Alternatives Ende Teil 2

285 10 2
                                    

Mit eisigem Griff zog die kalte Abendluft an meinen Gliedern als ich aus dem Auto stieg. Dafür das wir Spätsommer hatten war es hier in den Wäldern verdammt kalt. Hinzu kam das sich der bodentiefe Nebel wie ein nasser Schleier auf die Kleidung legte. Fröstelnd rieb ich mir die Arme, steckte mir einen Kopfhörer ins Ohr und wählte Jakes Nummer.

„Hey, ich bin jetzt an der beschrieben Stelle."

„Ja ich habe dich auf dem Schirm. MC ich frage dich jetzt noch einmal: bist du sicher das du da rein möchtest?"

„Ja, Jake. Ich kann jetzt nicht mehr umkehren. Aber ich bin glücklich das du an meiner Seite bist."

„Das werde ich auch immer sein. Wenn du ein Stück weiter nach oben gehst, dürftest du an dem Felsen den Eingang zum Stollen sehen."

Kurz schüttelte ich den Kopf, wie kann ein Mann nur so etwas sagen und gleichzeitig so trocken bleiben. Ich würde es wohl nie ganz verstehen, doch irgendwo machte es ihn zu einem ganz besonderen Menschen für mich. Ließ mein Herz höherschlagen und mich jede Gefahr überstehen. Jede seiner Gefühlsregungen sog ich wie ein Schwamm auf und schloss es in meinem Inneren ein. Und egal was gleich dort unten passieren würde. Er würde immer der Mann bleiben, für den ich bis in die Hölle gehen würde. Hoffentlich konnte ich ihm das eines Tages auch sagen.

Ich schob die Gedanken beiseite und lief mit schnellen schritten auf die Von Jake beschriebene Stelle zu. Nach kurzem suchen wurde ich fündig. Versteckt zwischen etlichen Efeuranken fand ich den Mineneingang. Die Rostige Eisentür bot keine gute wegsperre, mit einem festen Zug meinerseits viel sie knirschend aus den angeln und ich sprang erschrocken zur Seite.

„MC alles in Ordnung?" erklang sofort Jakes besorgte Stimme.

„Ja alles gut, die Tür hat sich nur gerade verabschiedet. Ich geh jetzt rein!"

„Alles klar. Es kann sein das die Verbindung schlechter wird ich habe dir die Karte auf dein Handy geschickt, folge einfach dem Pfeil."

Und das tat ich auch, mehr oder weniger. Den an einigen Stellen stimmte die Karte nicht mit den Gängen überein. Doch mit Jakes Hilfe fand ich den Abstieg in die unteren Ebenen.

„Man hier ist es echt finster. Und die Leitern sehen aus als würden sie bereits bei einem Luftzug zerbröseln."

„Du kannst immer noch umdrehen!"

„Jake du klingst wie eine Schallplatte. Ich zieh das durch!" Ich durfte nur nicht zu genau darüber nachdenken, wie bei einem Pflaster, das man mit einem ruck abriss. Ganz einfach und schmerzlos. Fügte ich in Gedanken hinzu.

Entschlossen klemmte ich mir die Taschenlampe zwischen die Zähne und stieg die Leitern hinab. Das rostige Metall ächzte unter meinem Gewicht. Ich war fast unten als ein gefährliches Knirschen erklang und ich im nächsten Moment den halt verlor. Mit einem lauten krachen stürzte ich mit dem letzte Stück der Leiters in die Tiefe.

„..."

„...MC!..."

Diese Stimme...Sie klang so weit entfernt. Nur schwer schaffte es mein Bewusstsein wieder an die Oberfläche zu gelangen. Doch auch als ich die Augen öffnete war dort nichts als Dunkelheit. Benommen tastete ich den Boden ab, auf dem Ich lag. Doch die ruckartige Bewegung verursachte einen beißenden Schmerz in meiner linken Flanke. Was war nur...Ach stimmt ja ich war gestürzt, weil die Leiter gebrochen war. Ich tastete vorsichtig meine Seite ab und spürte eine Warme klebrige Flüssigkeit. Ich hatte mich wohl verletzt.

„Jake..." krächzte ich und hustete wegen dem Staub der bei der Landung aufgewirbelt in der Luft schwirrte.

„Mc! Ist alles in Ordnung?" Das kam von rechts! Behutsam streckte ich meine Hand aus und fand tatsächlich den kleinen Kopfhörer. Er war zum Glück nicht weit weg gelandet. Das ich ihn hörte bedeutete das auch mein Handy es überlebt hatte. Tief konnte der Sturz also nicht gewesen sein. Langsam steckte ich mir meinen Kopfhörer wieder ins Ohr und stand vorsichtig auf. Den Schmerz versuchte ich dabei so gut es ging auszublenden. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche das zu meiner Erleichterung nicht auch rausgefallen war. Als ich den Bildschirm entsperrte musste ich mehrmals aufgrund der Helligkeit blinzeln. Das Display hatte es leider nicht gut überstanden. Es War völlig gesprungen und ließ sich nur schwer bedienen.

„Jake hörst du mich?"

„Gott sei dank es geht dir gut. Ich habe seit 10 Minuten nichts von dir gehört nach dem Krach was ist geschehen?"

„Die Leiter hat den Geist aufgegeben und ich bin gefallen. Ich werde auf diesem Weg nicht zurückkommen."

„Bist du verletzt?"

Kurz zögerte ich, leuchtete mit der Handylampe auf meine Hüfte und sah mir die wunde an. Es war ein tiefer Schnitt und die Blutung machte mir Sorgen. Doch auch das würde mich nicht aufhalten. Ich hatte auch kaum eine andere Wahl. Allerdings konnte ich ihm das so schlecht sagen. Hoffentlich war meine Tetanus Impfung noch nicht abgelaufen.

„Alles gut nur eine Kleine schramme ich verbinde es rasch und geh dann weiter. Mach dir keine Sorgen. Mein Handy hat es schlimmer erwischt, du musst mir sagen, wenn ich eine Nachricht von Alan oder Michael bekomme ich kann das Display kaum lesen. "

Leider fand ich meine Rucksack nirgends. So konnte ich nur ein langes Stück meines unter Shirts abreißen und mir dürftig um die Wunde binden. Auch das sagte ich ihm nicht.

„So ich gehe jetzt weiter!"

„Sei bitte vorsichtig!"

Wir schwiegen einträchtig, während ich die endlosen Gänge der Mine durchschritt. Die Wunde machte mich langsam doch ich bis die Zähne zusammen. Nach einer weile sah ich Licht in einer der Tunnel. Neugierig ging ich darauf zu und als ich den Kleinen Raum betrat blieb mir der Mund offenstehen.

„Jake! Ich habe die Beweise aus dem Haus gefunden! Und einen Computer!" Sofort widmete ich dem PC meine volle Aufmerksamkeit.

„Was siehst du?"

„Die Videoübertragung von Hannah und Richy. Doch es ist seltsam keiner der beiden hat sich bis jetzt bewegt nicht ein Stück."

„Und wenn es keine Life-Übertragung ist?"

„Wie meinst du das?" Knapp erklärte er mir das es sich auch um eine Übertragungsschleife handeln könnte und was es damit auf sich hat."

„Schade das du nicht an diesem Computer bist und ein bisschen mit deinen magischen Fingern drauf rumtippen kannst." Ein ersticktes Lachen erklang. Hatte er sich grad verschluckt? Ich spürte förmlich, wie er gerade rot wurde und musste selbst lachen.

„MC, Alan hat dir gerade geschrieben das er ebenfalls auf dem weg in die Mine ist er nimmt den Eingang am Grimrock!"

„Sehr gut dann werde ich dafür sorgen das Michael auf keinen Fall entkommt!"

„MC..." plötzlich knackte die Leitung und das Freizeichen erklang. Verdammte scheiße die Verbindung war unterbrochen und ich konnte mein Handy nicht gescheit bedienen! Dann muss ich eben allein weiter machen. Noch einmal sah ich mich genau in dem Raum um und zu meiner Erleichterung fand ich einen Verbandskasten und eine Taschenlampe, wobei das Teil so riesig und schwer, war das ich es zur not Michael auch über den Kopf zimmern konnte.

Zügig legte ich mir einen Groben verband um die Wunde. Hoffentlich stillte das endlich die Blutung und der Schwindel ließ nach. Wenn ich hier umkippte, war es das für mich!

So irrte ich eine ganze weile durch die Schächte und glaubte schon mich komplett verlaufen zu haben als ich erneut Licht sah. Vorsichtig steuerte ich darauf zu und kam in einem Breiten gang an der voll mit Kisten und Benzinkanistern stand. Was war das hier nur alles. Ich hob einen der Deckel an und fand Konservendosen und Wasser. Das mussten Michaels Vorräte sein. Leider bemerkte ich durch meine Neugier die schweren Schritte hinter mir zu spät. Eine Große Hand ergriff aus dem nichts meine Schulter und riss mich herum.

Mit entsetzen sah ich in die abscheuliche Maske, die mich selbst in meinen Träumen verfolgt hatte. Mit einem Lauten schrei riss ich meine arm hoch und schlug mit der Lampe zu.

Ich traf Michael am Arm und er taumelte nach hinten. Doch es reichte nicht aus, um ihn zu stoppen, er setzte viel zu schnell nach und riss mich zu Boden, dabei ließ ich die Taschenlampe fallen. Verzweifelt versuchte ich mich zu wehren, doch ich bekam ihn nicht von mir herunter. Tränen voller Wut und Verzweiflung flossen über mein Gesicht.

Ich würde hier Sterben.

_______

Ja ich hab von einem 2 Teiler gesprochen. Aber was soll ich sagen MC macht einfach was sie will...sture Frau. 

Außerdem fand ich den Cut hier sehr passend. Am Montag geht es dann weiter tüdelü...

Und wenn ihr noch nicht genug von Duskwood habt, schaut gerne in meine andere Duskwood fanfiction, dort wird es düster und ihr habt ganz viel Jake ;-)

Duskwood~after the final~ oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt