Duskwood - After the Fire

Die Gruppe

Als ich wach werde schaue ich auf die Uhr. 7 Uhr. Ich fühl mich total gerädert. Die Nacht war alles andere als erholsam. Ich wurde von völlig verwirrenden Träumen verfolgt. In einem war Richy, der mir sagte das ich alles was mir wichtig wäre verlieren würde, so wie er alles verloren hätte. Im nächsten sah ich Jake . Den Kapuzenpulli so tief ins Gesicht gezogen, dass ich sein Gesicht nicht erkennen konnte. Er fragte mich warum ich mein Versprechen gebrochen habe. Warum ich in Duskwood bin. Ich wollte nach ihm greifen und Ihm sagen daß ich seinetwegen hier bin. Aber er verschwand einfach in einem dichten Nebel. Ich brauche dringend eine Dusche und einen Kaffee. Also schleppe ich mich in die Dusche und stelle sie auf kalt.  Als das Kalte Wasser meinen Körper trifft werde ich langsam wach und meine Gedanken klaren ein wenig auf. Ich muss mir überlegen wie es jetzt weiter gehen soll.  Ich habe bereits eine Antwort auf die Frage bekommen ob er es aus der Miene geschafft hat. Reicht das nicht? Was ist wenn er meinetwegen zurück kommt und dadurch gefasst wird? Oder schlimner noch, mir läuft es kalt den Rücken runter wenn ich an meinem Traum von Richy zurück denke,       "Du wirst alles verlieren was dir Wichtig ist". Jake ist mir das wichtigste. Ich könnte es nicht ertragen wenn ihm meinetwegen etwas zu stoßen würde. Ich sollte gehen um ihn zu schützen, bevor er erfährt das ich hier bin. Auch wenn es mir das Herz bricht.

Mein Herz fühlt sich schwer wie Beton an, aber ich habe mich entschieden nach dem Treffen mit meinen Freunden Duskwood zu verlassen. Jake lebt und das ist alles was Wichtig ist. Er wird zu seinem Alten Leben zurück kehren und er wird glücklich sein.
Werde auch ich glücklich sein? Nein das werde ich wohl nicht , den er hat mein Herz und meine Seele mit sich genommen und sie werden auf immer die seinen sein. Und nur bei ihm sind sie am richtigen Ort.

Pünktlich um 9.30 Uhr kommt Jessy.
"Guten Morgen Kati. Bereit für die anderen? Ich habe Ihnennoch nichts von dir erzählt,  nur das ich eine Überraschung für sie hätte. Die werden total ausflippen. "
Jessy freut sich wie ein kleines Kind. Ich will ihr diese Freude nicht nehmen. Also setze ich ein Lächeln auf und sage überschwänglich:"Guten Morgen Jessy. Ich freue mich auch riesig. Das wird sicher klasse."
Es ist ja nicht wirklich gelogen. Ich freue mich tatsächlich darauf die anderen endlich persönlich kennenzulernen. Wir haben so oft miteinander geschrieben, dass sie mir zu echten Freunden geworden sind. Aber der Schmerz in meiner Brust,sorgt dafür das ich mich lieber verkriechen und einfach nur weinen möchte.
"Ja das wird es ganz bestimmt. Und wegen Jake wird uns zusammen ganz sicher auch etwas einfallen." Ich zucke innerlich zusammen und ein Klos bildet sich in meinen Hals. Daher nicke ich nur.
Als wir vor der Aurora halten, werde ich total nervös. Wie werden sie reagieren? Meine Hände werden feucht und mein Herz schlägt viel zu schnell. Ich habe keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn Jessy zieht mich bereits hinter sich her. Sie öffnet die Tür und ich folge ihr langsam in die Bar. Ich höre leise Musik im Hintergrund. Die Bar ist sehr modern eingerichtet. Alles ist in Silber und Blau gehalten. An den Wänden sind Spiegel angebracht,  die der Raum viel größer wirken lassen. Es gefällt mir wirklich sehr. Man fühlt sich auf Anhieb wohl. "Warte kurz"sagt Jessy und grinst mich an. Sie tritt einen Schritt vor und somit ins Sichtfeld der anderen.
"Hi Leute."
"Hey Jessy, wehe diese Überraschung ist es nicht wert mich so früh aus dem Bett gequält zu haben. "
Das war eindeutig Dan. Ich musste unwillkürlich schmunzeln.
"Dan benimm dich gefälligst mal. Und sei nicht so ein arsch. Und hi Jessy."
Jetzt musste ich mir tatsächlich das Lachen verkneifen, das war ganz sicher Lilly.
"Guten Morgen Jessy "
Hmm ganz klar Cleo. Eher zurück haltend.
Morgen Jessy, was ist das für eine Überraschung? Spann Dan nicht so auf die Folter der platzt gleich vor Neugier".
Ja ja Thomas natürlich Dan platzt gleich vor Neugier. Ich grinse.
"Also gut, dann will ich euch nicht länger quälen." Jessy dreht sich rum und sieht mich an. Ich trete neben sie. Und sofort sind alle Augenpaare auf mich gerichtet.
"Hey Leute" gebe ich leise von mir. Die Augen der anderen werden groß.
Dan ist der erste der sich von seinem Schock erholt. Unfassbar schnell rollt er zu mir und breitet seine Arme aus. "Hi Kleines schön dich endlich hier zu haben." Meine Stimme klingt belegt ,"Hey Jack Daniels, ich freue mich auch." Ich beuge mich zu ihm runter und er nimmt mich fest in den Arm. Eine Träne löst sich aus meinenAugen und ich blinzele sie schnell weg. Als ich mich von ihm löse kommt auch Bewegung in den Rest der Gruppe.  Lilly kommt auf mich zu gestürzt und wirft mich mit Ihrer Umarmung fast um. "Kati du bist wirklich hier. Ich freu mich so dich zu sehen. " "Ich freue mich auch dich zu sehen Lilly."
Wer hätte gedacht, dass ich mich mal freuen und zwar wirklich freuen würde Lilly zu sehe. Es ist noch nicht all zu lange her, dass ich sie aus dem gruppenchat gekickt und ihr die Pest an den Hals gewünscht habe. Cleo kommt zu mir und drückt mich kurz an sich. " Schön dich zu sehen Kati." Mit Cleo habe ich mich zwar immer gut verstanden,  aber es blieb immer eher oberflächlich.  Thomas nimmt mich in den Arm und es scheint eine Weile zu dauern ,bis er mich wieder los lässt . Das wundert mich den wir standen uns nie sehr nahe. Ehrlich gesagt konnte ich ihn anfangs überhaupt nicht leiden. "Hi Kati schön das du hier bist. Ich habe gehofft dir einmal persönlich gegenüber zu stehen um dir einfach Danke zu sagen. Danke das du das alles mit uns durch gemacht hast und niemals ans aufgeben gedacht hast. Das du das alles für Hannah und mich getan hast, obwohl du sie anscheinend nicht mal kennst. Du bist einer der mutigsten Menschen die ich kenne. Also vielen Dank ". Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und ich bin so gerührt das nun wirklich ein paar Tränen fließen. "Ich würde es Immer wieder tun Thomas", sage ich mit brüchige Stimme.
" Na toll Tommiboy, jetzt hast du sie zum weinen gebracht. Du Depp".
Alle im Raum, einschließlich mir brechen in Gelächter aus. Und ich weiß gar nicht warum ich so nervös war. Sie sind genau so wie sie es immer waren. Sie sind meine Freunde. Und ich weiß jetzt schon wie schwer es sein wird wieder zu gehen.