Fast jedes Lied handelt davon. Von dem umwerfend schönen Gefühl, verliebt zu sein.
Die Liebe, die das schönste und gleichzeitig schmerzhafteste Gefühl auf dieser Welt ist. Die Liebe, die Menschen zusammennäht, zusammenhält, aber auch auf die unerträglichste Weise zerbricht.
Sie war der Grund, warum Dichter aus ihren Fingerspitzen und Musiker aus ihren Seelen bluteten. So wie der Leadsänger ihrer Lieblingsband jetzt sein Herz am Mikrofon ausschüttete. Wort für Wort, Ton für Ton stahl er ihr winzige Teile ihrer Seele.
Das Licht flackerte, als sie völlig still stand, der Atem stockte ihr in der Brust, weil sie zu viel Angst hatte, auch nur ein so kleines Geräusch wie Atmen zu machen. Ein kleines Geräusch, das die schöne Stimme des Leadsängers, das rhythmisch prägnante Riff des Gitarristen oder den Text des Liedes, das ihr die Tränen in die Augen und eine Gänsehaut auf die Haut trieb, übertönen konnte.
Sie war verliebt, da war sie sich sicher. Zum ersten Mal war sie verliebt und als der Leadsänger die Bridge ihres Lieblingssongs anstimmte, war sie sich sicher, dass sie nie wieder so etwas in ihrem Herzen fühlen würde wie in diesem flüchtigen Moment. Ein flüchtiger Moment, der sich jedoch in ihr Herz einbrennen würde.
Der Beat vibrierte durch ihren ganzen Körper, und als er schließlich das Ende der Bridge erreichte, spürte sie, wie ihre Brust aufplatzte und ihr Herz dem Leadsänger bereitwillig entgegenflog. In seinen Armen blieb es wie ein glücklicher Gefangener. Seine Worte waren ihre Ketten, seine Stimme war ihre Zelle.
Zum ersten Mal gab sie ihr Herz in die Hände eines Anderen und sie war froh, dass es Musik war, denn Musik würde immer konstant bleiben. Sie würde immer da sein. In den dunkelsten Zeiten würde sie da sein, wie ein schimmernder Lichtball, der ihr Herz anhob oder sie einfach daran erinnerte, dass sie eines hatte.
Sie würde für sie da sein, wenn sie feststeckte. Sie würde sie in ihre Arme nehmen, wie die Umarmung eines Liebhabers. Denn das war es, was sie war. Ihr Geliebter und das, was ihr Herz zum Rasen und ihren Körper zum Kribbeln brachte.
Musik war der Grund, warum sie atmete und Musik war der Grund, warum sie jeden Tag starb. Einen langsamen, schönen, manchmal auch schmerzhaften Tod, auf den immer eine Wiedergeburt folgte. Denn das war nicht das Ende. Es würde nie das Ende sein, denn das war es, was die Musik ausmachte. Sie hauchte ihr jeden Tag wieder neues Leben ein.
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An meine erste und ewige Liebe Musik,
ich könnte nicht ohne dich leben.
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heart's tendencies
Short StoryKurzgeschichten über die Liebe und alles, was das Herz bewegt .