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Nachdem wir die Grundschule gemeinsam abgeschlossen hatten, gingen wir getrennte Wege. Unsere neuen Schulen waren zwar beide Gymnasien, jedoch verschiedene.

Wir, beziehungsweise ich, hatte Glück, dich bei deine Geburtstagen immer sehen zu dürfen. Auch auf unseren Konfirmationen waren wir beide gegenseitig unsere Gäste. Sogar Weihnachten verbrachten wir zusammen.

Wie angesprochen, wir haben nie offiziell Schluss gemacht, doch ich hatte das Gefühl, du wolltest diese Zeit von früher zurück. Bei jeder unserer Verabschiedungen hielten wir uns länger und intensiver in den Armen. Ich habe nie darüber nachgedacht den ersten Schritt zu machen. Ich hatte Angst, einen Freund zu verlieren, unsere gemeinsame Zeit wegzuschmeißen.

So entschied ich mich also gegen die Offensive und ging in die Defensive. Ich umarmte dich zwar immer noch genau so wie immer, aber es war nicht mehr das gleiche. Ich litt. Und es war meine Schuld.

Mit der Zeit wurden wir älter und irgendwann warst du aus meinem Kopf verschwunden. Unsere familiären Treffen wurden weniger und wenn unsere Familien sich trafen, warst du oft nicht anwesend. Der große Knall, beziehungsweise der wahrscheinlich große Schlussstrich, war dann die Trennung und Scheidung meiner Eltern.

Deine Eltern hielten zu meinem Erzeuger. So wurde auch die jahrelange Freundschaft unserer Mütter auf die Probe gestellt.

Was soll ich sagen, ich hatte meine eigenen Probleme und lebtest ein neues, anderes Leben als damals. Wir gingen unsere eigenen Wege.

Ob ich in deinem Kopf, geschweige denn in deinem Herzen, noch existierte, wusste ich nicht. Auch heute nicht.

Your SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt