43. Kapitel

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Bevor ich sie küssen konnte, klopfte es an der scheiss Tür! Sofort drückte sie mir ihre Hand ins Gesicht. "Kannst du mal deine Hände bei dir lassen?! Vor allem deinen Mund!" Fast hatte ich sie! Fast hätten wir uns geküsst! Aber, nein! Immer kam was dazwischen!

"Nimm deine Hand von meinem Gesicht!", sagte ich genervt. Ich konnte das nicht ausstehen!

"Nimm deine Hand von meinem Hintern und lass mich los!" Ich hob meine Hände in die Luft. "Zufrieden?!"

Sie stand langsam auf und humpelte zum Bett. "Ja!"

Genervt lief ich zur Tür und öffnete sie. "Was?!" Erik und ein älterer Mann standen da. "Der Arzt ist hier", sagte er lächelnd. Das fand er natürlich witzig! Erik wusste genau wieso ich aufgebracht war! "Kommt rein!", sagte ich gereizt. Ich war immer noch sauer wegen dem versauten Kuss!
"Dein Timing ist echt scheisse!", sagte ich leise zu Erik.

Er lachte. "Es tut mir leid, Sir. Sie haben gesagt es ist dringend".

Ich fuhr mir mit einer Hand durchs Haar und lief zu meinem Schatz. Der Arzt betrachtete gerade ihr Bein. "Und?" "Hmm... Das sieht gar nicht gut aus. Die Scherbe muss sofort raus. Wir müssen ins Krankenhaus und die OP vorbereiten".

"OP?! Was?! Nein, ich will das nicht!" sagte sie panisch. "Machen sie einfach was drauf!... Oder keine Ahnung, aber ich gehe nicht in ein Krankenhaus rein!"

Ich rieb mir genervt mit meinen Händen übers Gesicht. "Sie muss raus! Anders geht es nicht".

Der Arzt nickte zustimmend. "Es ist zwar keine große Operation, aber wir sollten die Wunde trotzdem so schneller wie möglich behandeln. Sie ist schon entzündet und so etwas kann schlimm Enden".

Sie schüttelte den Kopf. "Das ist mir egal!"

Was war ihr scheiss Problem?...Wer hatte denn so eine Panik vor Krankenhäusern?! "Können wir sie nicht hier operieren? Wie lange würde das dauern?"

"Es würde nicht lange gehen, vielleicht eins zwei Stunden. Wir machen keine Vollnarkose, aber der Raum muss steril sein und das..."Fünfzehntausend Bar auf die Hand?", fragte ich genervt. Wenn Chloe nicht ins Krankenhaus wollte, mussten wir es nun mal hier tun.

Er überlegte kurz. "Na gut. Ich lasse alles herbringen. Diese Tabletten sind gegen die Schmerzen. Bis zu drei Stück kann sie davon auf einmal nehmen. Je nachdem wie groß die Schmerzen sind". Eigentlich hatte ich hier alles was man für eine Operation brauchte, aber das musste er ja nicht wissen.

"Hallo! Ich soll operiert werden! Fragt doch mal mich!", sagte sie wütend.

"Wir sehen uns später, Doktor", sagte ich und verabschiedete mich damit.

Erik und er verschwanden. Genervt drehte ich mich zu Chloe um. "Mir ist es scheiss egal ob du das willst, oder nicht! Du wirst operiert und fertig!"

"Was gibt dir das Recht so über mein Leben zu entscheiden!", schrie sie wütend.

"Du hast kein eigenes Leben mehr und du wirst das tun was ich dir sage!" Verstand sie nicht das es hier gerade um ihr Leben ging?!

"Du hast dich kein Stück verändert!", sagte sie wütend und legte sich hin.

"Das hier ist noch meine gute Seite, Honey. Ich hab eine noch schlimmere, die du noch nie erlebt hast", sagte ich und legte mich genervt hin. Sie war selbst schuld. Alles was ich tat, war für ihr Wohlergehen. Ich hatte langsam die Schnauze voll. Wir waren schon so lange zusammen und es wurde mal an der Zeit, das sie sich anpasste. Jetzt wo ich sauer war, konnte ich sie mal auch an das Thema Hochzeit erinnern! "Morgen musst du dir übrigens ein Kleid aussuchen! Es wird langsam Zeit!"

Kurz war es still, da hörte ich sie plötzlich leise schluchzen. Ich hob den Kopf und rollte genervt mit den Augen. "Wieso weinst du jetzt?", fragte ich.

"Weil mein Leben scheisse ist! Ich hasse es!", sagte sie wütend und hielt sich die Hände vors Gesicht.

Ich konnte es nicht ausstehen sie weinen zu sehen und sie nicht umarmen zu können. "Dein Leben ist nicht scheiss, es gibt schlimmeres", sagte ich knapp.

"Schlimmeres als Sklavin eines Mörders zu spielen?" "Du bist nicht meine Sklavin... Hör mir mal zu, Honey. Ich kann dich nicht gehen lassen, aber ich kann dir den Aufenthalt hier angenehmer machen".

"Wie?", fragte sie leise. "Das geht nicht..."

"Doch. Dreh dich zu mir", sagte ich. Zögerlich drehte sie sich langsam, mit schmerzverzerrtem Gesicht zu mir und schaute mich an. "Ich werde nicht mehr so zu dir sein, wenn du versprichst, es auch nicht zu mir zu sein. So ist es für uns beide angenehmer, oder?"

Sie schaute runter. "Ich weiß nicht was du von mir erwartest, aber... Ich werde es versuchen..."

Ich nahm ihre Hand und drückte ihr einen Kuss drauf. "Lass uns jetzt schlafen gehen, es ist schon spät".

"Ja...", murmelte sie und drehte sich wieder um...

Die Sonne strahlte mir direkt ins Gesicht und nahm mir den letzten Stück Nerv, den ich noch hatte. Langsam öffnete ich meine vertrockneten Augen und schaute in James Gesicht. Er sah immer böse aus wenn er schlief. Die Augenbrauen verengt, das Gesicht angespannt.
Letzte Nacht war schrecklich gewesen. Ich hatte so schlecht geschlafen. Mit den Schmerzen ging es einfach nicht. Keine Position war angenehm gewesen und die scheiss Tabletten hatten auch nicht viel gebracht. Vorsichtig setzte ich mich auf und betrachtete die Wunde. Es hatte wieder geblutet, nicht gut. Deswegen fühlte ich mich wahrscheinlich auch so schlapp.

Ich stand mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck auf und humpelte aus dem Zimmer. Mein Hals war genauso wie meine Augen, ausgetrocknete. Ich hatte richtigen Durst! Und brauchte sofort kaltes Wasser, oder so.

Erik kam plötzlich uns eck und schaute mich verwirrt an. "Miss, was machen sie da?", fragte er und eilte zu mir. Sofort stützte er mich von der Seite. "Sie dürfen nicht aufstehen, das wissen sie!"

"Bitte hilf mir in die Küche! Ich verdurste!" Er seufzte. "Mister Cunningham wird das aber nicht gefalle..." "Es interessiert mich nicht, was ihm gefällt, oder nicht. Ich verdurste gleich!"

"Na gut, kommen sie", sagte er und half mir runter.

Erschöpft setzte ich mich auf den locker und atmete tief aus. "Gott war das anstrengend!"

"Ich habe es ihnen gesagt, Miss. Aber sie wollten nicht hören. Mister Cunningham hat genau den selben Sturrkopf wie sie", sagte er kopfschüttelnd und holte ein Glas raus.

"Nenn mich einfach, Chloe", lächelte ich.

Er schaute mich amüsiert an. "Okay, Chloe... Haben sie Hunger?"

"Du wirst das siezten nicht lassen, oder?" "Sie sind eine Respektsperson für mich, also nein". "Okay... Also, ich wollte mich noch einmal dafür bedanken, das du mir geholfen hast... Ich weiß das du damit dein Leben riskiert hast..."

Er lachte. "James würde mir nie etwas antun. Machen sie sich keine Sorge, Chloe".

Er lachte leicht "das habe ich gern getan".

Ich zögerte kurz. "...Kann ich dich etwas fragen, ohne das du es James sagst?"

Er nickte. "Natürlich"...

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt