Ikarus, Junge mit sieben Rippen und löchrigem Honigwabenherzen, blutender, hybrisverseuchter Junge. // Wusstest du nicht, dass wir schwach und süchtig nach allem Schönen geboren wurden? // Warmes Blut umwob die kolibriartigen Herzschläge in deiner Brust und sekretartiger Stolz schnitt dir deine Handflächen auf. // Jungen wie du können die Sonne nicht schlucken; die Engel kehren dir bloß den Rücken zu. // Aber ich glaube fast, du gingst im freien Fall auf, wie Kinderglieder, die sich aus dem Ozean ihrer Mutterbäuche entwanden; die das erste Mal das Inferno der Welt auf ihren Netzhäuten schmecken und erfahren, wie sich das Leben hungrig in ihre weichen Knochen frisst. // Sag mir, Ikarus, warum fühltest du erst als du durch diese Leere fielst, die der Himmel für dich freibrach? // Warum liefen honigsüße Träume aus deinen sieben Rippen aber keine Tränen? // Oh, Ikarus // Ich glaube du warst verflucht zu lieben, was dich verrät.