Es ist schon spät, doch weder ich noch Dylan kann schlafen. Also haben wir beschlossen wieder zum See zu gehen. Dorthin kennen wir den Weg und es besteht keine Gefahr, dass wir uns wieder verirren. Der Himmel ist klar und mit unzähligen Sternen übersäht. Die Luft angenehm kühl und das Wasser des Sees liegt still in der Nacht.
Wir sitzen am Steg und genießen die Ruhe um uns herum. „Ich bin wirklich froh nicht alleine im Wald gewesen zu sein. Ich bin so dankbar, dass du bei mir warst", meint Dylan. „Ja, alleine hätte ich auch mehr Angst gehabt", gebe ich zu. Zumal ich sowieso schon einen schlechten Orientierungssinn habe und alleine womöglich komplett aufgeschmissen gewesen wäre. „Darf ich dich was fragen?" Verwirrt blicke ich ihn an. „Klar, was denn?"
„Vorhin... du warst schon wieder so lange im Bad..." Dylan scheint Schwierigkeiten zu haben die richtigen Worte zu finden. „Ich weiß, aber keine Sorge, es ist überhaupt nichts passiert." Er blickt mich eine Weile lang an, als würde er nach einer Lüge in meinem Gesicht suchen. „Ich meine... ich habe es tatsächlich überlegt, aber ich konnte mich davon abhalten." Auf seinem Gesicht bildet sich ein leichtes Lächeln. „Das war das erste mal, oder?" Ich nicke, woraufhin er mich in den Arm nimmt. „Ich bin so stolz auf dich." Etwas überrumpelt erwidere ich die Umarmung. Seine Worte fühlen sich so unglaublich gut an, ich kann mich nicht erinnern wann das letzte mal jemand stolz auf mich war.Wir verweilen in der Umarmung und seufzend lege ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Es fühlt sich so gut an jemanden zu haben der einfach da ist und mit dem ich über alles reden kann. So langsam begreife ich, dass ich Dylan wirklich brauche. Das ich einen Freund brauche.
Gefühlt eine Ewigkeit später lösen wir uns wieder und Dylan legt sich nach hinten auf den Steg. „Die Sterne sind wirklich wunderschön." Ich tue es ihm gleich und blicke nach oben in den glitzernden Himmel. „Glaubst du dort oben gibt es noch andere Lebewesen?" Verwirrt blicke ich ihn an. „Naja, ich meine, es ist doch schwer vorstellbar, dass wir in diesem riesigen Universum die einzigen Lebewesen sind." Irgendwie hat er recht. Vielleicht gibt es tatsächlich noch andere Existenz von der wir nichts wissen. „Es müssen ja nicht einmal Menschen sein, vielleicht sind es völlig andere Wesen. Wir würden sie als Aliens oder Außerirdische bezeichnen, aber vielleicht sind wir für die genauso komisch."
Er dreht seinen Kopf zu mir und blickt mich an. Ich drehe mich ebenfalls zu ihm und plötzlich ist da wieder dieses merkwürdig Gefühl. Als würde die Welt um uns herum einfach stehenbleiben, als könnte ich in seinen wunderschönen Augen versinken. Auf seinen Lippen liegt ein leichtes Lächeln und als er seine Hand hebt, um mir eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen, fühlt es sich an als wäre ich in Trance. Mein Kopf möchte diesen merkwürdigen Moment beenden und seine Hand wegschlagen, doch ich rühre mich keinen Millimeter. Denn da ist noch die andere Seite meiner Gedanken, die Seite, die ich nie zugelassen habe. Die ich immer unterdrückt habe, da sie sentimental und schwach ist. Doch genau diese Seite findet es schön was Dylan macht. Dieser Teil von mir genießt seine Nähe und sorgt momentan dafür, dass ich meinen Blick nicht von ihm losreißen kann.
Plötzlich werde ich jedoch aus meiner Trance gerissen, denn über uns fliegt krächzend eine Krähe vorbei. Ich schüttle unglaubwürdig meinen Kopf und jegliche gefühlsvolle Seite von mir ist sofort verschwunden. Ich räuspere mich und setzte mich auf. „Schöne Nacht heute", versuche ich vom Thema abzulenken. „Ja", meint Dylan nur und wirkt etwas bedrückt. Was dachte er denn? Das wir jetzt wie in nem romantischen Film rumknutschen? Ja, klar doch, er ist hier immer noch der einzig schwule. Vielleicht sollte ich so langsam anfangen mir über seine Nettigkeit Gedanken zu machen. Doch ich will unsere Freundschaft nicht zerstören, die wir gerade erst aufgebaut haben.
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Let me show you love • Dylmas
FanfictionThomas ist nicht gerade sonderlich beliebt in seiner Klasse und muss zu allem Übel auch noch zwei Wochen mit diesen Menschen auf Klassenfahrt. Als es nicht mehr schlimmer hätte kommen können, bekommt er einen Schlafraum mit seinem größten Rivalen un...