Auf nach Texas! (Teil 1)

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Endlich war der große Tag, gekommen an dem die Soulrider nach Lisas Heimatland aufbrechen würden. Lisa war sehr aufgeregt und sie konnte es nicht fassen, endlich ihre Tante und ihren Cousin wiederzusehen.

Wie ein Gummiball hüpfte die 18-Jährige zwischen ihren Koffern hin und her und warf abwechselnd Kleidungsstücke, Schmuck, ein Familienbild von ihren Eltern und ihr und noch viele andere Dinge, die sie nunmal brauchte, um zu verreisen, hinein.
"Und ich dachte schon, hier explodiert gleich etwas!", lachte Carl Peterson, der in Lisas Türrahmen stand. Seine Tochter lachte und schlang glücklich die Arme um den Hals ihres Vaters. "Ach Dad! Ich werde Tante Audrey und Aiden wiedersehen! " Sie strahlte. "Ja das wirst du, meine Große!"

Dann griff Carl in seine Jackentasche und holte eine kleine Schatulle heraus. "Hier, öffne mal." Das Mädchen sah ihn verwirrt an, doch tat dann, was ihr Vater verlangt hatte. Zum Vorschein kam eine bronzefarbene Kette, dessen Anhänger ein aufklapbares Amulett war. Der Deckel war mit kleinen Schnörkeln verziert und zwei kleine Hufeisen waren darauf zu erkennen.

"Das ist ein Erbstück aus der Familie deiner Mutter, Isa. Es wird schon seit vielen Jahren weitergegeben. Und jetzt sollst du es haben." "Wow. Es ist wunderschön..", hauchte Lisa. "Darf ich es öffnen?" "Natürlich, schließlich gehört es jetzt dir!"

Die Finger der Soulriderin zitterten ein wenig, als sie sie um den kleinen Verschluss legte. Dann öffnete sie das Amulett. Innen war es gold und eine Inschrift war zu erkennen. " Equi amorem numquam..", las sie verwundert vor. Was war das für eine Sprache? Ihr Vater lachte und erklärte, dass es sich hierbei um Latein handelte. "Verliere niemals die Liebe zu Pferden. Deine Mutter wollte es dir schon viel früher geben, doch...das konnte sie nicht.." Ein dunkler Schatten legte sich über das Gesicht des Mannes. Lisa lächelte und ihre Augen glitzerten. "Sie war eine so bewundernswerte Person. Jeden Tag konnte man neu von ihr lernen." Carl Petersons Stimme zitterte sehr, als er diese Worte aussprach. Er schluckte und umarmte seine Tochter, der leise und warm die Tränen die Wangen herunterliefen.

"Sie würde so stolz auf dich sein.", meinte ihr Vater lächelnd. "Ja bestimmt.", gab Lisa nachdenklich zurück. Sie legte sich das Amulett um den Hals und schloss ihren Koffer, der nun endlich fertig gepackt war. "Ich schaue nochmal bei Alex und den anderen vorbei, mal sehen, wann wir los können." , meinte sie. Carl nickte und verließ ihr Zimmer.

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"Na mein Großer, gut geschlafen?", Lisa betrat den staubigen, geräumigen Stall, in dem Starshine stand. "Bestens! Nur einmal kam einer von Marys lästigen Eseln herein und hat einfach mein Heu gefressen!", schnaubte der Hengst empört und das Mädchen lachte. "Dafür hab ich dir hier einen Apfel mitgebracht. " Sie streckte Starshine die Hand mit dem Apfel darin entgegen und er nahm ihn sofort an. Kurz darauf kaute das Pferd genüsslich. "Wollen wir gleich nach Valedale zu Alex reiten? Wie ich sie kenne, hat sie jede Menge nötige Dinge eingepackt. " Lisa grinste schief und legte ihrem Pferd ein Halfter um den Kopf. Der Hengst wieherte zustimmend und sie führte ihn aus der Box zum Putzplatz.

Die kobaltblaue Kardätsche glitt sanft über Starshines weiches Fell. Lisa hatte das Gefühl ihn eigentlich nie putzen zu müssen, da das weiße Fell des Pferdes immer makellos wie frisch gefallener Schnee glitzerte. Die rote Morgensonne ging am Horizont über dem Apfelhain auf. Sie funkelte und die Soulriderin hielt inne, um das schöne Bild zu betrachten.

Was würde sie und ihre Freunde in Texas erwarten? Wie würden ihre Tante und ihr Cousin auf Lisa reagieren? "Was auch immer geschieht-", flüsterte sie andächtig. "Wir halten zusammen.", beendete Starshine den Satz. Sie lächelte ihr Pferd an und sie wusste, dass es gut werden würde. Alles.

Lisas ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt