Hustend öffnete ich meine Augen. Knapp sah ich mich verwirrt im Raum um. Meine Hände schmerzten. Ich blickte nach oben und schon sah ich, dass diese an einer Kette über meinem Kopf befestigt waren. Tiefe Einschnitte und Blutergüsse konnte ich schon erkennen. Übereilt schaute ich an mir herunter und auch meine Füße, waren an einander gebunden. Außerdem hatte ich nur noch eine Jogginghose an. Der Raum war in gedämmtem Licht beleuchtet und ansonsten ziemlich leer. Nur die Ketten, eine Lampe, eine Tür... "Guten Morgen Dornröschen." Unterbrach die Stimme des Mannes, welcher bei uns im Türrahmen gestanden hatte, meine Gedanken. Bei den Worten blickte ich schlagartig zu den Lautsprechern, die sich in der Nähe der Decke befanden, welche auch wieder unfassbar hoch über mir zu sehen war. Auch erblickte ich zwei Kameras. "Wo ist Kiran?" fragte ich besorgt. "Keine Sorge, du wirst ihn früh genug wiedersehen." Er fing an zu lachen und im nächsten Moment öffnete sich die Tür und der Mann betrat den Raum. "Was hast du Kiran angetan?" "Kiran, Kiran, Kiran!? Was willst du eigentlich??" entgegnete er wutgeladen und im nächsten Moment, zog er ein Messer, tat ein paar Schritte und schnitt mir über meinen Bauch, als er sehr schnell bei mir angekommen war. Schmerzerfüllt zog sich mein Körper zusammen und das Stechen der Wunde, ließ jeden Gedanken von mir verstummen. "Bringt ihn rein." Sagte mein Gegenüber mit einem Lächeln im Gesicht, als er sich von mir drehte und sein Messer mit einem Tuch abwischte. Im Flur erschien ein etwas kräftigerer Wärter und schliff Kirans, nur in Unterhose bekleideten, Körper hinter sich her in den Raum hinein. Ließ ihn dann aber einfach in der Mitte des Raumes fallen. "So da hast du deinen Kiran. Sieht er nicht gut aus?" fragte er lächelnd, bückte sich zu ihm herunter und hielt ihm die Klinge an seine Wange. "STOPP!" schrie ich mit ganzer Kraft, wodurch ich seine Aufmerksam bekam. "Wieso? Du kannst dich nicht wehren und er auch nicht." Grinste er immer breiter, schaute wieder zu Kiran und ritzte ihm langsam die Wange auf. "LASS DAS! Hör auf! Ich bitte dich." Jammerte ich lautstark und versuchte mich aus den Ketten zu lösen. "Du solltest dich nicht so stark bewegen. Nicht, dass du dir noch die Hände brichst. Wie willst du mich sonst aufhalten Kiran zu verletzen?" lachte er wieder zynisch und zog Kirans eher lebloswirkenden Körper auf die Knie. Hinter ihm gebeugt, starrte er zu mir und hielt Kiran die Klinge an die Kehle. "Komm Zayn zeig mir, wie du leidest." Grinste er mit angegeilt funkelnden Augen. Quälend musterte ich Kiran. Er war mit Platzwunden, blauen Flecken und Einstichstellen übersäht. Tief drückte der Mann das Messer in den Hals von Kiran und ich sah den ersten Bluttropfen fließen. Panisch fing ich wieder an zu reden. "Hör bitte auf!" verzweifelt verfolgte ich den Bluttropfen, der über seinen ganzen Körper wanderte. Der Mann zog das Messer weg und stand wieder auf, um zu mir zu kommen. Kiran ließ er einfach auf den Boden zurückfallen, als wäre er ein Kleidungsstück. Hasserfüllt fixierte ich meinen Blick in seinen vor Glück glitzernden Augen. "Ich kann Leute, wie dich auf den Tod nicht ausstehen." Setzte er an und im nächsten Moment, hatte ich auch schon seine Klinge in meinem Bauch stecken. Den Schmerz unterdrückend schaute ich ihn weiter finster an. "Naw, willst du mir gar nicht dein schönes schmerzverzogenes Gesicht zeigen?" abrupt zog er das Messer aus meinem Bauch heraus und erneut versuchte ich meine Gesichtszüge zu kontrollieren. Meine Atmung wurde schneller und auch mein Puls passte sich an. "Dabei ist das ein so faszinierender Gesichtsausdruck." Ergänzte er, als er bereits seinen Finger in meine Wunde steckte. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf und blickte zur Decke. Meine Sicht drehte sich und verschwamm. Ich hielt den Schmerz nicht länger aus und alles um mich herum verdunkelte sich. "Langweilig. Der hält ja wenig aus." Hörte ich noch, bevor ich erneut mein vollständiges Bewusstsein verlor.
Die kalte Seeluft erreichte wieder meine Nase, bevor ich angsterfüllt meine Augen öffnete. Wieder saß ich im Sand und schaute auf das ruhige Wasser vor mir. Realisierend sprang ich auf, drehte mich einmal im Kreis und schaute mir die Gegend kurzweilig an. Weit und breit, war niemand zu sehen. "Kiran?" fragte ich zweifelnd in die Richtung des Wassers. Sachte setzte ich mich wieder auf den Boden und befühlte benommen den Sand in meinen Händen. Das Rauschen der Wellen, übertönte die sonstige Stille des Strandes. Ich fing an verträumt in den Himmel zu starren und mit dem Sand zu spielen. Vor allem, weil ich nicht verstand, weshalb ich immer hier landete. Tief atmete ich ein und stöhnte gelangweilt, während ich weiter den Himmel anstarrte und sich langsam mehrere dunkle Wolken bildeten. Die ersten Tropfen des Regens tropften auf den Sand und erreichten nun auch meinen Körper. Das Meer vor mir, wandelte sich in unruhige und große Wellen, innerhalb von wenigen Sekunden. Das Rauschen wurde lauter und mein Herz schmerzte immer mehr. Hier allein zu sein war anstrengender, als ich dachte. Ich glaube auch, dass es das erste Mal war, dass ich mich unwohl fühlte allein zu sein. "Ich wünschte Kiran wäre jetzt hier." Nuschelte ich, als ich meinen Kopf auf meinen Knien ablegte und auf den Sand zwischen meinen Beinen starrte. Lustlos schloss ich meine Augen und lauschte dem Geräusch der Wellen. Auch das Geräusch meines Herzens wurde immer präsenter und ich konzentrierte mich fast nur noch auf das. "Zayn?" durchdrang die zaghafte, kraftlose Stimme von Kiran mein Ohr. Bevor ich eine Hand an meiner Schulter spürte.
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Bis zum Ende mit dir [boyslove]
Mystery / ThrillerZayn erwachte in einem vollständig dunklen, verriegelten Raum. Mit der Erwartung allein zu sein, tastete er sich durch die Finsternis. Aber schnell stellte er fest, dass er doch nicht so allein war, wie er anfangs dachte. Doch wer ist die Person, di...