Ich schrak hoch.
Durch die Wände in meiner Wohnung dröhnte Laute Musik. "Im Ernst jetzt?", sprach ich zu mir selbst. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Ich setzte mich auf und rieb mir die Schläfen. Ich war wirklich müde und brauchte meinen Schlaf. Schon morgen früh wollte ich in ein kleines Möbelhaus fahren um noch ein paar Besorgungen für die Wohnung zu machen. Was sollte ich jetzt machen? Das ganze aussitzen oder mich jetzt schon bei meinem Nachbar unbeliebt machen, wenn ich frage ob sie die Musik leiser drehen können.
Ich stand auf und ging in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen als ich ein lautes Stimmengewirr aus dem Flur vernahm. Neugierig tapste ich leise zur Tür und guckte durch den Spion raus in den Flur. 3 Männer, allesamt groß und voll tätowiert standen vor der Tür der Wohnung gegenüber.
Ach. Du. Scheiße. Wo bin ich hier nur eingezogen? Augenblicklich bereute ich es mir alleine eine Wohnung genommen zu haben. Die Typen sahen alles andere als freundlich aus. Einer der Männer guckte zu meiner Tür rüber und wie als wäre ich ertappt worden drehte ich mich mit dem Rücken zur Tür und atmete tief durch. Schnell traf ich die Entscheidung das ganze auszusitzen, statt rüber zu gehen. Ich schloss vorsichtshalber noch die Tür ab und ging wieder rüber zur Couch und legte mich hin. Ich weiß nicht wann, aber irgendwann übermante mich der Schlaf.Um 8 Uhr ging mein Wecker.
Stöhnend schaltete ich ihn aus und machte mich auf den Weg ins Badezimmer um mich frisch zu machen. Ich entschied mich für eine einfache Jogginghose und einen hell rosanen Hoodie. Ich dachte darüber nach mich zu schminken, aber da es nur ins Möbelhaus ging, verzichtete ich darauf. Als ich fertig war ging ich zur Wohnungstür und schaute vorsichtshalber durch den Spion. Keiner da. Ich schloss die Tür auf huschte schnell die Treppen durch den Flur hinunter zu meinem Auto.3 Stunden später stand ich mit mehreren Zierkissen, einer Stehlampe und einer Nachttischlampe bepackt im Flur und kämpfte damit die Treppen hochzukommen, da ich kaum etwas sehen konnte.
In der ersten Etage hörte ich Schritte die die Stufen runter kamen.
"Oh aufpassen Kleine. Kann man dir irgendwie helfen?", fragte eine freundliche Stimme.
"Danke, aber das geht schon."
Mir wurden sowohl Steh als auch Nachttischlampe aus den Händen genommen, sobald ich sehen konnte erschrak ich.
Es war einer der Kerle die gestern Nacht im Flur standen. Er hatte dunkle Haare, viele Tattoos an den Armen und war eher schlank gebaut."Wo muss das denn alles hin?"
"Nach oben in meine Wohnung, aber das ist wirklich kein Problem, ich kriege das schon hin.", sagte ich, in der Hoffnung ihn loszuwerden."Ach, du bist also Chris' neue Nachbarin. Ich bin Joey. Ich trage dir die Sachen hoch, keine widerrede." Er ging die Treppen hoch und wartete vor meiner Wohnungstür.
Ich schloss auf und stellte die Tasche mit den Zierkissen auf dem Boden ab, Joey tat es mir mit den Lampen gleich und schaute sich um."Brauchst du sonst noch bei was Hilfe?", fragte er, den Blick auf restlichen Kisten gerichtet.
Ich wollte schon Nein sagen als mir mein Bett einfiel. Joey schien nicht so übel zu sein und wirkte eigentlich ganz nett. Ich hoffe ich täuschte mich nicht.
"Um ehrlich zu sein, bräuchte ich Hilfe beim aufbauen von meinem Bett.""Okay, ich komme morgen vorbei. Gib mir deine Nummer, ich melde mich bevor ich komme." Er hielt mir sein Handy hin, damit ich meine Nummer eintragen konnte. Kurz zögerte ich, nahm es dann aber doch und tippte meine Nummer ein.
"Luna also.", sagte er mit einem Lächeln.
Hinter uns hörte ich wie die Wohnungstür gegenüber aufging und sah wie ein großer, relativ breit gebauter Mann, am ganzen Körper mit Tattoos übersäht aus der Tür trat. Er schaute hoch und seine hell blauen Augen trafen auf meine, ich schaute schnell weg. Er war mit Abstand der schönste Mann den ich je gesehen hatte, aber genauso gut wie er aussah, genauso bedrohlich wirkte er auch. Er schüchterte mich mit jedem Schritt den er auf uns zu machte mehr ein.
"Joey?" rief er mit einer dunklen Stimme. "Was machst du hier?"
"Habe deine neue Nachbarin getroffen und ihr beim Tragen geholfen." meinte Joey ruhig.
"Komm. Wir müssen los."
"Ciao Luna, bis morgen, ich melde mich." sagte Joey und machte auf dem Absatz kehrt. Ich schenkte ihm ein Lächeln und winkte ihm zu. "Bis morgen."
Das war er also. Mein neuer Nachbar Chris. Ich wusste noch nicht genau ob das gut oder schlecht für mich war.
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Baddest neighbor
ChickLitFrisch von ihrem Verlobten getrennt, flieht die 25 jährige Luna nach Hamburg. Mehr oder weniger bereit, neue Erfahrungen zusammeln und zum ersten Mal auf sich allein gestellt zu sein. Sie ist guter Dinge, bis sie auf ihren neuen Nachbar trifft. Chri...