15.

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"Schrei mich nicht so an!" Ich spürte wie meine Augen feucht wurden. Doch ich durfte jetzt nicht anfangen zu weinen,nicht jetzt und auch nicht vor ihm.
"Wer hat dir erlaubt hier zu sein?! Wie  bist du hier überhaupt reingekommen?!" Seine Augen glühten vor Wut.

"Was sollte ich denn machen, wenn ich meine Antworten nicht von dir kriege, dann muss ich sie mir halt eben wo anders besorgen!" Eine kurze Weile guckten wir uns sauer an, als er an seine Wunde fasste. Das ganze Blut strömte auf seinen Klamotten.

"Du musst deine Wunde versorgen Elyas, du verblutest sonst!"
"Ist mir egal. Komm wir verschwinden von hier." Er lief an mir vorbei und ging den dunklen Tunnel entlang.
"Kommst du? Oder erwartest du von mir, dass ich dich jetzt bis nach draußen trage?
Er grinste und ich folgte ihm. Wie konnte man nur so unberechenbar sein?

"Geh schon mal in mein Zimmer, ich versorge kurz noch meine Wunde." Er verließ die Bibliothek und ich ging in sein Zimmer.

Ich hatte so unendlich viele Fragen, ich hatte das Gefühl mein Kopf würde gleich platzen. Nach einer Weile kam er und setzte sich vor mich auf das Bett.
"Du willst also Antworten? Dann schieß los ich werde dir alles beantworten."
"Warum jetzt auf einmal?"
"Weil ich das Gefühl habe, ich kann dir Vertrauen." Er kam ein Stück näher ran und grinste.
"Warum ist dieser Vampir gestorben?" Gespannt guckte ich ihn an.
"Außer das. Ich weiß nicht warum er gestorben ist. Vampire können normalerweise nur sterben, wenn man sie verbrennt oder ihnen den Kopf abhackt."
"Wieso und woher weißt du so viel über Vampiren?" Irgendwie machte es mir Spaß ihn Fragen zu stellen, aber gleichzeitig fürchtete ich mich auch vor seinen Antworten.

"Ich fing an, an Vampiren zu glauben, als mir mein Opa mir das erste Mal einen echten Vampiren zeigte. Er brachte mir alles bei, was er von seinem Opa, also meinem Uropa, wusste."
"Wo sind eigentlich deine Eltern und deine Schwester?" Mir fiel auf, dass wir ganz allein zu Haus waren.
"Meine Eltern sind verreist, sie besuchen Freunde und meine Schwester ist bei meiner Tante." Ich sah eine leichte Traurigkeit in seinen dunklen Augen.
"Und dein Opa?" fragte ich ein bisschen zu neugierig.
"Ich dachte du wolltes etwas über Vampiren erfahren und nicht meine Familie." Er grinste und rückte noch ein Stück näher. Diese Nähe löste in mir ein komisches Gefühl, ich fühlte mich komischerweise wohl bei ihm.

Dabei fiel mir seine schon fast verheilte Wunde auf. Wie konnte es so schnell heilen?
"Warum ist deine Wunde fast verheilt?" Fragte ich skeptisch und teilweise auch ängstlich.
"Noch ein Geheimnis das du wissen solltest. Mein Großvater erbte viele Sachen von meinem Urgroßvater. Darunter auch Vampirkraut und eine magische Salbe, die Wunden sehr schnell heilen lässt. So hab ich übrigens deine Wunde auch geheilt."
Ich grinste erleichtert, weil ich für einen kurzen Moment dachte, er wäre ein Vampir."

"Danke nochmal fürs retten. Ich hab mich noch gar nicht richtig bedankt." Ich löste mich von meinem Schneidersitz und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Seine Wange war schön warm und kratze ein bisschen, was mich total scharf machte. Mein Herz klopfte wie verrückt. Was passierte gerade?
Verwundert ignorierte ich meine Gefühle und stand auf, als plötzlich etwas vibrierte. Ich nahm mein handy aus meiner Hosentasche und sah die Nummer.

"Hallo mum, was gibts?" Antwortete ich schnell und war erleichtert, als sich mein wieder Herzklopfen normaliesierte.

"Schatz, dein Vater und ich machem uns große Sorgen um dich. Gehts dir gut? Kommst du nach Hause? Außerdem ist hier der Sheriff und hat neue Spuren, die uns weiterhelfen könnten.
Nachdem ich aufgelegt hatte, fragte mich Elyas was los sei. Ich erzählte ihm von den neuen Spuren.
"Wir reden morgen weiter okay?" Sagte ich schnell.
"Schreib mir, wenn du mehr weißt." Dabei stand er auf und starrte mich ein paar Sekunden lang an.
Warum starrte er mich immer so an?

Schnell verließ ich das Zimmer, um sein verführerischen Blick zu entkommen.

Mystic RiverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt