästen als Dach, auf dem ein langer Schornstein hervor ragte. Die Hütte fand Platz auf einer grünen Wiese, woraus ab und zu kleine Gänseblümchen das Grün zierten und im Wind aussahen, als würden sie jemandem zu winken. Die Szenerie erschien sehr friedlich, über dem Dach der klare Himmel. Neben der Hütte befand sich rechts auf einem kleinen kahlen Fleck von Boden ein Kreis von Steinen, darin waren kleine Äste angesammelt worden, welche bereit für das nächste Feuer waren. Daneben befanden sich etwas größere, oval-förmige, weiße Steine, welche an der Stelle, an denen sie gegeneinander geschlagen worden waren, leicht abgenutzt und von den dabei entfachten Funken schwarz geworden waren. Auf der linken Seite der keinen Hütte schmückte ein kleiner, tief und fertig gegrabener Brunnen das Stück Erde, was aus Lehm und Stein langsam Form annahm, jedoch das Gerüst nicht ganz fertig gestellt war. Einige der Steine die noch fehlten lagen auf einem Haufen daneben. Auf dem kleinen Stück Weg zwischen Hütte und Wald waren Fußspuren zu erkennen, die sich durch die täglichen Abläufe im herunter getrampelten Gras widerspiegelten. So ergab sich eine Art Weg in den bis zu den Knien hoch gewachsenen Grashalmen, was die Orientierung vereinfachte. Das Stück Wiese wurde nicht all zu weit von den Waldbäumen umschlossen und erschien wie ein großer, freier Kreis, weshalb es hier öfter am Tag zu angenehmen Windstößen kam, die die Gräser zum neigen brachten und ein Bild von grünen Wellen in die Wiese zeichneten.

Der Besitzer der Hütte war schon mit seiner alltäglichen Arbeit beschäftigt und war auf dem Weg zum Fluss, um Fische für sein Mittagessen zu fangen. Mit einem Eimer in der einen und einem Stock in der anderen Hand lief er am Ufer entlang und legte seine Utensilien kurz ab, um seine Ärmel, sowie Hosenbeine etwas hochzuziehen, bevor er in das Wasser lief und mit dem Stock in der Hand abwartete, dass Fische an ihn heran schwammen. Ohne sich groß zu bewegen und möglichen Fang zu verscheuchen atmete der Junge tief ein und aus und versuchte dem Fluss und dem Leben darin zu lauschen. Als etwas plötzlich sein Bein streifte , stoß er blitzschnell mit der Spitze des Stocks ins Wasser. Als er es hoch in die Luft zog fing sein Stock kurz zu wackeln an, da ein großer Fisch sich daran befand. Stolz und erleichtert darüber sein Mittagessen sicher zu haben Lächelte der Junge beruhigt, wobei sein Lächeln sich rechts leicht hochzog. Er lief langsam aus dem Wasser, um den Fisch in den Eimer zu werfen und begab sich dann erneut in den Fluss und wartete ab, bis er auf einem Schlag 3 weitere, jedoch etwas kleinere Fische einfing und sich zufrieden gab. Er warf die restlichen Fische in den Eimer, rückte seine Klamotten zurecht und lehnte den langen Stock auf seiner Schulter an, bis er pfeifend eine Hand in seine Hosentasche und die andere den Eimer haltend durch den Wald Richtung Heim schlenderte.

Während er pfiff und den ihm schon vertrauten Pfad lang lief erreichten die Schallwellen Objekte, die wie jeden anderen Tag auch an ihrem Platz verblieben. Der abgeknickte, magere Baum auf der linken Seite, das Vogelnest am dicken Ast eines großen Baumes, der versteckte und vergessene Nüssevorrat in einem hohlen Baumstamm und weitere Dinge an dem die Wellen abprallten und die Ohren des Junges erreichten, schienen ihn nichts der gleichen zu überraschen. Doch als der Schall etwas erreichte, was ihm unüblich erschien, entsandte seine Ohrmuschel Alarm und er blieb kurz stehen. Er verblieb ruhig an seiner Stelle und drehte sich dann kurz um, um nachzuschauen, ob etwas zu erkennen war, doch alles schien normal. Misstrauisch blickte er in Richtung eines dicken Stammes und wartete ab, als würde etwas hervor kommen. Doch als sich nichts tat drehte er sich weg und befasste sich weiter mit den Gedanken, welche Kräuter er auf dem Weg nach Hause für die Vorbereitung der Fische mitnehmen könnte. Auf seinem Weg pflückte er einen Strauch Petersilie und Dill und als er seine Hütte erreichte legte er Stock und Eimer neben der Tür ab und lief rein.

Die kleine Hütte bestand nur aus einem Raum und wurde von Fenstern links und rechts von Draußen beleuchtet. Neben den Fenstern hingen einfarbige Stoffe als Vorhänge hinab. Neben der Sonne als natürliche Lichtquelle befand sich hinten im Raum eine Feuerstelle, eine Art Kamin, welcher die Hütte ebenso an kalten Nächten wärmte. Die Möbel in dem Raum waren selbst gemacht, was man an manchen nicht ganz gerade geschnittenen Holzbeinen und schiefen Schranktüren erkannte, weshalb sie für manch andere vielleicht nicht perfekt aussahen, jedoch in vollem Umfang ihren Zweck erfüllten. Rechts neben der Feuerstelle befand sich ein Bett mit Federn gefüllten Kissen und schwarzem Tierfell als Decke, ein braunes, größeres Fell, vermutlich dies eines Rindes, schmückte den Boden. Neben der Tür befand sich rechts ein Tisch mit zwei Stühlen und darauf befand sich eine Schale mit roten Äpfeln. Links neben dem Kamin stand ein großer Holzschrank, wessen Rahmen mit Muster eingraviert war. Darin befanden sich große Werkzeuge, wie eine Schaufel, eine Feldhacke und ein Besen, in den Schubladen wiederum kleine Dinge, wie Stoffe, kleine geschnitzte Holzfiguren, Schalen und Messer. Links neben der Tür befand sich ein Hirschgeweih, welches als Henkel umfunktioniert wurde, an dem ein Schal und eine Jacke hingen und die daneben liegende Wand war mit Regalen geschmückt, welche Behälter, aber auch Lebensmittel auf sich trugen, wie Zwiebeln, nach dem der Junge schnappte.

Aus den Schubladen seines Schrankes nahm er ein Messer und ein rundes Holzstück eines Baumstammes heraus, welches er als Schneidebrett nutzte und begann am kleinen Tisch damit, seine Zwiebeln, sowie seine frisch gepflückten Kräuter zu zerkleinern. Da der Mittag langsam in den Abend über ging warf er das klein geschnittene Gemüse in eine Schüssel und nahm es mit raus, wo er sich auf einem halben Birkenstamm setzte und nach den weißen Steinen griff, um sie gegeneinander zu reiben. Nach paar versuchen ergab sich ein Funken und die gesammelten Äste auf dem Boden gingen langsam in Flammen auf. Ein paar längere Äste mit einem Stück Schnur miteinander verknotet, baute er sich daraus ein Gestell auf, auf dem er die Fische aufhängen und über dem Feuer zubereiten konnte. Mithilfe eines Messers Schnitt er die Seiten des Fisches vorsichtig auf und füllte sie mit seinen Kräutern, bis er sie über das Feuer aufhing und wartete. Der Geruch des fast fertigen Mahles sorgte dafür, dass sein Mund Wasser sammelte und die Geräusche der knuspernden Fischhaut machten es nicht gerade leichter, länger auf das Essen zu warten, doch der Junge wusste sich zu zügeln, denn er wusste, wann das Essen am besten zu verzehren ist.

Als es soweit war nahm er den größten Fisch ab und legte ihn in die Schale, in dem die Kräuter waren. Er wartete ein wenig, bis sich der Fisch abkühlte und er nicht mehr zu heiß war, um mit bloßen Händen verzehrt zu werden. „Endlich!" rief der Junge befreit, als er den ersten Bissen von seiner Mahlzeit nahm und die verschiedenen Aromen mit seiner Zunge aufnahm. Es war nicht mehr all zu weit, da nahm er noch zwei der drei kleinen Fische von seinem heutigen Fang zu sich und gesättigt leckte er sich seine Finger ab und lehnte sich entspannt zurück. „Ich hab es einfach mal wieder hinbekommen, mich selbst zu übertreffen." Zufrieden und seinen Selbstlob annehmend erhob er sich und nahm ein Knistern war, was nicht von dem Feuer vor ihm kommen konnte und prüfend blickte er vor sich in die immer weiter gehende Dunkelheit. Er verblieb so und entschloss sich dann alles aufzuräumen. Den übrigen Fisch in die Schale getan und das Feuer langsam dem Ende zugehend hielt er ein Stück Holz an das letzte Schwache Licht und lief in seine Hütte, um das brennende Stück Holz in den Kamin zu werfen,woraufhin das schnell ausbreitende Feuer Licht in die Kabine warf. Seufzend platzierte der Junge die Schale mit Essen an die Fensterbank über seinem Bett und schloss die Vorhänge. Dann setzte sich der Junge auf sein Bett und blickte in die Flammen, nachdenklich wandte er seinen Kopf zu seinem Kopfkissen und griff mit seiner Hand darunter, um ein gefaltetes Stück Papier hervor zu holen und es zu öffnen. Er legte sich ins Bett und hielt das Blatt vor seinen Augen hoch und musterte es mit gemischten Gefühlen. Mit immer schwächer werdenden Lidern verblieb er so, bis er langsam einschlief, das Bild lag neben ihm fest in seiner Hand.


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01.06.2022

Ein weiteres Kapitel ist draußen! Ich hoffe es gefällt euch.

Könnt ihr erraten,  um welchen nächsten EN- Member es sich handelt?

Ich kann es kaum erwarten weiter zu schreiben, auch wenn sich die Geschichte lang ziehen mag, erfreut es mich sehr zu sehen, wie sie langsam Form annimmt.

Ich bedanke mich für jeden Read und hoffe, dass ich in Form von Votes und Kommentaren euren Feedback erhalten kann.

Stay safe and feel loved. Bis zum nächsten Kapitel. Xx

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 01, 2022 ⏰

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