6 - Freunde

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Es ist mitten in der Nacht, doch ich kann einfach nicht schlafen. Was auch daran liegen könnte, dass Noah schnarcht. Genervt starre ich an die Decke und versuche mein Kissen auf meine Ohren zu pressen. Wie kann ein Mensch nur so anstrengend sein? Auch nach mehrfachem herumdrehen im Bett kann ich nicht einschlafen.

„Thomas, bist du noch wach?", höre ich plötzlich die Stimme von Dylan. „Bei dem Krach kann ja keiner schlafen", murre ich zurück. Kurz ist es still, dann fragt er: „Willst du was cooles sehen?" Ich nicke, doch er kann mich in der Dunkelheit ja gar nicht erkennen. „Ja." Ich höre die Dylan aufsteht und kurz darauf erkenne ich seine Gestalt vor meinem Bett. „Komm mit." Ich stehe auf und überlege mir etwas anderes anzuziehen, doch Dylan bleibt scheinbar auch wie er ist. Also schnappe ich mir eine Stoffjacke und ziehe diese über, ehe ich ihm nach draußen folge.

„Vorhin im Wald, als wir uns getrennt haben, habe ich was cooles entdeckt", erklärt mir Dylan und klettert die Leiter nach unten. Ich folge ihm und wir laufen wieder in den Wald hinein. Ich habe keine Ahnung wie viel Uhr es ist, doch Dylan ist hier momentan der Einzige dem ich in diesem Wald vertrauen würde.

Wir gehen stumm nebeneinander her, während über uns ein beeindruckender Sternenhimmel glänzt. „Willst du mir immer noch nichts über dich erzählen?", fragt er irgendwann. „Wozu soll das gut sein?", gebe ich zurück. „Naja, so wirst du jedenfalls niemals Freunde finden."
„Ich brauche keine Freunde."
„Jeder braucht Freunde. Ohne ist das Leben doch langweilig."
„Tja, ich komme auch ohne ganz gut zurecht."
„Bist du eigentlich immer so?"
„Wie denn?"
„So... abweisend und kalt." Dylan geht mir langsam echt auf die Nerven. „Kann dir doch egal sein." Er fährt sich seufzend durch seine Kastanienbraunen Haare. „Es ist wirklich schwer ein normales Gespräch mit dir zu führen."
„Dann lass es eben."
„Weist du, so langsam habe ich überhaupt keine Lust mehr dich dort hinzuführen."
„Dann lass es eben."

Dylan bleibt tatsächlich stehen und dreht um. Dafür bin ich jetzt aufgestanden? Ich folge ihm schnell, um mich nicht wieder zu verlaufen. Wir gehen zurück zu den Hütten und verschwinden ohne nochmal ein Wort zu wechseln in unseren Betten.

Let me show you love • DylmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt