Kapitel 5

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Auf dem Boden lag eine Picknickdecke. Auf ihr war ein kleiner Kuchen, Trauben, Erdbeeren und viele weitere Leckereien. In der Mitte saß Felix. Ich sah ihn nur von hinten, aber nutzte die Chance, langsam auf ihn zu zugehen und ihm von hinten die Augen zu zuhalten. Er fragte: „Lina?" Seine Stimme klang etwas rauer als sonst. Aber davon ließ ich mich nicht irritieren. Okay doch. Ich nahm meine Hände von seinen Augen und er drehte sich zu mir um. Dann fragte ich: „Was ist mit deiner Stimme los, Felix?" „Ach, ich habe nur ein bisschen Halskratzen", antwortete er schüchtern. Als ich ihn nochmal in die Augen schaute, sahen seine Augen irgendwie anders aus. Komisch. Aber wahrscheinlich war es wegen dem schummrigen Licht. „Pass aber auf das es nichts schlimmes wird!", sagte ich besorgt. Er antwortete: „Ach, alles gut." Er lächelte. Er sah so süß aus, wenn er lächelte. Er sagte: „Komm setz dich doch zu mir". Ich lächelte und setzte mich zu ihm. Dann nahm ich eine Traube und aß sie. Ich musste lachen. Dann umarmte er mich. Es war schön. Er hatte kräftige Arme. Auf einmal zuckte er leicht zusammen, als hätte er jemand gesehen. Ich löste mich langsam aus der Umarmung. „Felix, alles g...", doch bevor ich fertig sprechen konnte, küsste er mich. Es war anders als das erste Mal im Schwimmbad. Doch es war schön. Ich war zwar anfangs überrascht doch dann schloss ich meine Augen und versuchte es zu genießen. Doch irgendwie fühlte es sich falsch an ihn zu küssen. Plötzlich hörte ich ein Schrei: „Jonas! Du Teufel von Bruder! Was machst du hier?!" Ich öffnete schlagartig meine Augen. Ich spürte ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen, bevor Felix ihn von mir wegzog. Ich schnappte erleichtert nach Luft, dann wurde mir erst klar, was ich getan hatte. Ich hatte Felix mit seinem, wahrscheinlich, Zwillingsbruder verwechselt und ihn. Plötzlich war ich wieder in der realen Welt und sah, wie sich Jonas Und Felix prügelten. Ich versuchte aufzustehen und in ihre Richtung zu rennen, um sie aufzuhalten, doch auf halbem Weg knickte ich weg, weil meine Beine zu wackelig waren. Als die Brüder das sahen, hörten sie auf sich zu prügeln, rannten auf mich zu und wollten mir aufhelfen, doch ich wusste nicht welche Hand ich greifen sollte. Doch dann sah ich auf einer Hand ein kleines Tattoo, was aussah wie ein kleiner Kolibri. Also musste es Jonas sein. Felix hatte kein Tattoo Er wirkte erleichtert. Jonas wirkte immer noch, als hätte er einen Preis gewonnen. Felix schaute wieder zu seinem Bruder und sagte: „Jonas, bitte gehe jetzt einfach wieder nach Hause". Jonas gehorchte, unter Überraschung aller Anwesenden, und ging. Ich sagte traurig: „Felix, es tut mir so unglaublich..." „Alles gut. Es ist nicht deine Schuld. Mach dir keine Vorwürfe", sagte er beruhigend, während er meine Hand nahm. „Danke", flüsterte ich. Dann setzten wir uns auf die Picknickdecke und fingen an, die kleine Torte zu essen. Sie schmeckte toll. Es war eine Erdbeertorte. Mein Lieblingskuchen. Man merkte, dass sie selbstgemacht war, da sie nicht gerade war und er Boden an manchen Stellen ein bisschen brauner geworden war. Ich fragte Felix mit Kuchen in Mund: „Hast du den selber gemacht?" „Ja. Wieso? schmeckt er nicht?", fragte er. Ich rief: „NEIN! Er schmeckt fantastisch!" Er lief wieder rot an und bedankte sich. Wir lachten noch eine ganze Weile lang. Dann schrieb mir Paulina: -Komm mal schnell her. Zum Eiscafé. Der Typ mit den langen Haaren ist wieder hier. Wollen wir ihn wieder befragen?- Ich sagte Felix, dass ich weg musste. „Ich erkläre es dir nächstes Mal", sagte ich schon im Aufstehen. Felix rief mir hinterher: „Aber was ist mit deinem Geschenk? Das habe ich dir noch gar nicht gegeben!" „Das Nächste Mal!", rief ich über meine Schulter zu ihm. „Er hatte ein Geschenk für mich?", fragte ich mich leise. „Ach das war in seiner Tasche!" Egal. Nächstes Mal. Jetzt muss ich erstmal zu Paulina ins Café.

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⏰ Last updated: Jun 26, 2022 ⏰

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