Broken Heart

Should I?

Heute war Samstag. Wenigstens keine Schule. Und das hieß wiederum: FERIEN! Diese Ferien hatte ich viel zutun.

Ich musste für Prüfungen lernen und die FüK (Fächer Übergreifende Kompetenzprüfung) vorbereiten. Dann in der zweiten Woche der Ferien würde ich mit meiner Geschichtslehrerin nach Karlsruhe shoppen gehen. Primark und so.

Mir fiel gerade auf, dass ich unbedingt neue T-Shirts brauchte. Ich hatte nämlich nur zwei Stück in meinem Schrank und das ist echt komisch. Letztes Jahr hatte ich so viele, dass es nicht in den Schrank gepasst hatte.

Es war kurz nach 8 Uhr und ich lag in meinem Bett, in der Hoffnung, dass ich erst in paar Stunden von Tracy oder meinem Vater aufgeweckt wurde.

Sie würden mich spätestens um 10 aufwecken. Das heißt ich hatte Zeit zum Nachdenken, oder zum Schlafen. Ich konnte mich nicht entscheiden, denn wenn ich nachdachte, würde ich müde werden und wenn ich schlief, würde ich keine Chance haben nach zu denken ohne von meiner Familie gestört zu werden. Oder doch. Klar. Wenn ich baden würde, würde ich nach denken.

Ich entschied mich also fürs Schlafen. Schlafen ist nämlich wichter als Nachdenken und das könnte ich immer machen, wenn ich wollte, wenn ich alleine war. Und glaubt mir ich war oft alleine.

Nach dem ich aufgeweckt wurde und wir gefrühstückt hatten, räumte ich mein Zimmer auf und ging baden.

Im Bad ließ ich das Wasser in die Wanne laufen und setzte mich an den Rand. Ich sah zu, wie der Schaum immer mehr und mehr wurde.

Als die Wanne genug Wasser hatte, zog ich mir meine Sachen aus und legte sie auf den Wäschekorb, der dort stand und bestieg die Badewanne. Ganz langsam setzte ich mich hin, Ich streckte meine Beine so gut wie es ging aus und schloss die Augen. Keine zwei Sekunden später öffnete ich sie wieder und suchte nach meinem Rasierer.

Wie bekam ich die Klinge da raus? Ich hatte mich zwar schon paar Mal damit befasst, aber nie durchgesetzt. Ich hatte mich einfach nie getraut es zu tun. Wäre meine Familie nicht, hätte ich das wahrscheinlich schon längst getan, doch ich konnte nicht. Es ging einfach nicht. Ich hatte Angst, dass es jemand sehen würde. Angst, dass Narben bleiben würden.

Ich hatte nie jemandem von all diesen Gedanken erzählt und das würde ich wahrscheinlich auch nie machen. Ich würde zu viel Angst haben, dass sie es meinen Eltern oder sonst wem sagen würden, wie es schon einmal der Fall war.

Es war vor knapp einem Jahr. Frühling 2014. Ich hatte eine Narbe. An meinem Unterarm. Niemand hatte sie gesehen, obwohl ich T-Shirts trug. Ich hatte ein Bild von ihr gemacht und zwei von meinen Freundinnen geschickt und geschrieben, ich hätte mich geritzt. Ich wollte sie auf die Probe stellen und meinte auch, sie sollen es niemandem erzählen. Gerade die, von der ich dachte, dass ich ihr vertrauen konnte, wenn es um sowas ging, hatte mein Vertrauen gebrochen. Sie hatte dieses Bild meiner Schwester geschickt. Und geschrieben, dass ich mich geritzt hab und dass sie auf mich aufpassen sollte.

Sie wollte nur das Beste für mich, aber trotzdem hatte es mich verletzt, dass sie es weitererzählt hatte.

Ich griff nach dem Rasierer und versuchte mich daran eine Klinge raus zu bekommen.

Keiner hatte eine Ahnung, wie es mir ging. Es war nicht Zayn's Ausstieg, der mich zum weinen brachte. - Okay doch. Vielleicht die ersten paar Stunden.- Sondern es war meine Situation in der Gesellschaft. Ich fühlte mich nicht wohl als Zoey. Ich hatte das Gefühl, dass ich von keinem da draußen so akzeptiert wurde, so wie ich war. Das Einzige, was ich wollte, war Spaß am Leben zu haben und das hatte ich nicht. Ich hatte zwar Freunde, aber ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher, dass sie unsere Freundschaft ernst meinten.

Ich wusste echt nicht wieso ich daran zweifelte, aber ich glaub es lag daran, dass sie nicht merkten, wie es mir innerlich ging. Sie sahen einfach nicht, dass ich am Boden zerstört war. Ich fühlte mich von der Klasse nicht respektiert. Insbesondere Noah.

Sofort drangen mir seine wunderschönen Augen ins Gesicht und ich bewunderte ihn für seine Stärke. Ich liebte ihn einfach so sehr, auch wenn er oft verletzende Dinge gesagt hatte.

Endlich. Ich hatte die Klinge rausbekommen und starrte sie an. Sollte ich oder sollte ich doch nicht?

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Diesmal ein kleines bisschen Spannung. Ich hab gedacht ich schreib noch schnell ein kurzes Kapitel zwischen all meinen Prüfungen. Und keine Angst das Kapitel ist nicht wirklich so passiert. Zumindest der größte Teil nicht...

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