Dramione 45

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Seufzend schlug er seine Augen auf und fuhr sich über sein Gesicht, dann blickte er neben sich und war erleichtert als die andere Bettseite leer war. Seine Glieder streckend, fühlte er sich nicht mehr so steif wie vorher, sogar in der Lage aufzustehen, was er schließlich auch tat. Nur in Boxershorts bekleidet, lief er in sein Bad, um zu Duschen und sich etwas zu stylen, auch wenn er das nicht wirklich nötig hatte.
Frisch angezogen und geduscht, sah er seufzend auf die Briefe, die schon da lagen, langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Heute war sein letzter Geburtstag, den er auf Hogwarts haben konnte, der letzte Samstag, den alle auf Hogwarts verbringen würden. Das resignierend schloss er die Tür zu seinem Schlafsaal und schlenderte in den Gemeinschaftsraum der Slytherin. „Drackie!“, sofort sprang eine Mopsgestalt auf und küsste ihn, er taumelte völlig überrumpelt zurück, ehe er das Mädchen von sich schubsen konnte. „Wuäh Pansy!“, würgte er. „Ich habe mir gerade die Zähne geputzt verflucht!“ „Aber Drackie!“, quietschte ihre Stimme und sie sah ihn grinsend an. „Heute ist doch dein Geburtstag und naja, wir könnten ihn schon mal angemessen beginnen.“, sagte sie mit einem lasziven Grinsen auf ihren Lippen und er musste zugeben, er entwickelte ihr gegenüber eine deutliche Angst. „Lass das Parkinson! Schon vergessen, dass wir nicht mehr verlobt sind, weil ICH“, dieses Wort betonte er besonders, „es nicht wollte, weil ich dich nicht ausstehen kann!“ „Aber Drackie, Jungs in deinem Alter wissen doch nicht was sie wollen.“, sagte sie nur. „Aber ich weiß was du brauchst.“, wieder lächelte sie lasziv und Draco sah sich Hilfe suchend um, die er dann auch in Form seines besten Freundes vorfand. Blaise Zabini trat gerade in den Gemeinschaftsraum und sah Pansy giftig an. „Hey Parkinson!“, keifte er. „Dein Drackie-Schatzi“, er klang deutlich zu amüsiert, „ist heute den ganzen Tag reserviert. Schließlich habe ICH ihm ein Hammerdate mit einer der heißesten Schülerinnen Hogwarts besorgt.“ Pansy zog eine Augenbraue hoch. „Wie bitte?“, piepste sie. „Tja, Pech!“, zuckte er mit den Schulter und zog Draco dann mit sich aus der Gefahrenzone. „Gute Ausrede!“, lachte Draco und hoffte es war eine gewesen, doch das Grinsen seines Freundes ließ ihn erzittern. „Sorry Alter.“ Draco stöhnte. „Blaise du weißt mich interessiert absolut kein Mädchen auf dieser Schule!“ Blaise grinste nur: „Jaja, niemand!“, seine Stimme klang scheinheilig und dafür erhielt er einen bitterbösen Blick seines Freundes. „Erst mal Alles Gute Draco! Mein Geschenk erhältst du später.“, damit zog er ihn in eine Umarmung und Draco bedankte sich. Zusammen liefen sie zum Frühstück, auf dem das Geburtstagskind auch etliche Glückwünsche erhielt.
Es war nicht verwunderlich, der Krieg war vorbei und alle hatten sie zu Dracos Glück, realisiert, dass er nie eine andere Chance gehabt hatte, was nicht zuletzt an Harry Potter und Hermine Granger lag, die sich für ihn eingesetzt hatten. Aber er hatte sich wirklich verändert. Aus der arroganten, kalten Maske, war sein wahres Ich hervorgetreten, ein netter junger Mann. Draco lächelte leicht, er war mehr als nur zufrieden mit seinem Leben, er war frei, losgelöst von seinem Vater, der von nun an sein Leben in Askaban verbringen durfte. Sein Lächeln bei diesem Gedanke wurde breiter. „He!“, Blaise' Hand wedelte vor seinem Gesicht. „Erde an Draco!“, lachte er und der Slytherin erwachte langsam aus seiner Starre. „Ja bitte Blaise.“, feixte er und erhielt ein Augendrehen von seinem Kumpel. „Ich wollte nur nicht, dass du so dümmlich grinsend in die Große Halle gehst, hätte dann doch peinlich sein können.“, erwiderte er trocken und passierte die Eingangstür. An Flüche wie den Furunculus denkend, mit dem er seinen Freund verhexen konnte, folgte der Blonde ihm kurze Zeit später.
Seinen Freund anfunkelnd, ließ er sich ihm gegenüber in der Mitte des Tisches nieder und griff nach seiner Tasse Kaffee und einem Toast. Sein Blick schweifte durch die Halle und stoppte kurz am Gryffindortisch. Potter saß Granger gegenüber und sie lachten gemeinsam über Weasley, der am anderen Ende des Tisches saß und sich beim einsaugen wohl verschluckt hatte. Auch wenn Draco nichts mehr gegen Blutsverräter, Halbblüter oder Muggelgeborene hatte, konnte er Weasley nicht ausstehen, weshalb er es mit Genugtuung betrachtete, dass er allein saß. Gerade nahm er einen Schluck Kaffee, als ihm eine Erkenntnis kam, die so heftig war, dass er sich verschluckte. Halb erstickend fing er an zu husten, sogar Tränen stiegen ihm in die Augen. Mit Hilfe von Blaise Schlägen auf den Rücken, konnte er endlich wieder den Sauerstoff inhalieren. „Danke.“, krächzte er und Blaise nickte nur. „Was war denn bei dir los?“, lachte dieser nur und Draco winkte nur ab, er sah wie Blaise nickte und dann etwas sagte, verstanden hatte er es nicht. So kam es, dass er diesem verwundert hinterherstarrte, als er zum Gryffindortisch stolzierte und Dracos Augen wurden groß, direkt zu HERMINE GRANGER ging! Er sah geschockt wie der Dunkelhaarige sie umarmte und sie ihn freundlich empfing, sogar rüberrutschte um ihm Platz zu machen. Selbst Potter klatschte ihn ab. Was zur Hölle hatte er verpasst?! Irritiert sah er dem Trio zu. Blaise erzählte etwas und erhielt die komplette Aufmerksamkeit von der Gryffindor neben ihm, die immer wieder nickte oder einfach nur lächelte. Draco biss sich auf die Lippe, als er sie näher betrachtete. Ihre langen Haare fielen ihr in sanften Locken bis kurz über die Brust, sie glichen einem Wasserfall. Ihre schokoladigen Augen leuchteten hell, glänzten für seinen besten Freund ebenso wie ihre vollen, rosaroten Lippen. Er verzog sein Gesicht, zeigte es kurz so wie sein Herz es aussehen lassen wollte. Ja, er interessierte sich schon lange für das Gehirn des goldenen Trios. Es war der Grund warum er sie immer dumm angemacht hatte, er hatte sich immer daran erinnern müssen, dass seine Gefühle nicht sein dürften. Doch jetzt, er unterdrückte ein Seufzen. Er hatte sich nach ihrer Aussprache immer freundlich verhalten, hatte sich aber nie wirklich getraut sie anzusprechen. Er hatte angefangen ihr Briefchen zu schicken oder Blumen, Gedichte und Schokolade; wohlwissend, dass sie nie wissen würde, dass sie von ihm kamen. Er erinnerte sich noch zu gut daran wie sie eines Tages Weasley gefragt hatte, ob nicht er ihr die Sachen geschickt habe. Sein Herz hatte sich schmerzend zusammengezogen, als er gesehen hatte wie sie ihn darauf geküsst hatte, dieser Kuss hätte schließlich ihm gegolten. Vielleicht hasste er den Rothaarigen deswegen so sehr, weil er etwas hatte, was er nicht haben konnte... oder vielleicht doch? Schließlich saßen die beiden nun auseinander, es schien als hätten sie sich getrennt. Er grübelte, vielleicht sollte er heute einen Schritt auf sie zu machen? Es war sein Geburtstag, da würde sie ihm keinen zu groben Korb geben, hoffte er zumindest. Er fuhr sich durch die Haare und schüttelte den Kopf, er müsste die junge Frau schnellstens aus dem Kopf bekommen, es war ganz und gar nicht gut, ihm war doch klar, dass er nie eine Chance haben würde. Warum konnte sein blödes Herz das nicht einfach akzeptieren?! Sein Blick fiel auf seinen besten Freund, vielleicht wäre die Idee mit dem Date doch gar nicht so schlecht, dann wäre er schließlich abgelenkt und die Gryffindor würde nicht mehr ständig in seinem Kopf herumspuken. Mit einem letzten Blick auf seinen Freund und das Mädchen, dass er liebte, verließ er die Große Halle. Was zur Hölle sollte er denn nun den lieben langen Tag tun, bis er dieses Date hatte?! Ohne wirklich drüber nachzudenken, landete er vor der Bibliothek. Er hatte es sich angewöhnt hier seine Zeit zu verbringen, da auch sie immer hier war. So konnte er sie begrüßen, ihr manchmal helfen, an ein Buch zu kommen oder sie einfach nur beobachten, wenn sie zum Beispiel ihre Hausaufgaben machte. Sich innerlich ergebend, betrat er die Bibliothek und schnappte sich ihr Lieblingsbuch: „Die Geschichte der Zauberei“. Damit verkroch er sich in dem hintersten Teil der Bibliothek und genoss es, die Ruhe, den Geruch und die Wärme der Sonne, die auf ihn schien, wenn auch nur durch das Fenster. Er mochte es, es war beinahe perfekt, es fehlte nur noch sie wie sie sich an ihn kuschelte, bevor sie sich in ihr Buch vertiefte. Ja, vielleicht konnte er sich das ja zum Geburtstag wünschen. Bei dem Gedanken grinste er und driftete langsam in das Buch ab.
Leicht müde schloss er es wieder und fuhr sich über seine Augen, die beinahe schon schmerzten von der Anspannung, schließlich hatte er gerade 531 Seiten gelesen. Er seufzte, zuckte aber sofort zusammen, als er realisierte, dass er in einem öffentlichen Raum saß. Doch sehr zu seinem Glück, hatte ihn niemand gehört. Seine arrogante Maske mochte nicht mehr da sein, aber als gefühlsduselig wollte er auch nicht eingestuft werden. Sein Blick glitt zum Fenster, der Tag schien sich dem Ende zu neigen, entspannt streckte er seine eingeschlafenen Glieder und wartete, bis sie wieder aufgewacht waren, als er die Augen aufriss. Die Sonne war schon dabei unterzugehen. FUCK! Er hatte total die Zeit vergessen! Schnell wie ein Blitz stellte er das Buch zurück auf seinen Platz und hetzte dann durch die Gänge, die Treppen herunter bis in die Kerker. Vor seinem Gemeinschaftsraum sammelte er sich kurz, strich die Haare glatt, ehe er eintrat. „Drackie!“, kreischte Pansy sofort und schmiss sich auf ihn, doch er wich diesmal rechtzeitig aus. „Lass mich!“, fauchte er, doch sie überging dies völlig. „Wo warst du denn? Ich habe mir schon Sorgen gemacht! Du kannst doch nicht einfach an deinem Geburtstag verschwinden!“, quietschte sie und Tränen bildeten sich in ihren Augen, was ihn dazu brachte genervt die Augen zu verdrehen. „Ich war in der Bibliothek, ein Buch lesen und habe die Zeit vergessen.“, zuckte er mit den Schultern und die Zuschauer raunten kurz, ehe sie ihn lobten, was für ein engagierter Schüler er doch war und dass das vollkommen legitim sei. Kurz darauf schlüpfte er in seinen Schlafraum und atmete erleichtert aus. Wieder genoss er die Stille für kurze Zeit, ehe er losspurtete und sich eine schwarze Anzughose überwarf, kombiniert mit einem weißen Hemd, dass besonders seine muskulösen Arme hervorhob und Draco wusste, wenn er mit dem Mädchen heute tanzen würde, würde dieses seine Bauchmuskeln fühlen. Er lächelte leicht, als er daran dachte wie er und Hermine einmal miteinander getanzt hatten, des Zufalls wegen und sie bei einer Berührung, kurzzeitig zusammengezuckt war. Er wickelte sich noch kurz eine grüne Krawatte um, ehe er auch seine schwarze Weste überwarf. Zufrieden verließ er seine Räumlichkeiten wieder und begab sich auf den Weg in die Eingangshalle, wo der Gesuchte auch schon stand. „Na?“, er lächelte ihn breit an und Draco hob nur die Hand. „Wo ist mein Date?“, kam er zum Punkt. Er war immer noch unsicher wegen dieser Sache. Blaise lachte nur ein kehliges Lachen, ehe er ihm verschwörerisch zuzwinkerte. „Die Ladies müssten gleich da sein, meine zumindest. Deine kommt etwas später.“, er grinste, als ein Räuspern sie die Treppe hochblicken ließ und Dracos Augen wurden groß. GINNY WEASLEY?! Stolz stieg sie die Treppe herab und ihr blassblaues Kleid schmiegte sich an ihre Rundungen. Blaise empfing sie mit einer Verbeugung. „Ihr seht tadellos aus, meine Schöne.“, die Rothaarige kicherte nur und verdrehte die Augen. „Wollen wir?“, fragte sie und sah zu dem Blonden. „Aber gerne doch.“, Blaise hielt ihr den Arm hin. „Na dann Kumpel, deine kommt auch gleich.“ So schlenderten beide in Richtung Raum der Wünsche und ließen einen perplexen Draco zurück. „Ginny Weasley.“, murmelte dieser nur und setzte sich auf die Stufen, um auf seine Verabredung zu warten.
So saß er da, 5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten; als er endlich Schritte vernahm. Hoffnungsvoll blickte er zum Ansatz der Treppe, doch niemand kam. Stattdessen erklang eine Stimme neben ihm: „Malfoy?“ Er starrte sie an. Da stand sie, Hermine Granger. Ihr Blick musterte ihn, ihre Augen gefüllt mit ehrlichem Interesse, das ihm galt. Ihre Haare fielen ihr wie heute morgen in sanften Wellen bis über die Brust, ihren Oberkörper schmückte ein enganliegender Stoff, der sich weitete ab ihrer Taille. Ihr schulterfreies Kleid war grün und traf in etwa den Ton seiner Krawatte. Ihre High Heels waren in schwarz gehalten und ein Riemchen sicherte, dass sie nicht abfielen, wenn sie heute auf seiner Party tanzen würde. Sie war wunderschön, musste er wieder mal feststellen und biss sich auf die Lippe. "Was machst du hier?", fragte sie und stellte sich neben ihn, "Darf ich?", fragte sie leise und lächelte leicht, schnell nickte er und sie ließ sich neben ihm nieder. Er war perplex, so perplex, dass er vollkommen vergaß, zu antworten. "Malfoy?", sie hatte sich leicht nach vorne gebeugt, so dass sie sein Gesicht gut sehen konnte, wenn auch nur seitlich. "Ähh.", sagte er nur und sie lächelte leicht und wiederholte dann ihre Frage: "Ich wollte nur wissen, was du hier machst, schließlich wird eine Feier für dich abgehalten? Solltest du da nicht anwesend sein?" Er lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. "Blaise hat mich hier sitzen lassen, ich solle hier auf meine Begleitung warten.", er zuckte mit den Schultern. "Und seit wann sitzt du hier?" "20 Minuten.", sagte er und fragte sich wieso gerade er auf ein Mädchen wartete, auf das er eigentlich keine Lust hatte. Doch ein Blick neben sich, ließ ihn glücklich darüber sein, gewartet zu haben. "Was machst du hier?", fragte er nach kurzer Stille. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich war auf dem Weg zu deiner Party, schätze ich.", sie schenkte ihm ein Lächeln. "Hm.", sprach er und wieder saßen sie in Stille, die sie irgendwann durchbrach. "Ich habe mich von Ron getrennt." Draco sah sie an, er war erstaunt, sprachlos. Warum erzählte sie ihm das? Er sah zu ihr, doch sie starrte auf ihre Schuhe. "Er hat mich belogen.", fuhr sie fort. "Weißt du, damals habe ich Briefe bekommen, Blumen und andere Kleinigkeiten. Ich war so dumm. Parvati war überzeugt, dass es Ron war.", sie lachte freudlos auf und er konnte immer noch nur starren. "Ich habe damals auch tatsächlich geglaubt, dass er es war. Doch dieser Bastard hat mich die ganze Zeit belogen!", grollte sie. "Weißt du, ich habe mich damals in diesen Anonymus verliebt. Ich wollte ihn.", sie sah ihn immer noch nicht an. "Nicht Ron." Ihre Stimme war nur noch ein Hauch, doch er spürte ein Kribbeln in seiner Magengegend. "Glaubst Du, ich könnte ihn finden?" "Ähh...", er fühlte sich so dumm. Wieso konnte er es ihr nicht einfach sagen?! Warum reagierte er wie der letzte Trottel?! Sie lachte nach kurzer Zeit. "Was?", schaffte er zu fragen. "Wie konnte ich nur glauben, es sei Ron gewesen? Ich meine, diese Briefe enthielten nicht einen Rechtschreibfehler." Das brachte auch ihn zum Lachen: "Ja, wie konntest du das nur übersehen?" Als sie sich beruhigt hatten, kehrte wieder die angenehme Stille ein. "Ich habe sie mir vorgestern wieder angesehen.", lächelte sie und strich ihre Haare hinter ihre Schulter, so dass er freie Sicht auf ihren Hals hatte. "Hm.", sprach er. "Da ist es mir aufgefallen. Diese eine Zeile, die ich nicht realisiert hatte. Du bist die Mitte des Trios.", sprach sie und biss sich auf die Lippe. "Ron würde nie in der dritten Person von sich schreiben.", sie schnaubte, er schluckte. "Tja, dumm gelaufen.", sprach er, Unsicherheit wuchs in ihm. "Du scheinst mir unerreichbar, bist für mich unerreichbar.", zitierte sie leise. "Ich hatte es auf die Intelligenz geschoben, doch jetzt, in Kombination mit der Zeile davor.", sie zuckte wieder mit den Schultern, dann sah sie ihn an. "Weißt du, ich hatte so eine ähnliche Situation. Es begann vor dem Krieg und hat sich durchgezogen, bis die Briefe mich ablenkten. Ich fühlte mich von jemandem angezogen, der unerreichbar für mich war." "Warum hast du dich dann auf die Briefe eingelassen?", fragte er, es verwirrte ihn. "Ich fühlte mich von ihm verstanden. Vielleicht half er mir über ihn hinwegzukommen, weißt du?" Er sah sie an und sie biss sich auf die Lippe. "Hat es geklappt?" Sie blieb still, ehe sie antworten konnte. "Nein." "Wirst du es ihm sagen?", fragte Draco nun, sein Herz verzog sich schmerzhaft, da er sich gegen die Blüte der Hoffnung tief in ihm wehrte. Es konnte nicht passieren!, schalt er sich. "Ich habe ihm einen Brief geschrieben, heute morgen abgeschickt." Er nickte. "Er hat nicht geantwortet. Ich habe ihn gefragt, ob wir uns hier treffen wollen. Aber er scheint eine andere Verabredung zu haben." "Dann ist er blind.", rutschte es ihm heraus und sie sah ihn verwundert an. "Naja, weil du naja. Sieh dich doch an, du siehst wirklich bezaubernd aus. Ich meine Slytherinmäßig.", redete er sich in Grund und Boden und sie fing an zu grinsen. "Jap.", schnalzte sie, "Ich dachte es würde ihm gefallen." "Es ist ein Slytherin?", fragte er geschockt. Eine üble Vorahnung machte sich in ihm breit. Was, wenn es Blaise war? Sie nickte. Doch er sah es nicht wirklich, er sah sie an. Das konnte nicht sein oder? "Ist es Blaise?", krächzte er. Perplex starrte sie ihn an. "Nein, er ist doch mit Ginny zusammen.", lächelte sie und er beruhigte sich leicht. "Wo bleibt eigentlich deine Verabredung?", fragte sie und sah hoch zur Treppe. "Verabredung?", er klang verwirrt, ehe er sich erinnerte. "Achsoo, ja. Äh, scheint mich versetzt zu haben.", Was juckte ihn denn die Kuh? Sollte sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Ihre Lippen formten ein O. "Ist ja auch vollkommen egal. Ich wusste ja nicht mal wer es ist. Blaise hatte das arrangiert. Keine Ahnung."  Wieder saßen sie da, schwiegen. "Ich glaube, ich gehe nochmal kurz in den Schlafsaal. Sehen wir uns auf der Party?", fragte sie und erhob sich mit einem Lächeln. Er nickte und sah ihr zu wie sie die Treppen emporstieg. "Ach ja Draco.", sie stoppte und drehte sich nochmal zu ihm um. "Happy Birthday.", dann verschwand sie. Er brauchte noch kurz, ehe auch er sich erhob und zum Schlafsaal schlenderte. Er war noch leicht berauscht von dem Gespräch, dass er gerade mit dem Mädchen seiner Träume geführt hatte und ließ sich auf sein Bett sinken. Seufzend griff er nach den Briefen und ging sie kurz durch. Von seiner Mutter, von dem Rest seiner Familie, formelles, das er schnell wieder weglegte, ehe er zum letzten Brief kam. Er war weiß und in geschwungener Schrift stand Anonymus. Interessiert öffnete er ihn und las.

Draco,

auch du scheinst für mich unerreichbar. Schon immer. Immer wenn du mich früher runtermachtest, wenn du mich aus deinen kalten, blauen Augen ansahst, wusste ich genau, woran ich bei dir war. Wir standen auf zwei Seiten, Draco. Du auf einer aussichtslosen, ohne Chance zu fliehen, ich auf der, die du verachten musstest.

Er ließ das Blatt fallen, das konnte nicht sein! Wie von einer Tarantel gestochen sprang er auf und rannte zum Raum der Wünsche. Völlig außer Atem erreichte er den fünften Stock und da sah er sie, am anderen Ende des Ganges. Hermine Granger, die beste Freundin Harry Potters, eine Muggelgeborene und hier stand er, Draco Malfoy, Sohn eines Todessers, gezwungener Muggelhasser. Sie blickte ihn verwundert an, ihre Augen glänzten leicht und es schien, als hätte sie geweint. "Alles gut?", fragte sie, ihre Stimme leicht belegt. Doch da war er schon auf sie zugekommen und hatte seine Lippen auf ihre gepresst. Nach einem kurzen Schockmoment, erwiderte sie den verlangenden, sehnsüchtigen Kuss.
Schwer atmend lösten sie den Kuss. "Was?", hauchte Hermine nur sprachlos. "Ich liebe dich.", schoss es aus ihm heraus, ohne ihre Frage zu beantworten. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. "Ich liebe dich auch Draco. Ich liebe dich auch!", voller Glück umarmten sie sich. Ganz nahe flüsterte Draco an ihrem Ohr: "Holde Maid, du, du bist die Mitte des Trios. So scheinst du mir unerreichbar, bist für mich unerreichbar. Aber meine Liebe, mein ganzer Körper sehnt sich nach dir. Ich liebe es mit dir zu streiten, ich bin mir bewusst, es verletzt dich, aber ich kann nicht anders. Ich habe das Gefühl, es ist der Grundstein unserer Beziehung, der leidenschaftliche Hass.
Aber sei dir gesagt sein, der Fakt zu wissen, dass du nicht mein bist, lässt die Welt nur halb erscheinen. Es scheint mir, als gäbe es nur einen halben, blauen Himmel, als wäre ich nur ein halber Mann, als wäre mein Herz nur eine Hälfte. Lass dir gesagt sein, dass unsere Streits, mein einziger Halt zur Normalität sind. Und auch so gerne, ich mit dir streite, umso sehr wünschte ich, dass ich der einzige Mann bin, mit dem du lachst. Mädchen, sei dir gesagt, dass ich dir mehr geben kann, als jeder andere. Aber allem voran, meine endlose Liebe, mein Herz, wenn du mir das deine gibt.
In Liebe, holde Maid, Anonymus.", er endete und schloss sie fester in die Umarmung, sie schluchzte und er lächelte, als sich ihre Finger in sein Hemd krallten. "Draco.", ihre Stimme war nur ein Hauch. "Du unverbesserlicher Malfoy!", lachte sie, während sie leicht schluchzte und er grinste. "Was sagst du kleine Hexe?", er grinste und beugte sich wieder zu ihr herunter, um ihre Lippen einzunehmen. "Na endlich!", er stoppte sein Vorhaben und sah zu einem Blaise, der siegreich lächelte. "Was?", fragte er etwas bedröppelt. "Was glaubst n du, wer deine Verabredung war.", grinste Blaise und Hermine sah empört aus. "Ich wusste nichts von einer Verabredung!", stellte sie klar. "Ja, das war ja das geniale. Hermine es war genau geplant. Draco würde warten und ich wusste, wann du genau zur Party gehen würdest. Also haben wir Draco postiert, klare Schlussfolgerung, dass du nachdem du den Brief abgeschickt hattest, Andeutungen machen würdest und... ". "Ihr habt das geplant?", unterbrach Draco Ginny tonlos. "Ja freilich.", sprachen die beiden stolz. Draco und Hermine schenkten sich einen Blick, ehe sie sich nebeneinander stellten und die beiden fixierten, als Hermine auch schon loslegte. "Ja seid ihr denn vollkommen bescheuert?! Das hätte auch total schiefgehen können?!" "Genau!", pflichtete Draco ihr bei und sie kamen einen Schritt näher auf die beiden. "Was wenn Hermine gar nicht gekommen wäre?!" "Oder Draco es satt hatte, zu warten?", wieder rückten sie ein Schritt auf, sodass sie nun genau vor den beiden standen, die sie leicht perplex anstarrten. "Ähh.", sagte Ginny äußerst intelligent und das brachte die beiden Schimpfenden zum Grinsen, ehe sie ihren besten Freunden um den Hals fielen und lachten. "Ihr beide seid echt genial.", lächelte Hermine. "Danke." Auch Draco lächelte ein ehrliches Lächeln. "Bestes Geburtstagsgeschenk everrr!" Lachend bewegten die vier sich in Richtung Party.

Dramione One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt