Kapitel 10) Kostas...!

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„VERDAMMT KOSTAS, WAS IST DEIN PROBLEM MIT MIR? ICH HABE DIR DOCH NICHTS GETAN! TROTZDEM BIST DU IMMER SO SCHEIßE ZU MIR. WARUM?"

Mik sieht mich fast schon verzweifelt an und mir ist das gerade wirklich unangenehm. Aber was soll es jetzt bringen, wenn ich es ihm sage?

„Mik, lass es bitte gut sein." „Vergiss es! Ich lasse es ganz sicher nicht gut sein. Sag mir endlich was los ist! Noch nie habe ich mich in irgendeiner Form negativ über dich geäußert. Es gab auch nie irgendwelchen Stress zwischen uns, also was ist dein Problem? Ich will es verstehen und ich werde nicht eher gehen, bis du mir endlich sagst was Sache ist. Habe ich nicht das Recht darauf, zu erfahren, warum du mich so hasst?"

Eigentlich will ich es nicht, aber ich kann nicht verhindern, dass ich anfange zu verzweifeln und wütend zu werden.

„DU WILLST ES WISSEN? SCHEIßE MIK, DU HAST KEINE AHNUNG. DU BIST EIN SCHWULER TEENAGER, DER OFFEN ZU SEINER SEXUALITÄT STEHT UND DU MACHST YOUTUBE! DEINE SEXUALITÄT LÄSST DU DABEI IMMER WIEDER IN DEINEN CONTENT EINFLIEßEN. UND DU HAST ERFOLG AUF YOUTUBE. IN UNSERER SCHULE LIEBEN DICH, GEFÜHLT ALLE. DIE GANZE SCHULE SCHEINT FAN VON DIR ZU SEIN!" „Also bist du eifersüchtig? Ist das die Antwort? Eifersucht und Neid?" „Nein ich bin nicht eifersüchtig oder neidisch." „Was ist dann das Problem? Du bist doch auch erfolgreich auf YouTube und auch du stehst offen dazu, dass du schwul bist."

Er versteht es einfach nicht. „Ja und genau das ist das Problem Mik. Du bist ein, offen, schwuler YouTuber und unsere Mitschüler lieben dich. Ich bin ein, offen, schwuler YouTuber und alle hassen mich. Was denkst du denn, warum sie mich hassen und mobben? Weil ich ein Streber bin? Oder nicht besonders sportlich? NEIN, SIE HASSEN MICH, WEIL ICH SCHWUL BIN UND MEINE SEXUALITÄT AUF YOUTUBE VERBREITE!" „Aber das kann doch gar nicht sein." „Doch kann es! Weißt du wie sie mich immer genannt haben, bevor du auf unsere Schule kamst? Da war ich immer nur die scheiß Schwuchtel. Jeden Tag haben sie mir die ekelhaftesten Beleidigungen an den Kopf geknallt und mir AIDS gewünscht. Natürlich sagen sie diese Sachen jetzt nicht mehr, denn du sollst ja nicht mitbekommen, dass sie eigentlich homophob sind. Willst du wissen, warum Felix und seine Jungs mich zusammengeschlagen haben? Felix hat uns im Park gesehen! Er hat gesehen, dass ich dich blöd angemacht und weggeschubst habe. Die Prügel war die Strafe dafür, dass ich dir gegenüber respektlos war."

Es ist einen Moment sehr ruhig im Zimmer und ich kann erkennen, das Mik sehr geschockt über meine Worte ist. „Kostas ich,... das habe ich nicht gewusst. Und ich verstehe natürlich, dass dich das alles belastet. Aber trotzdem kann ich doch gar nichts dafür. Dennoch bist du so zu mir. Das ist nicht fair."

Verdammt, ich weiß, dass er Recht hat. „Ja ich weiß und glaub mir, ich könnte mich jedes Mal selbst dafür ohrfeigen, weil ich so zu dir bin. Aber immer wenn du auftauchst, dann muss ich daran denken, dass sie dich für etwas lieben, wofür sie mich hassen. Und das tut weh, weil ich nicht weiß, was ich falsch mache. Ich bekomme dann immer so eine Wut, die ich nicht unterdrücken kann und die lasse ich an dir aus, weil ich sie sonst an niemandem auslassen kann. Mik ich will das doch selbst nicht."

Mir kommen die Tränen und ich versuche gar nicht erst, sie zu unterdrücken. Natürlich bemerkt Mik das sofort, weshalb er zu mir kommt, sich auf mein Bett setzt und mich in den Arm nimmt. Ich lasse es einfach zu. „Bitte Kostas, lass mich dir helfen. Ich will dir helfen, damit du das nicht mehr durchmachen musst. Wenn wir zusammenhalten, dann haben diese Idioten keine Chance mehr. Stoß mich nicht wieder weg. Ich will für dich da sein und dafür sorgen, dass keiner von denen, dich je wieder anrührt. Du bist stark Kostas, auch wenn du das jetzt vielleicht nicht siehst. Aber es ist wirklich so, du musst es nur einsehen. Und du brauchst dringend jemanden, der dir in der Schule zur Seite steht und mit dir kämpft. Lass mich diese Person sein, denn ich mag dich echt gern und ich würde mich echt sehr freuen, wenn wir Freunde werden."

Seine Worte rühren mich gerade und so langsam erkenne ich, dass er Recht hat. Ihn wegzustoßen war ein Fehler und ich brauche jemanden, der in der Schule für mich da ist. Aber trotzdem habe ich Angst, dass seine Hilfe nichts ändert.

„Okay!" Meine Zustimmung nimmt er zum Anlass, um mich noch mehr an sich zu drücken, aber jetzt drücke auch ich ihn fest an mich.

„Zusammen schaffen wir das Kostas. Ich lasse dich nicht im Stich!"

„Danke Mik. Nicht nur für deine Worte und das du mir helfen willst. Danke, dass du mir auf dem Klo geholfen hast."

„Ich würde es jederzeit wieder tun."






Kostas hat endlich gesagt, warum er mit Mik ein Problem hat... Und irgendwie kann man ihn ja verstehen, oder? Es aber an Mik auszulassen ist wirklich falsch und das scheint er jetzt zu erkennen, oder?🤔 Das nächste Kapitel gibt es wieder am Freitag ❤️❤️ bis dahin ❤️

Sie lieben dich... Sie hassen mich....!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt