Kapitel 9) Mik...!

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Nach meinem Gespräch gestern mit Myriam bin ich mir immer noch sicher, dass ich mit ihm reden will. Da der Unterricht trotz seines Fehlens ja die ganzen Tage weiterging habe ich immer alles für ihn mitgeschrieben und mir auch immer alle Blätter zweimal austeilen lassen. Dadurch habe ich eh ein gutes Argument, um nochmal zu ihm zu fahren. Nur habe ich es die ganze Zeit irgendwie vor mich hingeschoben. Aber heute will ich endlich zu ihm fahren und ihm alles bringen.

„Kann jemand von euch vielleicht die Hausaufgaben für Kostas mitnehmen? Er ist ja immer noch krank aber sollte trotzdem die Chance haben alles aufzuholen." „Ehm, ich kann sie ihm mitnehmen." „Alles klar, vielen Dank Mik." Herr Fischer, unser Mathelehrer gibt mir auch die Aufgaben für Kostas und kaum hat er sich wieder zur Tafel gedreht, höre ich Felix vor mir leise lachen. „Der Arsch hält sich bestimmt seine kaputte Nase und heult wie ein Mädchen." In mir brodelt es gerade und ich würde Felix am liebsten eine verpassen.

„Findet ihr das witzig? Ey, ihr habt ihn zusammengeschlagen. Das war echt nicht cool. Er hätte sterben können, ist euch das so scheiß egal? Und schon mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn er euch anzeigt? Dann geht ihr in den Knast." „Beruhig dich Mik, er wird nicht zur Polizei gehen, da er viel zu viel Schiss vor uns hat. Ich werde außerdem schon dafür sorgen, dass er die Füße stillhält."

Hat der Penner gerade vor mir angekündigt, dass er Kostas bedrohen will? Wie dumm kann man sein?

Ich beschließe aber nichts mehr dazu zu sagen, denn es bringt nichts mit denen zu diskutieren.

Nach der Schule mache ich mich direkt auf den Weg zu Kostas, um ihm die Sachen zu bringen und mit ihm zu reden.

Als ich bei ihm ankomme, klingle ich sofort und warte darauf, dass mir die Tür geöffnet wird. Das passiert auch schon nach kurzer Zeit und mir gegenüber steht eine Frau, die mich freundlich anlächelt. Das wird dann wohl seine Mama sein. „Hallo Frau Weiß, ich bin Mik und gehe mit Kostas in eine Klasse. Ist er da? Ich wollte ihn mal besuchen und ihm ein paar Sachen vorbeibringen." „Hallo Mik, ja er ist da. Er ist in seinem Zimmer, komm doch rein."

Als sie mich ins Haus lässt, schaut sie mich direkt besorgt an.

„Mik ist es wirklich wahr, dass mein Sohn mit dem Skateboard gestürzt ist? Oder hat ihm jemand was angetan?" SHIT! Ich will sie eigentlich nicht anlügen, aber wenn Kostas ihr diese Geschichte erzählt hat, dann kann ich ihm nicht in den Rücken fallen und ihr die Wahrheit sagen.

„Nein Quatsch, er ist nur gestürzt und das ziemlich heftig. Er wollte unbedingt mit meinem Skateboard fahren und es hat nicht so funktioniert wie er das wollte." „Okay danke!" Ihr Blick lässt erahnen, dass sie mir nicht glaubt. Aber wahrscheinlich will sie warten, bis ihr Sohn selbst zu ihr kommt und ihr die Wahrheit sagt. Die Frage ist nur, ob er es ihr überhaupt irgendwann sagen wird.

„Du musst einfach die Treppe rauf und dann die zweite Tür links." „Alles klar, danke."

Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie angelogen habe. Aber ich kann Kostas wirklich nicht so hintergehen. Ich hoffe nur, dass sie nicht denkt, dass ich ihn so zugerichtet habe. Das wäre nämlich echt beschissen.

Da ist sein Zimmer! Okay, klopf einfach Mik und geh rein! Ich bin schon sehr nervös, weil ich nicht weiß, wie er reagiert. Aber einen Rückzieher machen ist jetzt nicht. Ich will und muss mit ihm reden. Jetzt!

Also klopfe ich an und warte, bis er mich hereinbittet. „Ja?" Langsam öffne ich die Tür und betrete das Zimmer. „Mik, was willst du hier?" Das ist ja mal wieder eine nette Begrüßung. „Ehm, Herr Fischer hat mich beauftragt dir die Mathehausaufgaben zu bringen und ich habe noch einige weitere Unterlagen von den letzten Tagen. Deshalb bin ich hier." Kostas liegt auf seinem Bett und ist an seinem Handy. Als ich die Tür aufgemacht habe, hat er mich kurz angesehen, aber jetzt scheint er mich gar nicht wirklich zu beachten.

„Okay leg die Sachen da vorne auf den Schreibtisch." Ich schließe schnell die Tür, bevor ich wieder das Wort ergreife, denn ich will nicht, dass seine Mama uns hört.

„Deine Mama hat mich gefragt, ob du wirklich nur mit dem Board hingefallen bist, oder ob dich jemand geschlagen hat."

Jetzt habe ich seine volle Aufmerksamkeit, denn er legt sein Handy zur Seite und sieht mich sofort nervös und geschockt an. „Du hast ihr doch nicht die Wahrheit gesagt, oder?" „Was? Nein, natürlich nicht. Ich konnte dir doch nicht in den Rücken fallen, also habe ich deine Geschichte bestätigt." „Gut!" Und wieder nimmt er sich sein Handy und beachtet mich gar nichtmehr. „Wie geht es dir denn?" „Mik ehrlich, ich habe echt keinen Bock zu reden. Ich komme am Montag wieder in die Schule. Wir sehen uns da." Oh nein Freundchen, diesmal lasse ich mich nicht so verjagen! „VERDAMMT KOSTAS, WAS IST DEIN PROBLEM MIT MIR? ICH HABE DIR DOCH NICHTS GETAN! TROTZDEM BIST DU IMMER SO SCHEIßE ZU MIR. WARUM?"






Mik gibt einfach nicht auf und will wieder versuchen einen Schritt auf Kostas zugehen... Dafür hat er sich in der Schule alle Unterlagen für Kostas mitgeben lassen...

Meint ihr, dass Felix Kostas etwas antun will, damit dieser nicht zur Polizei geht?😳😳 

Und jetzt ist der Cut, wo Mik Kostas endlich zur Rede stellt... Denkt ihr, dass Kostas jetzt endlich antworten wird?😳 Ich versuche am Mittwoch wieder pünktlich zu posten, aber da ich nun wirklich Corona habe, weiß ich nicht, ob ich es schaffe... Hoffentlich bis Mittwoch ❤️

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