13. Kapitel

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,,Hey!", Adrian begann zu grinsen, als er Marc auf sich zusteuern sah. Er hatte bereits vor dem Restaurant gewartet, da Marc dieses bisher nicht geläufig war. ,,Hey!", auch Marc schenkte dem anderen ein Lächeln, als er diesen erreichte. So wirklich schienen sie im ersten Moment nichts mit sich anzufangen zu wissen, die Begrüßung war entsprechend unbeholfen. ,,Wir können dann ja rein gehen, wenn du magst", schlug Adrian vor, sie hatten bestimmt zwei Minuten wortlos voreinander gestanden. Marc nickte: ,,Ist das überhaupt gut so?", wollte dieserwissen. ,,Was meinst du?", Adrian hatte sich wieder zu ihm gewandt. ,,Naja, ich war hier noch nie...", der andere deutete an sich herab. Marc trug ein weißes Shirt, eine Creme farbende Hose und weiße Schuhe. ,,Du siehst sehr gut aus!", schmunzelte Adrian. Er selbst trug über seinem weißen Hemd ein schwarzes Jackett, dazu eine gleichfarbige Jersey Hose und natürlich ebenfalls weiße Schuhe. Der andere schien beruhigt und folgte ihm schließlich in das Restaurant hinein, wo er dann gleich doch wieder alles überdachte. Ein junger Mann, nahm sie gleich am Eingang in Empfang und geleitete sie hinüber zu einem Tisch. Marc wusste, dass Adrian einen Tisch für sie reserviert hatte, doch seine Begleitung schien man hier fast selbstverständlich zu empfangen. Nach einem Namen fragte sie niemand. Der besagte Tisch befand sich mittig vor einer Fensterfront, die den Blick auf Rhein und Dom eröffnete. Die beiden Männer nahmen Platz, ein Kellner erschien und überreichte ihnen die Karten.
,,Führst du hier all deine Dates aus?", wollte Marc wissen, während der andere bereits die Karte überflog. ,,Unteranderem..., aber meistens bin ich geschäftlich hier. Du solltest unbedingt den Wein probieren, aber am besten die Empfehlung zum Gericht!", schmunzelte Adrian über seine Karte hinweg. Selbstbewusst zu antworten, war wohl das Beste, was er auf eine Frage hintun konnte, die ihn doch ein wenig aus dem Konzept brachte. Die Kerze die der Kellner ihnen angezündet hatte, schob er ein Stück zur Seite, damit sie nicht zu sehr zwischen ihnen stand und er Marc besser im Blick hatte.
Während Adrian sich seiner Wahl ziemlich schnell ziemlich sicher war, schien Marc nicht recht zu wissen, wo er überhaupt anfangen sollte. Die Karte war gut gefüllt, nicht jedes Gericht war in deutscher Sprache abgedruckt und entsprechend wenig, wusste er vermutlich auch damit anzufangen. Natürlich entging Adrian die Unsicherheit seines Gegenübers nicht, weshalb er dann doch wieder die eigene Karte hob. ,,Vegetarier, Veganer, Allergiker...?", wollte er wissen und sah erneut über den Rand seiner Karte hinweg, Marc schüttelte den Kopf. ,,Sehr gut, dann hab ich glaube ich genau das richtige für dich!", wieder begann er zu schmunzeln, während er die Karte nun wieder beiseitelegte. Als der Kellner den Tisch wieder erreichte und Adrian, ihre Bestellung aufgab, war sich Marc ziemlich sicher, dass er das nicht zum ersten Mal tat.
,,Du sagtest, du bist häufiger geschäftlich hier?", wollte Marc wissen: ,,Ich hab völlig vergessen zu fragen, was du beruflich machst." ,,Ich bin im Management der Main Company meiner Eltern. Bei mir gehts eher so in Richtung Marketing und PR. Gelegentlich komm ich mit Geschäftskunden her. Meine Mutter ist der Meinung ich konnte mich schon immer gut um Kopf und Kragen reden!", Adrian lehnte sich ein Stück nach hinten, um dem Kellner das Servieren der Suppe zu erleichtern, Marc brachte entweder die Suppe oder die Worte seines Gegenübers aus dem Konzept. ,,Ihr habt Firmen?", wollte Marc sicher gehen alles soweit richtig verstanden zu haben. Adrian nickte und ließ seinen Löffel ein wenig sinken. ,,Also meine Eltern!", er tunkte den Löffel wieder in die Suppe. Sein Vater zog ihn gern als Mädchen für alles heran, was so gerade anfiel. Flexibel und lernwillig war Adrian zweifelsfrei, aber ewig würde er sich das auch nicht gefallen lassen, dass hatte er sich geschworen.
Gleich in seiner ersten richtigen Arbeitswoche hatte er damals vier Entlassungsgespräche führen dürfen, nichts was bei ihm einen sonderlich guten Eindruck hinterlassen hatte und nichts was ihm und den sonstigen Beteiligten als gut im Gedächtnis geblieben war.
Marc hielt sich in ihrer Unterhaltung während des Essens ziemlich zurück. Mit gelegentlichen Blicken, hinüber zu seinem Gegenüber, versicherte er sich, das Besteck richtig zu verwenden, was für Adrian scheinbar wie automatisch erfolgte. Er hatte offenbar eine sehr gute Erziehung genossen und war ganz sicher kein Kind von Traurigkeit gewesen, einzig an einem guten Familienklima schien es zu mangeln, sofern man deutete, was so mitklang.
Was das Essen anging, war Adrian ein absoluter Selbstläufer und auch Wasser, Weißwein und Rotwein fanden zielstrebig ihren Weg. Während Marc nach wie vor ein wenig von seinem Umfeld erschlagen schien, begann sich spätestens ab dem ersten Schluck Rotwein wieder ein wenig zu entspannen, natürlich trug auch Adrians gelassene Art etwas dazu bei. ,,Du fährst später nicht aber noch, oder?", Marcs Wangen hatten sich durch den Alkohol leicht rot verfärbt, draußen war es zunehmend dunkler geworden. ,,Hältst du mich für so wenig verantwortungsbewusst?", grinste Adrian und stellte das Glas vor sich ab: ,,Natürlich nicht. Ich hab den Schlüssel vorher abgegeben und mir hier ein Zimmer genommen. Wie bist du nun eigentlich hergekommen?" ,,Mit dem Bus!", Marc musste lachen: ,,Und du nimmst dir hier gleich ein Zimmer!" Auch Adrian musste unweigerlich schmunzeln. Vielleicht wart es wirklich ein wenig überzogen, aber doch auch nicht allzu abwegig, wenn man beabsichtigte in den Genuss guter Getränke zu kommen. ,,Die Zimmer sind echt schön!", wand er ein, Marc musste dadurch aber lediglich nur noch mehr lachen, ansteckend war es allemal. ,,Sorry, aber das hat echt noch niemand gebracht!", es fiel ihm offensichtlich schwer sich zu beherrschen, Adrian nahm es ihm nicht übel. ,,Ich trink hier wohl einfach viel zu gern!", war alles, was er daraufhin von sich gab. Genau im richtigen Moment erschien ein Kellner, um ihm ein Glas Whiskey zu servieren. Auch Marc hatte eines geordert, wirklich sicher war er sich allerdings nicht, ob dies so wirklich seins war. Probieren konnte man es dann aber doch mal. Grinsend beobachtete Adrian, wie Marc unweigerlich das Gesicht verzog, nachdem er einen Schluck des Getränkes gekostet hatte. ,,Und das ist echt so dein?", wollte Marc wissen, nahm noch einen Schluck und schob das Glas dann aber ein ganzes Stück von sich. ,,Ich finde den tatsächlich ganz gut!", schmunzelte der Braunhaarige, der andere schüttelte leicht den Kopf. ,,Und was hältst du von Magarita, Gin & Tonic, Mojito oder einem Long Island?", Marc hatte sich lieber wieder der Getränkekarte zugewandt. ,,Also ich muss heute Abend nirgendwo mehr hin!", grinste Adrian und damit war es dann wohl beschlossene Sache, welche Richtung der Abend noch weiterhin einschlagen würde.

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