*Finns P.O.V*
„Alter was hast du schon wieder gemacht???", ging ich auf Tyler los, nachdem meine Schwester wutentbrannt den Schulhof verlassen hatte. Das wollte ich ihn schon seit der Party fragen. „Nichts. Sie reagiert einfach mal wieder über." Wers glaubt wird heilig! „Hör auf mich anzulügen! Wir wissen alle, dass du wieder was angestellt hast. Das letzte Mal war sie so nachdem du sie mit Tessa betrogen hast. Du kannst froh sein, dass sie überhaupt noch bei dir geblieben ist! Aber eins versprech ich dir: Wenn du sowas schon wieder gemacht hast, wird sie sich von dir trennen!", schrie ich ihn schon fast an. „Ich hab Alexa auf der Party geküsst. Na und? Was ist schon dabei? Ich hatte eben etwas getrunken. Ist doch nicht mein Problem wenn Mel sofort ausrastet!", schrie er zurück. Ich war baff. So viel Dreistigkeit hätte ich nicht mal ihm zugetraut. Auch die anderen schauten ihn geschockt an. Selbst Jake ballte wütend seine Fäuste. Ich rechnete es ihm echt hoch an, dass er meine Schwester gerettet hatte und jetzt auch noch so reagierte. „Außerdem wissen wir doch alle, dass Mel nur mit mir zusammen ist, weil ich gut im Bett bin!" Jetzt reichte es mir endgültig. Ich holte aus und verpasste ihm einen saftigen Kinnhacken, der ihn mehrere Meter zurückschleuderte. Sofort setzte ich nach und schlug noch ein paar Mal auf ihn ein. Als ich hörte wie seine Nase brach hörte ich auf und zischte noch „Sie liebt dich du Wichser!" Damit ließ ich ihn liegen und betrat mit den anderen das Schulgebäude.
*Melanies P.O.V* (Während dem Vorfall in der Schule)
Immer noch wütend fuhr ich zu einem Skatepark etwas außerhalb. Dorthin ging ich immer wenn ich mit irgendwem Stress hatte oder einfach mal abschalten wollte. Ich hatte hier auch einige Freunde, die ich nur hier traf. Auch heute waren ein paar von ihnen da, obwohl wir ja eigentlich alle zur Schule mussten. Aber die meisten nahmen das mit der Schulpflicht nicht so ernst und verbrachten ihre Freizeit lieber hier mit ihren Skateboards, ein paar Freunden die genau so waren wie sie und gelegentlich auch mit ein paar Joints. Ich ging so ziemlich als einzige regelmäßig zur Schule, aber das auch nur, weil Finn sonst misstrauisch werden würde und ich meinen Abschluss haben wollte, damit ich später nicht von meinen Eltern abhängig bin, sondern mir mein Luxusleben selbst finanzieren konnte. Außerdem will ich später möglicherweise Management studieren und dafür brauche ich einen sehr guten Abschluss. Ich hatte nun den Skatepark endgültig erreicht und fuhr zuerst zur großen Halfpipe bei der wir uns immer trafen. Eigentlich weiß ich nicht wirklich viel über die Leute hier. Von den meisten hatte ich nicht einmal die Handynummer, obwohl ich sie eigentlich doch regelmäßig sah, doch wir trafen uns einfach nur um mal von unseren Problemen wegzukommen und zu skaten. Ich war eigentlich eher durch Zufall hierhergekommen. Vor gut einem Jahr bin ich, als mir Zuhause mal wieder die Decke auf den Kopf gefallen ist, einfach raus und in Gedanken versunken durch die Stadt gelaufen. Irgendwann bin ich dann aus Versehen in einen Skater reingelaufen, der mich dann mit hier her genommen hatte. Sein Name ist Marc. Mittlerweile waren wir wirklich sehr gut befreundet und ich vertraute ihm bedingungslos. Er war zwar kein unbeschriebenes Blatt, da er auch ab und zu in kriminelle Sachen verwickelt ist, aber er war trotzdem ein super Freund und er half mir immer, egal um was es ging.
„Hey Kleines. Lässt du dich auch endlich mal wieder hier blicken? Das letzte mal ist ja schon fast zweieinhalb Wochen her.", begrüßte mich Marc, als ich endlich bei meinen Freunden ankam. „Hey. Ja sorry hatte viel um die Ohren. Hab die nächsten Wochen Prüfungen und kam einfach nicht aus dem Haus. Aber jetzt bin ich ja da.", gab ich zurück und umarmte ihn zur Begrüßung. Auch die Mädchen begrüßte ich mit einer Umarmung, während die restlichen Jungs zur Begrüßung nur diesen typischen Bro-Check-Dingsi-Handschlag bekamen. „Und jetzt lasst uns endlich in die Halfpipe!" Damit sprang ich wieder auf mein Skateboard und flitzte los in Richtung Skatepark und Halfpipes. Marc und die anderen folgten mir lachend.
Wir verbrachten den ganzen Tag im Park und alberten herum. Erst gegen Abend machte ich mich, begleitet von Mark, auf den Weg nach Hause. „Sehen wir uns morgen im Skatepark? Oder sehen wir dich erst wieder in ein paar Wochen?" „Ich komm wahrscheinlich morgen oder Mittwoch wieder in den Park. Solange mein Bruder mich nicht wieder total bemuttert." Zum Abschied umarmte ich ihn noch und betrat dann unseren Vorgarten. Genau in diesem Moment riss meine Mutter unsere Haustür auf, warf zwei riesige Reisetaschen durch diese und schrie mit wütender Stimme „Verpiss dich du Scheißkerl. Wir wollen dich hier nicht mehr sehen. Werd doch mit deiner Schlampe von Sekretärin glücklich!" Damit schob sie meinen verwirrt schauenden Vater durch die Tür und knallte diese mit Schwung zu. Was zur Hölle ist hier los? Mit schnellen Schritten ging ich zur Haustür und sperrte sie auf. Drinnen sah ich meine Mutter auf dem Sofa sitzen. Finn hatte seinen Arm um sie gelegt und versuchte sie zu beruhigen. Ihre Schultern waren gekrümmt und ich konnte ihr Schluchzen bis in den Flur hören. Leise lief ich zu den beiden und fragte vorsichtig „Kann mir mal bitte jemand erklären was hier los ist?" „Papa ist weg. Als Mam und ich vorhin heimgekommen sind, haben wir verdächtige Geräusche aus dem Schlafzimmer gehört, wenn du verstehst was ich meine. Wir sind dann hochgegangen und haben gesehen wie unser Vater gerade dabei war seine hässliche Sekretärin auszuziehen und sie zu küssen. Mama hat ihn dann von dieser Bitch weggezogen, ihr eine gescheuert und sie dann rausgeworfen. Danach hat sie Vaters Sachen in zwei Reisetaschen gepackt und ihn rausgeworfen. Ja und dann kamst du auch schon." OMG! So ein Arschloch! Immer noch geschockt setzte ich mich zu den beiden und nahm meine Mutter ebenfalls in den Arm. „Wir schaffen das auch allein. Wir brauchen ihn nicht.", flüsterte ich ihr leise ins Ohr.
Ich weiß nicht mehr wie lange wir so saßen, doch als es anfing zu dämmern löste sich meine Mutter von uns und ging ohne ein Wort zu sagen in ihr Büro. Schweigend saßen mein Bruder und ich weiterhin nebeneinander, bis Finn irgendwann unsere Stille brach und fragte „Was machen wir denn jetzt?" „Ich hab keine Ahnung. Ich glaub ich geh jetzt erstmal noch ein bisschen raus. Hier ist es echt deprimierend..." Finn nickte und meinte nur „Ja geh ruhig. Ich bleib hier wenn Mama noch was braucht. Sei aber nicht zu spät zurück ok?" Ich versprach es ihm und ging in mein Zimmer um mich umzuziehen. In meinem Kleiderschrank entschied ich mich dazu erstmal zum Skatepark zu fahren und dann zu schauen, ob irgendwer mit feiern gehen will. Also hies es ein bequemes Outfit zum Skaten, das ich dann aber mit hohen Schuhen in einen Club anziehen konnte. Am Ende hatte ich eine schwarze Hotpant, ein bauchfreies schwarzes Top mit Spaghettiträgern und schwarze Nike Free. Dazu nahm ich mir in meiner Tasche noch schwarze Schnürstiefeletten mit Absatz und eine weiße Mütze mit. Mein Makeup war eher natürlich, nur meine Lippen waren mit einem dunklen Rotton hervorgehoben. Als letztes legte ich noch eine goldene Kette an, schlüpfte in meine hellblaue Jeansjacke und schnappte mir mein Longboard.
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Alles... oder nichts? (*pausiert*)
Teen FictionMelanie hatte alles. Alles was sie wollte. Sie hatte eine reiche Familie, die sich gut verstand, sie hatte einen wundervollen Freund, der sie über alles liebt und sie ist (zusammen mit ihrer Clique) eine der beliebtesten Schülerinnen der Schule. Doc...