Am Nachmittag
Dagi's P.O.VIch machte mich fertig und stieg aus der dampfenden Dusche. Timo war gerade gegangen, da er noch für seinen überaus wichtigen Auftritt morgen proben musste. Dieser würde entscheiden, ob ihn die reiche und umworbene Plattenfirma für ein Jahr vertraglich binden würde. Und bei diesem - im Übrigen sehr begehrten und gut bezahltem- Job würde er mit Stars wie Mark Foster bis zu Robbie Williams und Sunrise Avenue auftreten! Das war schon immer sein Lebenstraum. Früher hatte er mir immer erzählt, dass er schon als Kind mit seinem besten Freund "Stars" gespielt hat. Bei dem Gedanken daran musste ich mir ein Grinsen verkneifen. Ich konnte mir Timo einfach nicht in Kleinformat mit Puddingschüsselfrisur (auch Kokosnusskopf xD) vorstellen. Apropos, Timo's Lebenstraum. Wenn wir schon dabei sind, ich musste jetzt gehen,um ihm genau das zu ermöglichen.
Wie ich es liebte. (Man bemerke den Sarkasmus!) Ich tat das alles nur für ihn. Wobei eigentlich mein zweiter Boss, also der Besitzer des Clubs, - wir nannten ihn immer nur den Tiffany -, ganz okay war, wenn man davon absah, welche Art von Boss er war. Als ich Timo's Auto aus der Einfahrt fahren sah, lief ich stark geschminkt und mit einer Kapuze über dem Kopf aus dem Haus. Mit der U-Bahn fuhr ich auf direktem Weg zum meiner Hölle, dem Tiffany's. Hatte ich eigentlich erwähnt, wie sehr ich es hasste? Ja?- Natur dann nochmal: Ich hasste es.
Als ich ausstieg und am Bahnsteig auf meine "Mitarbeiterin" und mittlerweile Freundin Melina wartete, fühlte ich mich beobachtet. Nervös zappelte ich herum und sah panisch auf dem Bahnsteig umher. Als ich schließlich erleichtert Melina erblickte rannte ich auf sie zu und umarmte sie stürmisch. Seit 2 Wochen war sie auch mit von der Partie im Tiffany's. Anfangs war ich zwar misstrauisch, doch mittlerweile mochte ich sie sehr gern. Mit ihrem Freund Simon war sie in einer ähnlichen Situation wie mein Timi und ich. Sie wusste sogar meinen echten Namen, nicht meinen Strippernamen "Karma". Melina und ich betraten mit gesenktem Kopf den Club und gingen mit raschen Schritten auf die kleine Umkleidekabine zu. Angewidert holte ich mir das "Outfit" aus meiner Michael Korse-Tasche und betrachtete es wie immer ziemlich verstört. Schließlich zog ich mir einen Leoparden-Tanga, Tiger-BH und einen kurzen, schwarzen Minirock an, der mir nicht mal bis zur Mitte meiner Oberschenkel ging. Ich frischte noch schnell mein Make-up auf, damit mich keiner erkannte, was mir meiner Meinung nach auch ganz gut gelang. Wenn ich mich so vor meiner Mutter hingestellt hätte, hätte sie vermutlich keine Ahnung gehabt, wer ich war. Vor dem Spiegel übte ich noch ein paar mal die Hüftschwünge, mit denen mein Rock besonders "toll" flattern und kreisen würde. Anschließend setzte ich noch ein Fakesmile auf, mit dem nicht mal Paris Hilton mithalten konnte. Mit legendärem Arschwackeln ging ich aus der Kabine auf die Bühne. Überall wurde bejubelt und mein Boss sagte durchs Mikrofon: rund jetzt bei der heutigen Sonderaufführung; KARMA!" An diesem Abend hatte ich die "Special-Show" und musste nicht auf meinem Tisch an der Stange tanzen. Manche von den Mädels in diesem kaputten Schuppen wurden alles, wirklich alles, dafür geben, einmal hier oben stehen zu dürfen. "Aber neeiiin... Ich musste das ja übernehmen...", seufzte meine innere Stimme voller Ironie. Mein Blick glitt, während ich oben für johlendes Publikum tanzte, über die Menge um abzuschätzen, ob ich von jemandem erkannt werden könnte. Gut, Glück im Unglück gehabt. Ich ging langsam und arschwackelnd in die Hocke und beugte mich vor, um mir von den Männern, die alle übrigens hauptsächlich fett, glatzköpfig und betrunken waren, ein paar Euro-Scheine in den BH stecken. Doch wieder hatte ich das Gefühl, dass sich Blicke wie Messer durch meinen Rücken bohrten. Als ich mich langsam wieder hinstellte, sah ich mich noch einmal unauffällig um. Mhm... Keiner da, der mich kennen konnte. Aber warte; da ist doch tatsächlich ein junger Mann mit Obey-Cappy durch die Menge geschlichen. Demselben Cappy, das Timo heute auch auf hatte.... Nein! Das konnte und wollte ich nicht glauben! Mein Timo ging nicht in Stripclubs. Um auf andere Gedanken zu können wirbelte ich meinen Rock durch die Luft, drehte mich vom Publikum weg und berührte mit ausgestreckten Beinen den Boden mit den Fingerspitzen. Für diese "geniale Showeinlage", wie es manche Bitches nannten, bekam ich ein Grohlen von den Zuschauerrängen und Applaus von allen Seiten. Als der Horrortrip endlich vorbei war, lief ich mit Tränen in den Augen wie jedes Mal aus dem Club. Doch plötzlich; Klick. Klick. Panisch wirbelte ich ein paar mal um die eigene Achse, doch konnte nichts entdecken. Im Laufschritt ging ich nun auf die U-Bahn-Station zu.Stalker P.O.V
Völlig aufgescheucht und verwirrt blickte sie in meine Richtung. Ihr Make-Up war vom vielen Weinen verschmiert und der Angstschweiß lief ihr in Perlen an Rücken und Stirn herab. Doch trotz allem war sie wunderschön. Mein wunderschöner Engel. Und keiner, wirklich keiner würde sie mir wegnehmen. Nicht dieser spanische Pisser und auch nicht ihr notgeiler, reicher Boss. Tja jetzt muss ich noch schnell die Bilder auf Facebook Posten und eventuell auch ihrem Freund schicken. Doch nein... Für letzteres war es noch ein wenig zu früh.Hey Bæs❤ Na wer ist wohl "Stalker"?
Gefallen euch die Kapitel bis jetzt?
Voten und kommentieren nicht vergessen❤
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Lost in Love
FanfictionProlog: Ich wurde in einem düsterem Raum ohne Fenster oder sonstige Beleuchtung wach. Meine Handgelenke schmerzten bei jeder Bewegung, so aufgescheuert waren sie bereits von diesen verdammten Handfesseln, die mich seit mehreren Tagen an diese schimm...