PROLOG

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Das war es also..
Das war das finale Gespräch..
Das waren die letzten fünf Jahre..

Wir wussten beide, dass es über kurz oder lang dazu kommen würde.
So blind war keiner von uns.

Er ist weg. In ein paar Tagen wird er seine Sachen holen und zu einer Freundin von ihm ziehen, die wohl ein Zimmer frei hat.
Dementsprechend wird es auch fürs Erste nicht viel Zeug sein, das er packen muss.

Ich werde die Wohnung auf jeden Fall behalten.
So viel Zeit, Geld und Herzblut wie ich in dieses Stück Zuhause gesteckt habe, um es tatsächlich zu einem zu Hause zu machen.

Abgesehen davon gibt man eine einigermaßen bezahlbare Altbauwohnung mit großem Balkon und geräumigen 80 Quadratmetern in London nicht auf wenn mandieses Einhorn schon einmal gefunden hat.

Die Miete werde ich auch alleine bewerkstelligen können, das muss einfach irgendwie gehen, denn vom WG-Leben halte ich eigentlich nicht viel. Die Zeit die ich zur Zwischenmiete in der Wohngemeinschaft gelebt habe reicht mir für die nächsten 20 Jahre..

Aber es war zu dem Zeitpunkt praktisch, als ich neu in der Stadt ankam und noch niemanden kannte.

War ja auch nicht geplant von da aus direkt in etwas Gemeinsames zu ziehen, aber es war schließlich auch nicht geplant mich so schnell zu verlieben.

Ja, ich war verliebt.
Ja, ich habe ihn geliebt.

Aber manchmal reicht das einfach nicht aus.

Es ging alles so schnell bei uns beiden..

Wir haben uns durch Bekannte der WG kennengelernt, sind nach wenigen Wochen zusammengekommen und wiederum nach wenigen Wochen haben wir diese Wohnung hier gefunden..

Aber es war einfach zu viel und zu wenig gleichzeitig.

Zu viel Gewohnheit, zu viel Selbstverständlichkeit..

Zu wenig Zärtlichkeit, zu wenig Initiative, zu wenig Vertrauen.

Wir haben uns geliebt, aber wir waren nie Freunde.
Vielleicht war das auch der Fehler in der Rechnung.

Ich fühle mich seltsam leer.

Aber nicht unbedingt weil ich ein gebrochenes Herz habe, sondern einfach weil der Mensch mit dem ich die letzten 5 Jahre mein Leben geteilt habe gerade durch die Tür ist.

Und wenn er wieder durch diese Tür tritt wird es anders sein.

Da wird kein gewohnter kurzer Begrüßungskuss sein. Da wird keine automatische zweite Tasse Kaffee sein wenn ich mir einen koche. Da wird kein „musst du nochmal ins Bad bevor ich Duschen gehe" sein. All diese kleinen Alltäglichkeiten die einfach Teil meines, unseres, Lebens sind.

Waren.

Aber es werden auch keine Zweifel mehr sein. Kein Hinterfragen mehr. Keine Eifersucht.
Kein Festhalten an vergangen Zeiten.

Ich wusste es wird ein Ende geben.

Ich wusste nur nie wann es kommt.

Wie lange ich durchhalte.

Wie lange wir uns zusammenraufen können.

Wie lange wir denken, dass Liebe reicht.

Ich werde weiterhin an die Liebe glauben.
An die Liebe, die Verbundenheit und Zuneigung und bedingungslose Unterstützung bedeutet.

Etwas anderes will ich mir gar nicht vorstellen.

Irgendwo muss es meine Person geben, denn alles andere wäre einfach nur traurig und sehr, sehr bitter.

Aber vielleicht gibt mir die Situation wie sie jetzt ist, die Situation inder ich jetzt bin, auch die Möglichkeit einfach wieder auf mich selbst zu schauen und die ein oder andere Sache in Angriff zu nehmen von der ich mich in den letzten Jahren selbst abgehalten habe..



Das ist meine erste Story.
Die Erste Story die ich überhaupt jemals geschrieben habe..
Falls also wirklich jemand den Weg hierher findet und anfängt zu lesen: Danke!
Und ganz besonders Danke an diejenigen, die mich ermutigt haben einfach anzufangen..
Ich freue mich über jede Rückmeldung, jede Reaktion, die den Weg zu mir findet!


Thank You..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt