3.Kapitel

8 0 0
                                    

Ich musste eingeschlafen sein, weil plötzlich hörte ich bloß Pauls Stimme, die irgendwas rief wie 'Wir sind da Josy, wach auf'. Zuerst dachte ich es war ein Traum, aber dann kam es mir doch zu real vor. In null Komma nichts war ich dann schon aus dem Zug draußen mit meinen etwas zu vollen Taschen. Aber ich bin nicht das typische Mädchen, dass zehntausend Taschen dabei hat. Man merkte, dass man nicht mehr in Deutschland war. Alle Menschen sahen fröhlich aus und der Bahnhof stank nicht. Ich zuckte zusammen als Moritz mir einfach so auf den Po klappste. Daraufhin bekam er einen fiesen Blick von mir zurück. In diesen Sachen hasse ich Moritz. Er tut bei jedem Mädchen so, als würde es ihm gehören..pff. Er ist übrigens 16. Alle Jungs, die dabei sind, sind älter wie ich. Ben ist der älteste mit 17. Paul ist erst 15. Tim ist 16 und Ryan auch. Also sind Paul und ich die Jüngsten. Und ich kann euch sagen, als einziges Mädchen mit älteren Jungs unterwegs zu sein, war vielleicht nicht meine beste Entscheidung. Und falls ihr euch jetzt fragt, ob ich meine Jungfräulichkeit schon verloren habe und ja das habe ich, mit Paul. Er ist mein erster fester Freund.
Ich hoffte, dass irgendeiner der Jungs Zimmer in einem Hotel beantragt hatten, sonst wären wir gleich am Anfang am Arsch.
Es war ein sehr schönes Hotel. Nicht zu kitschig, auch nicht marode, im Großen und Ganzen war es perfekt. Unser Zimmer, also das von Paul und mir, war zwar etwas klein, aber fein haha. Und das Bad. das Bad war geil. Eine mega Dusche, ein mega Waschbecken, eine mega Badewanne und ein mega Spiegel. An alle Mädchen, das wäre ein Paradies für euch. Natürlich mussten wir uns erst einleben und nach einer Viertelstunde sah das Zimmer aus, wie bei Paul. Im Bad waren all unsere Utensilien zum Frischmachen und im Rest des Zimmers lagen noch nicht einsortierte Kleider, Taschen, Ladekabel und der ganze andere Scheiß, den wir halt dabei hatten.
Nach schnellem Simsen trafen wir uns unten in der Lobby und beschlossen, Amsterdam zu besichtigen. Schöne Stadt. Aber Berlin war schöner, zumindest deine Clubs und die Geschäfte. Aber die Parks waren so frisch. Wenn man in Berlin in unserem Viertel in einen Park geht, sieht das aus wie ein verwüstetes, dreckiges Erdloch. Und egal welchen Leuten man begnete, entweder lächelten sie dich an oder begrüßten dich sogar. In manchen Dingen sind wir Deutsche schon komisch.
In einem Café an einem kleinen Bach bestellten wir uns Kaffee und rauchten. Gefühlt waren es Stunden, aber in echt bloß eine zehn Minuten, da die Herren es nicht mehr aushielten. Wir gingen in die Stadt, um zu bummeln, aber die Läden lachten uns irgendwie nicht an. Jedoch gab es zum Glück auch H&M und andere solche Sachen. Jedoch wollten wir hier nicht in H&M shoppen gehen, sondern in Läden, die wir nicht kannten. Abends fanden wir dann einen guten Club zum Feiern und Moritz machte jedem fünf Wodka raus. Der Abend sollte also noch gut verlaufen.
Ganz verschwitzt vom Feiern ließ ich mich ins Bett fallen. Kurz danach auch Paul. Und dann war Ruhe.

lost kids in a cityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt